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30.08.2006 11:10

Tanzsport auf höchsten Niveau - Heidelberger Jurastudentin tanzt seit einem Jahr im Profilager

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Diana-Rosa Reinig und ihr Tanzpartner Ricardo de Freitas sind derzeit Ranglistendritte im deutschen Profi-Feld - Die Jurastudentin und der Realschullehrer - beide aus Heidelberg - trainieren hart für den sportlichen Erfolg - Examen trotz zahlreicher Wettbewerbe nie aus den Augen verloren

    Für Diana-Rosa Reinig und ihren Tanzpartner Ricardo de Freitas war das vergangene Jahr das sicherlich erfolgreichste der gesamten Karriere. Immerhin gewann das Paar die Deutsche Meisterschaft im Lateintanz und machte zudem den Aufstieg ins Profilager perfekt. Ohne eisernes Training wäre solch ein Schritt natürlich niemals möglich - und auch die entsprechende Begeisterung für den Tanzsport braucht es.

    Jedoch wollte diese bei der Heidelberger Jurastudentin in jungen Jahren nicht so einfach aufkommen. "Musik habe ich schon immer geliebt - auch als Kind schon. Und auch die Liebe zum Tanzen habe ich früh in mir entdeckt, denn wenn ich gute Musik hörte, musste ich mich ganz einfach dazu bewegen", erklärt die sympathische Sportlerin. "Mein erster Tanzkurs allerdings - der war ein totaler Reinfall", fügt sie verschmitzt hinzu.

    Das lag zwar vor allem am Tanzpartner. Im Endeffekt jedoch wollte die gebürtige Heidelbergerin zunächst nichts mehr vom Tanzen wissen. "Einige Zeit später jedoch belegte ich erneut einen Kurs, weil ich für eine kurzfristig ausgefallene Teilnehmerin einsprang", erinnert sich Diana-Rosa Reinig. "Die mussten mich regelrecht breitschlagen, bis ich mitmachte", berichtet sie lachend von dieser "Notnagelaktion", wie sie es nennt. "Aber das war es dann - denn plötzlich hab' ich gemerkt, dass Tanzen genau meine Sache ist."

    So holperig die ersten "Tanz"-Schritte in die Karriere gewesen sein mögen, so erfolgreich gestaltete sich diese in den vergangenen Jahren. "Der Meistertitel im letzten Jahr war da natürlich eine tolle Sache, ist es doch für eine berufliche Karriere extrem wichtig, einmal Meister gewesen zu sein", erklärt Diana-Rosa Reinig die ungeschriebenen Gesetze des Tanzsports, der jedoch auch seine Dramen kennt. "Bei uns hat es erst im dritten Anlauf mit dem Titel geklappt, nachdem wir vorher mitunter nur hauchdünn gescheitert waren, und nur Zweite wurden. Doch der zweite Platz - der zählt nichts. Der Zweite ist der erste Verlierer."

    Beim erneuten Anlauf im vergangenen Jahr dann konnte das Paar indes haushoch gewinnen - doch wollen Diana-Rosa Reinig und Ricardo de Freitas - der sich nach seinem Studium an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg ausschließlich dem Tanzen und seiner Tätigkeit als Trainer widmet - ihren Titel nicht verteidigen. "Wir wollten einfach was Neues machen, und wählten deshalb den Weg ins Profilager, wo wir zwar zu den Youngstern gezählt werden, aber immerhin schon den dritten Platz in der Rangliste belegen."

    Doch der Preis des Erfolgs ist hoch; die Stunden, die es in den Sport zu investieren gilt, sind zahllos. "Wir trainieren quasi täglich, wobei wir individuell an unserer Fitness arbeiten - ich gehe ins Studio, Ricardo lieber am Neckar joggen - und zusätzlich fünf bis sechs Mal die Woche mit dem Tanzpartner üben. Meist sind das vier intensive Einheiten, denen dann eine Technikeinheit folgt", erklärt Frau Reinig. "Vor den Wettkämpfen ziehen wir das Tempo natürlich nochmals an und gehen ins 'Endrundentraining' - und das ist dann besonders hart, so dass man nach spätestens zweieinhalb oder drei Stunden völlig erschöpft ist", berichtet die Sportlerin von den schweißtreibenden Mühen hinter den Kulissen des Tanzens, das keine Saison wie andere Sportarten kennt, sondern das ganze Jahr über Fitness verlangt.

    So wird das Paar bereits am 23. September wieder bei einem Wettkampf zu sehen sein - und zwar bei den Deutschen Kür-Latein-Meisterschaften in Braunschweig. "Hier wollen wir den Finalplatz von 2005 verteidigen - und nach Möglichkeit verbessern - auch weil die Finals oft im Fernsehen übertragen werden, was für uns ganz besonders wichtig ist. Denn der Tanzsport hat es nun wirklich nicht einfach - vor allem wenn es darum geht, Tanzen als Sportart wahrzunehmen", erklärt die Heidelberger Studentin, der die Liebe zu südländischem Tanz zum Teil sicherlich in den Genen liegt.

    "Mein Vater ist aus Deutschland, meine Mutter aus Spanien - aufgewachsen bin ich zudem in beiden Ländern. Aber meine Wurzeln - die habe ich in Heidelberg. Und darüber bin ich sehr froh", betont Diana-Rosa Reinig, die trotz des zeitintensiven Sports das Ziel ihres Jurastudiums nie aus den Augen verloren hat. "Ich will auf jeden Fall mein Studium abschließen. Immerhin habe ich dieses Fach schon für mich entdeckt, als ich während der Gymnasialzeit bei einem Anwalt gejobbt habe. Mein Examen zu bestehen ist deshalb mein großes Ziel", erklärt die angehende Juristin, die gleichwohl ihren Sport kaum aufgeben wird, besitzt sie doch bereits jetzt einen Trainerschein. "Wir wollen so lange tanzen, wie es uns Spaß macht - und Erfolg da ist", betont Diana-Rosa Reinig noch, bevor sie sich auf den Weg ins Training macht. "Nach" dem Wettkampf ist eben auch im Tanzsport stets "vor" dem Wettkampf ...
    Heiko P. Wacker

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    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
    http://www.uni-heidelberg.de/presse


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