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05.09.2006 15:10

König ohne Reich

Sven Holst Kommunikation
Deutsche Wildtier Stiftung

    Hamburg, 05. September 2006. Der Rothirsch (Cervus elaphus) ist mit einer Körperlänge von bis zu 2,50 Meter Deutschlands größtes einheimisches Säugetier. Doch wie kein anderes Wildtier wird er auf kleine verinselte Lebensräume - sogenannte Rotwildgebiete - zurückgedrängt. Überschreitet er die Grenzen, muss er per Gesetz erlegt werden. Nur wenige Bundesländer, wie Mecklenburg-Vorpommern oder das Saarland, gestehen dem Rotwild noch zu, seinen Lebensraum selbst zu wählen. Deshalb fordert die Deutsche Wildtier Stiftung dazu auf, sich kritisch mit den Rotwildgebieten auseinanderzusetzen. Den Auftakt bildet das 3. Rotwildsymposium der Stiftung, das am 8. und 9. September in Berlin statt findet.

    Der Rothirsch, ursprünglich ein Steppenbewohner offener und halboffener Landschaften, wanderte saisonal zwischen Sommer- und Winterlebensräumen und wechselte seine Futtergebiete. Gleichzeitig diente dieser Wechsel auch dem Aufbau neuer Populationen und dem genetischen Austausch. Doch in den meisten Teilen Deutschlands lebt der "König der Wälder" heute in insgesamt 140 ausgewiesenen Rotwildgebieten. Damit ist sein Lebensraum auf nur noch 25 % seines ursprünglichen Verbreitungsgebiets reduziert. Mit Grenzen, die zum Teil vor über 50 Jahren definiert und ausschließlich unter forstwirtschaftlichen Gesichtspunkten gesetzt wurden. Wildbiologische Aspekte fanden damals keine Berücksichtigung. Der Rothirsch ist weitgehend in die Waldgebiete zurückgedrängt worden und wird durch Abschussregelungen an einem Wechsel zwischen diesen Gebieten gehindert. Für den Rothirsch alles andere als ein artgerechtes Leben.

    Die Deutsche Wildtier Stiftung setzt sich dafür ein, dass der Rothirsch in Deutschland zukünftig in der Lage ist, seinen Lebensraum frei zu wählen. Beispiele, wie das Rotwildmanagement in Mecklenburg-Vorpommern, zeigen, dass der Rothirsch im Konsens mit allen Beteiligten auch in Deutschland ohne ausgewiesene Rotwildgebiete leben kann. Den Auftakt für eine kritische Auseinandersetzung mit den Rotwildgebieten in Deutschland bildet das Rotwildsymposium der Deutschen Wildtier Stiftung am 8. und 9. September 2006 in der Landesvertretung des Landes Mecklenburg-Vorpommern in Berlin. Hierzu referieren Experten aus dem In- und Ausland.

    +++
    Die gemeinnützige Deutsche Wildtier Stiftung mit Sitz in Hamburg wurde 1992 von Haymo G. Rethwisch gegründet. Ihr Ziel ist es, einheimische Wildtiere in ihren natürlichen Lebensräumen zu fördern und erlebbar zu machen. Schirmherr der Deutschen Wildtier Stiftung, die zu den bedeutendsten Stiftungen für Natur- und Wildtierschutz in Europa zählt, ist Bundespräsident a.D. Prof. Dr. Roman Herzog.

    Pressekontakt
    Deutsche Wildtier Stiftung: Sven Holst, Geschäftsführer, Billbrookdeich 210, 22113 Hamburg, Telefon: 040 / 73 33 93 31, Fax: 040 / 7 33 02 78 S.Holst@DeWiSt.de

    Kostenloses Bildmaterial: http://www.Presse.DeutscheWildtierStiftung.de


    Weitere Informationen:

    http://www.DeutscheWildtierStiftung.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Gesellschaft, Informationstechnik, Meer / Klima, Politik, Recht, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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