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04.09.2006 13:36

Orthopädie u. Unfallchirurgie Kongress: Sporttraining oft nicht kindgerecht

Medizin - Kommunikation Pressearbeit
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
    "Im Wettlauf mit der Zeit"
    2. bis 6. Oktober 2006, ICC Berlin

    Sportverletzungen und Sportschäden im Kindesalter nehmen zu:
    Training oft nicht kindgerecht

    Berlin - Sei es zuhause oder in der Schule, auf dem Spielplatz oder auf der
    Straße: Immer häufiger verletzen sich Kinder beim Sport. Neben
    Knochenbrüchen und anderen Akutverletzungen nimmt auch die Zahl der
    orthopädischen Sportschäden zu. Denn im Training werde oft zu wenig
    Rücksicht auf die Grenzen der Belastbarkeit während des Wachstums genommen,
    beklagen Experten im Vorfeld des Deutschen Kongress für Orthopädie und
    Unfallchirurgie in Berlin.

    Die Häufung von Sportverletzungen führt Professor Dr. med. Ingo Marzi,
    Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie an
    der Universität Frankfurt, auf die zunehmende Beliebtheit riskanter
    Sportarten bei Kindern und Jugendlichen zurück: Inline-Skating, Skate- und
    Snowboardfahren, BMX- und Mountainbikesport gingen leider nicht nur mit
    Prellungen und Knochenbrüchen einher, die bald wieder verheilen. Immer
    häufiger komme es auch zu schweren Schädel-Hirn-Verletzungen mit bleibenden
    Schäden oder sogar tödlichem Ausgang. Die meisten Verletzungen ließen sich
    vermeiden, wenn die Kinder Schutzkleidung tragen würden. Professor Marzi:
    "Seit Einführung der gesetzlichen Helmpflicht für Radfahrer sind in einigen
    Regionen der USA und Australiens die schweren Kopfverletzungen um bis zu 90
    Prozent zurückgegangen." Leider gelten Helme gerade bei den am meisten
    gefährdeten Kindern als "uncool", auch weil Eltern und Trainer selber nicht
    mit gutem Beispiel vorausgingen, so Marzi, der in diesem Zusammenhang das
    abgeschlossene bundesweite Projekt "Safer-Skating" hervorhob. Hier würden
    Schüler im Sportunterricht lernen, wie sie das Verletzungsrisiko auf ein
    Normalmaß senken können.

    Neben der Verletzungsgefahr besteht für Kinder auch ein erhöhtes Risiko von
    Sportschäden, die Professor Dr. med. Rüdiger Krauspe, Direktor der
    Orthopädischen Klinik der Universität Düsseldorf, für vermeidbar hält.
    Sportschäden entstehen, wenn ein intensives Training keine Rücksicht auf das
    wachsende Skelett nimmt. Auch ohne Sport komme es bei einigen Kindern in
    unterschiedlichen Lebensabschnitten zu Verknöcherungsstörungen. Krauspe
    nennt hier schmerzhafte Durchblutungsstörungen in der Fußwurzel (Morbus
    Köhler), am Kniegelenk (Morbus Osgood Schlatter) oder auch an Wirbelsäule
    (Morbus Scheuermann) und Hüfte (Morbus Perthes). Von ehrgeizigen Eltern und
    Trainern würden ihre Beschwerden oft als normale Folge des Trainings
    fehlgedeutet. Diese Unkenntnis kann laut Professor Krauspe bleibende Schäden
    am Skelett zur Folge haben. Beide Mediziner raten deshalb Kindern, die
    intensiv Sport betreiben, sich von einem Orthopäden mit sportmedizinischer
    Zusatzqualifikation betreuen zu lassen.

    Im Internet:
    Safer-Skating: http://www.safer-skating.de

    TERMINHINWEISE:

    Die Hüfte im Wachstumsalter - Erkrankungen und Verletzungen
    Montag, 2. Oktober 2006, Internationales Congress Center Berlin,
    Saal 07, 13.00 Uhr bis 14.30 Uhr

    Skateboard - Verletzungsmuster und Präventionsvorschläge in einer
    Trendsportart
    Freitag, 6. Oktober 2006, Internationales Congress Center Berlin,
    Dachgarten, 12.00 Uhr bis 13.00 Uhr

    ------------------------------------------------------------

    ANTWORTFAX

    ___Ich werde den Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie in
    Berlin persönlich besuchen.

    ___Bitte informieren Sie mich kontinuierlich über den Deutschen Kongress für
    Orthopädie und Unfallchirurgie ___per Post/___per E-Mail.

    NAME:
    MEDIUM:
    ADRESSE:

    TEL/FAX:
    E-MAIL:

    Pressekontakt für Rückfragen:

    Silke Jakobi
    Pressestelle Deutscher Kongress für
    Orthopädie und Unfallchirurgie
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Tel. 0711 8931 -163
    Fax. 0711 8931 -167/-566
    E-Mail: jakobi@medizinkommunikation.org
    Internet: www.orthopaedie-unfallchirurgie.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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