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20.01.2000 11:14

Mit "leichten Autos" in die Zukunft

Ingrid Godenrath Stabsstelle Zentrale Kommunikation
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    Kunststoffe ersetzen bald Eisen und Stahl

    Ein neues Demonstrationszentrum "Kreislauffähigkeit von Polymer- und Verbundwerkstoffen" nimmt in Sachsen-Anhalt seine Arbeit auf. Das durch das Bundesministerium für Bildung, Forschung und Technologie (BMBF) geförderte Zentrum hat sich anspruchsvolle Ziele gesetzt. Es will insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der Region konzeptionell und technisch unterstützen und beraten. Die in Merseburg angesiedelte und vom Institut für Polymerwerkstoffe e. V. (IPW), An-Institut der halleschen Universität, getragene Einrichtung befasst sich mit der verbesserten Herstellung von Werkstoffen und der ökonomisch-technologisch-ökologischen Optimierung von Werkstoffkreisläufen.
    Beteiligt an dem Demonstrationszentrum sind als Partner außerdem das Institut für Betriebliches Umweltmanagement (Betriebswirtschaftslehre) an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik mit einem Institutsteil in Halle (Saale).

    Im Rahmen des Projektumfanges von rund vier Mio. DM konnten erfreulicherweise fünf Arbeitsplätze für den wissenschaftlichen Nachwuchs für den Projektzeitraum von vier Jahren geschaffen werden. Das BMBF steuert auch 50 Prozent der eingangs genannten Summe, also zwei Mio. DM, für diese Zeitspanne bei. Nach Ablauf der vierjährigen Förderung ist vorgesehen, dass das Entwicklungs- und Demonstrationszentrum eigenständig als Ausgründung oder im Rahmen des Instituts für Polymerwerkstoffe e.V. weitergeführt wird.

    "Vor dem Hintergrund, zukünftig mit Ressourcen der Natur schonender umzugehen," erklärt Prof. Dr. Goerg Michler, Sprecher des Demonstrationszentrums, "gilt es, Möglichkeiten einer verlängerten Nutzung bzw. weiteren Verwertbarkeit der Produkte in der Industrie und vor allem in den KMU bekannt zu machen". Es gehe dabei nicht primär um ein Recycling ausgedienter Werkstoffe, sondern um den Einsatz von Materialien, die insgesamt ökologischer und ökonomischer hergestellt sowie nach Gebrauch effektiver entsorgt bzw. recycliert werden können, betont Michler. "Kunststoffe haben durch wichtige Neuent-wicklungen entscheidende Wachstumsimpulse erhalten und stehen als intelligente Werkstoffe erst am Anfang ihrer Entwicklung".

    Zum Beispiel auf dem Automobilsektor sei eine wachsende Nachfrage in der Kunststoffbranche zu erwarten. Das immer stärker geforderte Auto mit deutlich reduziertem Benzinverbrauch (wobei nicht immer nur das 3-Liter-Auto gemeint ist) erfordert neue Konzeptionen (wie den konsequenten Leichtbau bis Ultraleichtbau, den Hybridantrieb u. a.) Die heutigen Autos krönen das Stahlzeitalter. Im Automobil der Zukunft würden, so Michler, Eisen und Stahl zunehmend durch Polymere und Verbundwerkstoffe ersetzt.

    Aber auch im Wohnungs- und Industriebau könne der Aufwand für Heizung, Wohnraumbelüftung oder Klimatisierung drastisch reduziert werden. Dies erfordere neben effizienteren Belüftungssystemen neue Isolationsmaterialien aus Kunststoffen. Nicht zuletzt ließe sich im Haushalt durch bessere Isolationen Energie sparen oder in der Verpackungsindustrie durch festere, leichtere Werkstoffe, Mehrwegflaschen und wiederverwendbare Transportbehälter. Dabei gelte der Grundsatz: Abfälle sind weitgehend zu vermeiden. "Abfälle sind das letzte!"

    Das Demonstrationszentrum wurde am 19. Januar 2000 auf dem Campus Merseburg unter Beteiligung von Sachsen-Anhalts Umwelt-Ministerin Ingrid Häußler, Dr. Wolfgang Eichler, Staatssekretär des Kultusministeriums Sachsen-Anhalts, und dem Prorektor der Universität Halle, Prof. Dr. Frank Janowski, eröffnet. Unter anderem nahmen auch die Rektorin der Fachhochschule Merseburg und der Oberbürgermeister von Merseburg an der feierlichen Einweihung teil.

    Ute Olbertz

    Ansprechpartner:
    Dr.-Ing. Beate Langer
    Tel.: (03461) 46 2795
    Mail: beate.langer@iw.uni-halle.de

    Prof. Dr. Goerg Michler
    Tel.: (03461) 46 2745 / 40
    Mail: goerg.michler@iw.uni-halle.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Gesellschaft, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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