Hamburg, 11. September 2006. Dr. Carolin Emcke, langjährige Redakteurin beim Spiegel, Buchautorin und promovierte Philosophin, wird ab Oktober Studiengangsleiterin des Fachs Journalismus an der Hamburg Media School. Mit dieser Wahl unterstreicht die HMS ihr Profil als Ausbildungsstätte für kritischen Journalismus.
Mit Dr. Carolin Emcke konnte die Hamburg Media School eine Persönlichkeit gewinnen, die sowohl über einen herausragenden akademischen Hintergrund als auch über umfassende praktische Erfahrungen als Print-, TV- und Online-Journalistin bei renommierten Medien verfügt.
"Der Journalismus steckt in einer Glaubwürdigkeitskrise. Das dürfen wir nicht länger leugnen, sondern müssen es als ernste Herausforderung annehmen. Wenn es vielfach zum Gemeinplatz der Leser und Zuschauer geworden ist, dass Bilder manipuliert und Geschichten geschönt werden, dann ist es dringend geboten zu reagieren. Angehende Journalisten müssen nicht nur in dem professionellen Handwerkszeug ausgebildet werden, sondern auch in der Reflektion über die ethischen und gesellschaftlichen Voraussetzungen des Journalismus. Die globalisierte Welt verlangt zudem von der zukünftigen Generation der Journalisten sowohl die technischen Fähigkeiten des medienübergreifenden Arbeitens als auch das Wissen um die politischen, religiösen und wissenschaftlichen Fragen unserer Zeit. Die Hamburg Media School ist mit ihren hohen akademischen und praktischen Ansprüchen dafür genau das richtige Umfeld", sagt Dr. Carolin Emcke.
Die 39-jährige promovierte Philosophin studierte in London, Frankfurt am Main und Harvard und stammt aus der Denktradition der Frankfurter Schule um Jürgen Habermas und Seyla Benhabib. Während ihres Studiums arbeitete sie für das ZDF und 3sat, seit 1998 festangestellt für den Spiegel. Im Jahr 2000 wechselte sie in das Auslandsressort. Mit eindrucksvollen und aufrüttelnden Reportagen aus Krisenregionen wie dem Kosovo, Afghanistan, Pakistan, Kolumbien oder dem Irak machte sie sich einen Namen als Journalistin, die einen ethisch bewussten Journalismus vertritt. Vor allem die Publikation "Von den Kriegen" hinterließ einen nachhaltigen Eindruck in der Öffentlichkeit. Das Buch, in dem sie subjektive Erfahrungen und philosophische Reflektionen zu Krieg und Gewalt in den entlegenen Gegenden der Welt beschrieben hat, wurde mehrfach ausgezeichnet. Die Friedrich-Ebert-Stiftung zeichnete von "Von den Kriegen" als "Das Politische Buch des Jahres 2005" aus. Außerdem war Emcke Finalistin des "Lettre Ulysses Award", dem Weltpreis für die Kunst der Reportage. In diesem Jahr folgte der "Ernst-Bloch-Förderpreis 2006".
Lehrerfahrung sammelte Carolin Emcke als Visiting Lecturer an der Yale University im Fachbereich Politische Wissenschaften mit Seminaren u.a. zur "Theorie der Gewalt" und "Zeugenschaft von Kriegsverbrechen".
"Mit Dr. Emcke als Studiengangsleiterin haben wir eine Persönlichkeit gewonnen, die sich der wichtigen gesellschaftlichen Funktion eines kritischen Journalismus verpflichtet fühlt und eine klare Perspektive vorgibt. Das entspricht genau dem Profil unserer Ausbildung. Gleichzeitig erfüllt sie alle Anforderungen an ein komplexer gewordenes Berufsbild. Sie ist international und über alle Medien ausgebildet und in der Lage unsere Studenten auf hohem Niveau auszubilden", so Eckbrecht von Grone, Geschäftsführer der Hamburg Media School.
Neue Studiengangsleiterin Journalismus, Dr. Carolin Emcke
Foto: Sebastian Bolesch
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur
überregional
Personalia, Studium und Lehre
Deutsch
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