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05.09.2006 15:22

World Suicide Prevention Day am 10. September 2006

Anke Schlee Pressereferat
Kompetenznetz Depression

    Jedes Jahr nehmen sich in Deutschland so viele Menschen das Leben wie durch Verkehrsunfälle, illegale Drogen, AIDS und Gewaltverbrechen zusammen sterben. Das sind jedes Jahr mehr als 10.000 Menschen, für die jede Hilfe zu spät kommt. Den allermeisten von ihnen könnte geholfen werden, denn 90 Prozent aller Suizide stehen in Zusammenhang mit einer psychischen Erkrankung. Das "Deutsche Bündnis gegen Depression" bietet Unterstützung, denn wird eine solche Erkrankung rechtzeitig behandelt, kann in der Regel das Schlimmste verhindert werden.

    Ein Mensch, der sich das Leben nimmt, leidet meistens unter einer Depression. Seine Wahrnehmung ist durch die Krankheit verschoben, er sieht für sich keine Zukunft mehr, ist einfach nur verzweifelt. Eine solche Stimmungslage impliziert leider auch häufig die mangelnde Kraft und Zuversicht, sich professionelle Hilfe zu holen. Dies ist tragisch, da Depressionen heute fast immer erfolgreich behandelt werden können.

    Das "Deutsche Bündnis gegen Depression e.V." (http://www.buednis-depression.de) hat es sich zur Aufgabe gemacht, über Depressionen zu informieren und Suizide zu verhindern. Entwickelt wurde das Vier-Ebenen-Programm als Forschungsprojekt, es startete 2001 in Nürnberg als "Nürnberger Bündnis gegen Depression". Ziel ist die Information und Aufklärung verschiedener Menschen, die mit dem Thema konfrontiert sind: Ärzte, Betroffene und Multiplikatoren (Apotheker, Lehrer, Altenpflegekräfte u.a.) sowie die breite Öffentlichkeit. Darüber hinaus kann durch eine optimierte Vernetzung aller Beteiligten vor Ort die Versorgung depressiv Erkrankter verbessert werden. Nach zwei Jahren umfangreicher Arbeit konnten so Suizide und Suizidversuche in Nürnberg fast um ein Viertel gesenkt werden. Der große Erfolg des Projektes führte zur Ausweitung auf weitere Regionen, inzwischen sind deutschlandweit von Flensburg bis Memmingen über 35 lokale Bündnisse gegen Depression entstanden. Sie alle bieten Information und Hilfe auf lokaler Ebene.

    Im Rahmen des unter anderem von der World Health Organisation (WHO) unterstützten "World Suicide Prevention Day" am 10. September 2006 starten einzelne regionale Bündnisse Aktionen, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Im Hamburger Hauptbahnhof macht zum Beispiel ein eigens auf den Fußboden geklebtes, aufmerksamkeitsstarkes Plakat auf das Thema aufmerksam, in Berlin sollen 10.000 Teelichte an die Verstorbenen erinnern. Wichtig ist den Initiatoren nicht nur, die Menschen zu sensibilisieren, sondern besonders, klar zu machen, dass Hilfe möglich ist und entsprechende Angebote verfügbar sind: Fachärzte, ambulante Krisen- und sozialpsychiatrische Dienste gibt es in praktisch jeder Stadt oder Gemeinde, darüber hinaus sind Ambulanzen von Krankenhäusern oder Telefon-Hotlines Ansprechpartner, die rund um die Uhr erreichbar sind.

    Pressekontakt
    Anke Schlee
    Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der LMU München
    fon 089/ 5160-5553
    anke.schlee@med.uni-muenchen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.buendnis-depression.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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