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24.01.2000 12:14

Abschied von der Diesel-Gedenkminute

Dr. Peter Paul Schepp Kommunikation & Medien
Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V.

    Hanau, im Januar 2000. Die Materialfachabende Main-Kinzig der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde starteten ins Jahr 2000. Etwa 130 Interessenten informierten sich am 17. Januar über das Auto der Zukunft: Modernes Motormanagement, aktive Sicherheit und Bedienungskomfort waren zentrale Themen der Veranstaltung, die bei der Vacuumschmelze (VAC) in Hanau stattfand.

    Dr. Horst Theuss und Dr. Gernot Vaerst stellten in ihrem Beitrag Aktoren für das Motormanagement vor. Aktoren sind Stellglieder, die elektrische Energie in mechanische Bewegung umsetzen. Derartige Systeme werden in Dieselsystemen genutzt und steuern die Kraftstoff-Einspritzung. Die Erzeugung der notwendigerweise hohen Aktorkräfte stellt hohe Anforderungen an die Werkstoffe. Eine bei der VAC entwickelte Legierung mit 17 Prozent Kobaltgehalt macht dies möglich. Neben einer hohen Kraftentfaltung weist diese Legierung gute Verarbeitungseigenschaften auf.

    Magnetwerkstoffe ermöglichten in den letzten vier Jahrzehnten die Verringerung der Diesel-Vorglühzeit von 45 Sekunden auf 5 Sekunden - Tendenz weiter fallend. Dr. Hartwin Weber erklärte am Beispiel neuer Kobalt-Eisen-Legierungen die Funktionsweise dieser "schnellen" Glühkerzen: Die Glühwendel wird bei der niedrigen Starttemperatur schnell erhitzt. Mit zunehmender Erwärmung wird der Stromfluss verringert und so ein Durchbrennen des Glühdrahtes verhindert. Glühkerzen auf Kobalt-Eisen-Basis starten Dieselfahrzeuge in weniger als drei Sekunden und haben eine Lebensdauer von über 200.000 Kilometern.

    Dr. Roland Zoller rundete die Abendveranstaltung mit Ausblicken in die Zukunft des Automobils ab. Künftige Automobilgenerationen werden zunehmend mit Sensor- und Aktorsystemen ausgerüstet sein. Informationen werden mittels elektrischer Leitungen übertragen. Im Falle kritischer Situationen greifen Sensor-Aktorsysteme selbstständig in die Fahrzeugführung ein. Neben einem Gewinn an sogenannter aktiver Sicherheit sind auch höherer Bedienungskomfort und Verringerung des Treibstoffverbrauchs Zielsetzungen dieses "Drive by Wire"-Konzepts.

    Auch hierfür sind leistungsfähige Magnetwerkstoffe nötig. Bisher ist in der Automobiltechnik lediglich Ferrit verbreitet. Leistungsfähigere Magnete sind heute in Festplatten oder Elektromotoren zu finden.
    Die VAC hat auf den sich abzeichnenden Trend zu hochleistungsfähigen Magnetwerkstoffen reagiert und stellt Legierungen her, mit denen alle Anwendungen im Automobil realisierbar sind.

    Der nächste Materialfachabend Main-Kinzig findet am 14. Februar 2000 um 17 Uhr im Richard Küch Forum bei Heraeus in Hanau statt. Informationen und Anmeldung bei Leontine Bott, Tel. 0 61 81-35 51 18, Fax ** 3 56 37.

    Redaktion: Dr. Patrick Keller
    Heraeus Holding
    Heraeusstr. 12-14
    63450 Hanau
    Tel.: 06181/35-5211
    Fax: 06181/35-809
    e-mail: patrick.keller@europe.heraeus.com


    Weitere Informationen:

    http://www.dgm.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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