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08.09.2006 11:20

RUB-Studie: Mittelständisches Finanzmanagement ist Innovationsbremse

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Was erfolgreiche Innovatoren ausmacht, lässt sich empirisch klar belegen. Sowohl bei den Ressourcen als auch bei den Kompetenzen unterscheiden sich erfolgreiche, innovative Unternehmen deutlich von ihren Konkurrenten. Als Innovations- und damit Wachstumsbremse erweist sich das mittelständische Finanzmanagement. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie unter 700 Unternehmen, die die RUB-Forscher Prof. Dr. Stephan Paul und Dr. Stefan Stein vom ikf institut für kredit- und finanzwirtschaft im Auftrag der Förderbank des Landes NRW (NRW:BANK) durchgeführt haben. Unter den Unternehmen, die in den vergangenen drei Jahren Innovationen vorzuweisen haben, konnten die Forscher verschiedene Typen identifizieren, die sich in ihrem Innovationsgrad messbar unterscheiden: "Innovationsapostel" sind am stärksten "innovationsaffin". Am anderen Ende der Skala liegen die "Innovationsskeptiker", die Neuerungen recht stiefmütterlich behandeln. Dabei schneiden die innovativeren Typen auch in ihrer geschäftlichen Performance besser ab: "Es gilt die Formel: innovativer gleich wirtschaftlich erfolgreicher", zieht Prof. Paul Bilanz.

    Bochum, 08.09.2006
    Nr. 295

    Innovationen: Die Geheimnisse des Erfolgs
    Mittelständisches Finanzmanagement ist Innovationsbremse
    RUB-Forscher legen Studie vor

    Was erfolgreiche Innovatoren ausmacht, lässt sich empirisch klar belegen. Sowohl bei den Ressourcen als auch bei den Kompetenzen unterscheiden sich erfolgreiche, innovative Unternehmen deutlich von ihren Konkurrenten. Als Innovations- und damit Wachstumsbremse erweist sich das mittelständische Finanzmanagement. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie unter 700 Unternehmen, die die RUB-Forscher Prof. Dr. Stephan Paul und Dr. Stefan Stein vom ikf institut für kredit- und finanzwirtschaft im Auftrag der Förderbank des Landes NRW (NRW:BANK) durchgeführt haben. Unter den Unternehmen, die in den vergangenen drei Jahren Innovationen vorzuweisen haben, konnten die Forscher verschiedene Typen identifizieren, die sich in ihrem Innovationsgrad messbar unterscheiden: "Innovationsapostel" sind am stärksten "innovationsaffin". Am anderen Ende der Skala liegen die "Innovationsskeptiker", die Neuerungen recht stiefmütterlich behandeln. Dabei schneiden die innovativeren Typen auch in ihrer geschäftlichen Performance besser ab: "Es gilt die Formel: innovativer gleich wirtschaftlich erfolgreicher", zieht Prof. Paul Bilanz.

    Austausch von Wissen ist wichtig

    In ihrer Untersuchung arbeiten die Forscher die Bedeutung von Ressourcen und Kompetenzen erfolgreicher Innovatoren heraus. Diese unterscheiden sich empirisch klar belegbar von ihren Konkurrenten. Unterschiede liegen vor allem im Bereich der generellen betrieblichen Infrastruktur, d.h. der strategischen Unternehmensplanung, bei der Installation starker Personen (Promotoren), die den Innovationsprozess vorantreiben, und bei der Einbindung von externem Know-how bei der Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen oder der Erschließung neuer Märkte. So ist es von großer Bedeutung, Kundenwissen zu nutzen und Kooperationen mit der Wissenschaft oder anderen innovativen Unternehmen einzugehen. Unterschiede fanden die Forscher auch im innovationsbezogenen Planungs- und Entscheidungsverhalten der Unternehmer und bei der Nutzung des kreativen Potenzials der Mitarbeiter. "Methoden-Wissen und überfachliche Qualifikationen sind ein Nährboden für die Schaffung eines kreativen Unternehmensklimas", erläutert Prof. Paul.

    Angst vor Abhängigkeiten hemmt das Wachstum

    Als erfolgskritisch erweisen sich die Ressource Kapital und der Umgang damit. Interessanterweise finden sich unter denjenigen Unternehmen, die eine moderne Finanzierungsstruktur unter Einschluss von Mischformen zwischen Eigen- und Fremdkapital (mezzanine Instrumente) aufweisen, besonders oft die innovativeren Unternehmertypen. Grund dafür ist, dass sie sich systematischer mit Innovationen und ihrer Finanzierung als Teil der Unternehmensstrategie auseinander setzen. "Die Studie kann - erstmals empirisch so eindeutig - einen starken Zusammenhang zwischen Innovationen und ihrer Finanzierung auch im Hinblick auf das Management dieser beiden Bereiche nachweisen", sagt Co-Autor Stein: (Nicht) erfolgreiche Unternehmen gehen hier und dort gleich (un)systematisch vor. Insgesamt erweist sich das mittelständische Finanzmanagement als Innovations- und damit Wachstumsbremse. Zwar sehen die meisten Unternehmer die Vorteile von neuem, externem Beteiligungskapital, um in Zukunft wieder bzw. weiter wachsen zu können. Beteiligungskapital ist für viele zu einer Art Hoffnungsträger avanciert, nicht zuletzt weil das Finanzierungspotenzial der Inhaber offenbar weitgehend ausgereizt ist. Andererseits besteht das mentale Problem in der Angst vor dem Verlust des eigenen Handlungsspielraums und dem Eingehen von Abhängigkeiten.

    Weitere Informationen

    Dr. Stefan Stein, ikf, Ruhr-Universität Bochum, Tel. 0234/32-25344, E-Mail: stefan.stein@rub.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ruhr-uni-bochum.de/ikf/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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