26. August 2006 in Rostock-Warnemünde
Mediziner erörtern Forschritte bei Behandlung von Depressionen
Uniklinikum Rostock mit neuem ambulantem Therapieangebot
Die Behandlung der Depression gehört zu den drängenden Problemen im Bereich der psychischen Erkrankungen. Die Zahl der von Depression Betroffenen nimmt stark zu. Besonders in den Fokus rücken die Menschen, die mit über 60 Jahren an einer Altersdepression erkranken. Um diesen Menschen zu helfen, bietet das Universitätsklinikum Rostock ab Herbst eine Möglichkeit der ambulanten Behandlung dieser Form von Depression an. Bereits am kommenden Sonnabend, dem 26. August 2006, befassen sich im Rahmen des traditionsreichen Hanse-Symposions Mediziner aus der Bundesrepublik und dem deutschsprachigen Ausland mit der Volkskrankheit Depression.
"Depression ist eines der großen psychischen Krankheitsbilder, dessen Bedeutung immer mehr wächst", sagt Professor Dr. Sabine Herpertz, Direktorin der Klink und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Rostock. "Wir verzeichnen ganz klar eine Zunahme der Erkrankungen, hinzu kommt eine große Zahl von nicht versorgten oder nicht ausreichend versorgten Patienten", konstatiert Professor Dr. Herpertz. Demnach seien mehr als 70 Prozent der an Depression Erkrankten nicht ausreichend versorgt. Im Rahmen des "4. Hansesymposiums" beschäftigen sich etwa 120 Mediziner aus Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland mit der Behandlung der Depression. "Es wir auf diesem Gebiet viel geforscht und große Forschritte bei der Behandlung sind zu verzeichnen", sagt Frau Professor Dr. Herpertz.
Thema des Symposiums wird unter anderem die Behandlung der Menschen sein, die zum Zeitpunkt der Erkrankung an Depression älter als 60 Jahre sind. "Für diese Menschen hält das Universitätsklinikum Rostock ab Herbst ein neues Behandlungsangebot bereit", so Professor Herpertz. Bereits seit Anfang 2006 gebe es eine ambulante Sprechstunde am Klinikum für depressiv Erkrankte, die jetzt den Bedürfnissen älterer Patienten entsprechend erweitert wird. "Bei der Altersdepression leiden die Betroffenen wie bei Depressionen des jüngeren Menschen unter trauriger Verstimmung, Grübeln, Antriebs- und Freudlosigkeit, an Störungen von Konzentration, Aufmerksamkeit und Gedächtnis sowie sehr häufig an quälenden Schlafstörungen und Appetitminderung", sagt Professor Dr. Herpertz. Zudem bekommen es Menschen mit Altersdepression mehr als jüngere Erkrankte mit körperlichen Beschwerden wie Schwere- oder Druckgefühl, Kopfschmerz oder Verdauungsbeschwerden zu tun. Die Ersterkrankung nach dem 60. Lebensjahr findet sich bei etwa zehn Prozent der an Depression Erkrankten. Ursachen seien unter anderem soziale Vereinsamung, Statusverlust durch den Eintritt ins Rentenalter oder der Tod von Verwandten und Freunden.
Das Hanse-Symposion wird jährlich von der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie ausgerichtet. Jedes Jahr widmet es sich in Vorträgen und Workshops einem anderen Schwerpunktthema im Bereich psychischer Krankheiten. In diesem Jahr referieren Experten über die biologischen Ursachen von Depressionen, über Behandlungsmöglichkeiten mit Antidepressiva, über das Vorgehen bei unzureichendem Ansprechen auf die Behandlung und über psychotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten. Vorgestellt werden auch neue Behandlungsmethoden wie die in Rostock praktizierte "Repetitive transkranielle Magnetresonanzstimulation". Erörtert werden auch neueste Forschungsergebnisse, wie etwa die Erkenntnis, dass beim Einsatz von Antidepressiva die Neubildung von Gehirnzellen angeregt wird.
26. August 2006, ab 9.00 Uhr: 4. Hansesymposium Psychiatrie: Depressionen
Veranstaltungsort: Hotel Neptun, Ostseebad Warnemünde, Seestraße 19, 18119 Rostock
Internet: www.psychiatrie.med.uni-rostock.de/hanse4/
Kontakt
Frau Professor Dr. Sabine Herpertz
Direktorin der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Universitätsklinikum Rostock
Gehlsheimer Straße 20
18147 Rostock
Tel. 0381/4949500
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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