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31.08.2006 16:36

Eisenbahnbetriebsfeld in Darmstadt simuliert Bahnbetrieb für Forschung und Lehre

Jörg Feuck Science Communication Centre - Abteilung Kommunikation
Technische Universität Darmstadt

    Stellwerkstechnik aus über einhundert Jahren unter einem Dach
    Realistische Simulation soll Bahnbetrieb in der Praxis optimieren
    Tag der offenen Tür am Samstag, 2. September

    (Frankfurt am Main, 31. August 2006) Wenn Prof. Dr.-Ing. Johann-Dietrich Wörner, Präsident der TU Darmstadt, den Hebel des mechanischen Jüdel-Stellwerkes umlegt, und dem Zug damit die Weichen aus dem Bahnhof Armstroffmeiler stellt, dann kann Thomas Glück an seinem Computerbildschirm erkennen, dass sich ein Zug auf den Weg nach Muthmannsdorf gemacht hat. Glück ist Geschäftsleiter bei DB Training, dem Qualifizierungs- und Beratungsanbieter der Deutschen Bahn AG, und der Bildschirm, auf den er blickt, gehört zum elektronischen Stellwerk Sengotta. Zwischen den beiden Stellwerken liegen zwar nur wenige Meter, aber dafür mehr als hundert Jahre, denn in Sengotta ist es 2006, in Armstroffmeiler jedoch erst Ende des 19.Jahrhunderts.

    Beide Bahnhöfe gibt es nicht wirklich, sie existieren nur in einer technischen Modellbahnanlage, dem Eisenbahnbetriebsfeld, das sich in einem Gebäude des ehemaligen Bahnbetriebswerkes in Darmstadt befindet. Auf über 120 Quadratmeter Grundfläche wurden über 900 Meter Gleise, 260 Weichen, zwölf Bahnhöfe, eine Haltestelle, drei Haltepunkte und zwei Bahnbetriebswerke gebaut.

    DB Training, die Technische Universität Darmstadt und der Akademische Arbeitskreis Schienenverkehr e.V. eröffneten heute nach zweijähriger Planungs- und Aufbauzeit das Eisenbahnbetriebsfeld Darmstadt. "Die DB ist traditionell ein enger Kooperationspartner der TU Darmstadt im Bereich Verkehr. Wir freuen uns sehr, dass diese Kooperation nun mit dem Eisenbahnbetriebsfeld noch einmal wesentlich intensiviert wird", betont TU-Präsident Johann-Dietrich Wörner.

    "Die Anlage ermöglicht uns zum einen eine realitätsnahe Aus- und Weiterbildung im Bereich des Bahnbetriebs und seiner Steuerung", erklärt Thomas Glück, "zum anderen fungiert das Eisenbahnbetriebsfeld als Experimentierplattform für Forschungen zur Optimierung des Bahnbetriebs."

    Das Eisenbahnbetriebsfeld ist eine Simulationsanlage, die den täglichen Eisenbahnbetrieb in seiner gesamten Komplexität - Infrastruktur, Betrieb, Disposition - realistisch im Modell nachbildet. Dabei wird die Anlage tatsächlich mit originalen Stellwerken gesteuert. Realitätsgetreu ist auch die Zugfahrt von Sengotta nach Armstroffmeiler, die technisch gesehen eine Reise durch die Technikgeschichte darstellt.

    Heute noch gebräuchliche Stellwerkstechnik aus verschiedenen Jahrzehnten und unterschiedlichen Technikepochen arbeiten hier zusammen: das über einhundert Jahre alte mechanische Stellwerk, das elektromechanische Stellwerk aus den 10er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts, das Gleisbildstellwerk aus den 50er Jahren und das elektronische Stellwerk (ESTW) von heute. Von all diesen - also vom Hebelzug bis zum Mausklick - werden heute die Züge gesteuert.

    "Im Rahmen verschiedener Qualifizierungsmaßnahmen können in einzelnen Übungen beispielsweise die Teamfähigkeit und der Umgang mit Stress trainiert werden. Die Modellanlage ermöglicht ebenso die Simulation ausgewählter Abweichungen vom Regelbetrieb, ohne dabei in den 'echten' Bahnbetrieb eingreifen zu müssen", erläutert Glück, "das ist nicht nur eine kostengünstige Alternative zum Realbetrieb, sondern gewährleistet auch, dass dieser nicht behindert wird". Die zukunftsweisende Konzeption des Betriebsfeldes ermöglicht es daher auch, neue Betriebsverfahren zu entwickeln und zu erproben.

    Am Samstag, 2. September, findet für alle Eisenbahnfreunde und Interessierte ein "Tag der offenen Tür" von 10 bis 15 Uhr statt.

    Medienkontakt:
    Torsten Sälinger, Sprecher Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Tel. 069 265-24911, Fax 069 265-24915
    Uwe Herz, Sprecher Personal, Tel. 030 297-61196, Fax 030 297-61195
    medienbetreuung@bahn.de, www.db.de/presse
    Jörg Feuck, Sprecher Technische Universität Darmstadt, Tel. 06151 16-4731, Fax 06151 16-4128
    presse@tu-darmstadt.de, www.tu-darmstadt.de/presse/


    Weitere Informationen:

    http://www.eisenbahnbetriebsfeld.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Verkehr / Transport
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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