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06.09.2006 12:38

Gastroenterologie 2006, Hannover: Bessere Therapien für Hepatitis C-Patienten

Medizin - Kommunikation Pressearbeit
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Hannover - Seit der Einführung einer effektiven Kombinationstherapie in den letzten Jahren haben sich die Heilungschancen für Patienten mit einer Chronischen Hepatitis C enorm verbessert. Mittlerweile liegt die Erfolgsrate der antiviralen Therapie bei rund 60 Prozent. Dank eines optimierten Nebenwirkungsmanagements ist die Behandlung für Patienten zudem verträglicher. Zur Zeit sind neue Medikamente in der Entwicklung, die die Heilungschancen weiter verbessern werden. In mehreren Veranstaltungen, darunter der Präsidentensitzung I von Tagungspräsident Professor Dr. med. Michael P. Manns, Hannover, informieren Experten über heutige und zukünftige Therapiemöglichkeiten der Hepatitis C. Die medizinische Fachtagung Gastroenterologie 2006 findet vom 13. bis 16. September im Hannover Congress Centrum statt.

    In Deutschland sind schätzungsweise mindestens 500.000 Menschen mit dem Hepatitis C Virus infiziert. Nur etwa eine Drittel der Betroffenen weiß von der Erkrankung, denn die Infektion kann über Jahrzehnte beschwerdefrei verlaufen. Langfristig aber ruft das Virus bei 10 bis 30 Prozent der Infizierten eine Leberzirrhose hervor, einige (5 bis 15 Prozent der Patienten mit Leberzirrhose) bekommen schließlich sogar Leberkrebs. Noch bis Ende der 90er Jahre stand nur eine Interferon-Monotherapie zur Verfügung, mit der lediglich fünf bis maximal 20 Prozent der Patienten geholfen werden konnte.

    "Mit der Einführung der Kombinations-Therapie Interferon alpha und Ribavirin hat sich die Erfolgsrate deutlich erhöht", erläutert Dr. med. Markus Cornberg, Geschäftsführer des Kompetenznetztes Hepatitis, Hannover. Neue Medikamente, insbesondere die "pegylierung" der Interferone und weitere Therapieoptimierungen ließen sie auf etwa 60 Prozent ansteigen. Eine wichtige Verbesserung ist beispielsweise, dass Nebenwirkungen verringert und dadurch Therapieabbrüche und Dosisreduktionen verhindert werden konnten. Die Therapie der Chronischen Hepatits C ist in den vergangenen Jahren aber auch komplizierter geworden. Abhängig von Art und Umfang der Hepatits C-Viren wird die Behandlung zunehmend individualisiert. "Das Kompetenznetz Hepatitis sieht seine Aufgabe deswegen auch darin, die behandelnden Ärzte regelmäßig und unkompliziert über die neuesten therapierelevanten Erkenntnisse zu informieren", sagt Cornberg.

    Die Zukunft verspricht Patienten weitere Verbesserungen: Letztes Jahr etablierte eine Forschergruppe um Professor Dr. rer. nat. Ralf Bartenschlager, Heidelberg, erstmals ein Kulturmodell des Virus. Dieser Durchbruch in der Grundlagenforschung ermöglicht nun, ganz neue Medikamente zu entwickeln. "Das ist ein Meilenstein in der Hepatits C-Forschung", meint Tagungspräsident Professor Dr. med. Michael P. Manns, Hannover. Professor Bartenschlager wird im Rahmen der Präsidentensitzung I in Hannover über die Hepatitis C-Virologie informieren. Ein weiterer Experte, Professor Dr. med. Stefan Zeuzem, Homburg, stellt darin neue Medikamentenentwicklungen vor. Dazu gehören beispielsweise Medikamente, die das Hepatitis C Virus direkt "attackieren", so genannte Protease oder Polymerasehemmer. Die ersten Ergebnisse der klinischen Studien lassen hoffen, dass damit in fünf Jahren die Heilungschancen auf mehr als 80 Prozent steigen.

    Terminhinweise:
    Tag der Forschungsverbünde: Virushepatitis
    Mittwoch, 13. September 2006, 10.30 bis 12.30 Uhr,
    Konferenzraum 11/13, Hannover Congress Centrum

    Präsidentensitzung I: Virushepatitis C
    Donnerstag, 14. September 2006, 10.30 bis 12.00 Uhr,
    Niedersachsenhalle A, Hannover Congress Centrum

    Symposium: Neue Medikamente in der Gastroenterologie
    Donnerstag, 14. September 2006, 14.00 bis 16.00 Uhr,
    Konferenzraum 8/10, Hannover Congress Centrum

    Arzt-Patienten-Seminar Deutsche Leberhilfe
    Samstag, 16. September 2006, 10.00 bis 14.00 Uhr
    Beethovensaal, Hannover Congress Centrum

    IHR KONTAKT/Anmeldung für Journalisten:
    Pressestelle, Beate Schweizer, Pf 30 11 20, 70451 Stuttgart, Tel.: 0711 8931 295, Fax: - 167, Schweizer@medizinkommunikation.org.


    Weitere Informationen:

    http://www.dgvs.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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