Weltpremiere der bedeutenden Privatsammlung japanischer Kunst im Museum für Ostasiatische Kunst in Berlin - Katalog von Mitarbeiterteam des Heidelberger Instituts für Kunstgeschichte Ostasiens unter der Leitung von Prof. Melanie Trede herausgegeben
Mit der Weltpremiere der wohl bedeutendsten Privatsammlung japanischer Kunst, die in der letzten Dekade aufgebaut wurde, feiert das Museum für Ostasiatische Kunst in Berlin-Dahlem sein hundertjähriges Bestehen. Der Katalog der Ausstellung wurde von einem Mitarbeiterteam des Instituts für Kunstgeschichte Ostasiens der Universität Heidelberg unter der Leitung von Prof. Melanie Trede herausgegeben.
Die Ausstellung "Kunst aus Japan: Die Sammlung John C. Weber, New York" ist in der Sonderausstellungshalle des Museums für Ostasiatische Kunst Berlin vom 14. Oktober 2006 bis zum 7. Januar 2007 zu sehen. Die Sammlung des deutschstämmigen Arztes ist in der kurzen Zeit ihres Aufbaus zur exklusiven Anlaufstelle für ein wissenschaftliches Fachpublikum aus aller Welt geworden. Glückliche Umstände eröffneten dem Sammler die seltene Gelegenheit, erstklassige Kunstwerke aus einigen renommierten Museen in Japan zu erwerben, als diese sich aufgrund finanzieller Probleme ab Mitte der 1990er Jahre zum Verkauf einzelner Werke oder gar zur kompletten Auflösung gezwungen sahen.
Mit der Entschlossenheit des passionierten Liebhabers griff Weber zu und ließ bis heute nicht in seinem Ehrgeiz nach, neue Stücke zuzukaufen, insbesondere solche, die vor das Jahr 1600 datieren. Entstanden ist so ein faszinierender Querschnitt durch die japanische Kunstgeschichte, der sich in der Ausstellung mit 78 ausgewählten Objekten von monochromen Tuschmalereien im chinesischen Stil über goldglänzende Stellschirme bis hin zu expressiven Keramiken und Lacken erstreckt. Ein besonderes Augenmerk des Sammlers galt von Beginn an den wenig in außer-japanischen Sammlungen vertretenen Textilien sowie ausgewählten Malereien der "fließenden Welt" (ukiyoe), die in der Berliner Ausstellung in zwei Sektionen vertreten sind. Einige der Ausstellungsstücke, wie etwa ein Kalligraphieexzerpt von ca. 1112, ein in das Jahr 1499 datiertes Lacktablett, oder eine Querrolle des renommierten Ukiyoe-Malers Hishikawa Moronobu, die zwischen 1673 und 1684 entstanden ist, haben in Japan Kultstatus.
Für das Museum für Ostasiatische Kunst in Berlin herrscht gleich mehrfach Grund zur Freude: so ist es dem Team um Kurator Dr. Alexander Hofmann, übrigens ein Alumnus des Heidelberger Instituts für Kunstgeschichte Ostasiens, gelungen, das Jubiläum mit einem überzeugenden und angemessenen Konzept zu begehen. Mit der Ausstellung der Weber Collection wird nämlich neuerlich an die von zahlreichen privaten Sammlerpersönlichkeiten geprägte Geschichte des Hauses angeknüpft. Nicht zuletzt gibt die Präsentation einer amerikanischen Sammlung japanischer Kunst in einem deutschen Museum ein Bekenntnis zur notwendigerweise internationalen Ausrichtung derartiger Projekte ab. Umso erfreulicher ist, dass in diesem Geflecht das Heidelberger Institut die Rolle eines wichtigen Katalysators bilden konnte.
Anton Schweizer
"Kunst aus Japan: Die Sammlung John C. Weber, New York", Katalog herausgegeben von Melanie Trede, unter Mitwirkung von Anton Schweizer und Mio Wakita, Museum für Ostasiatische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz 2006
Ausstellung vom 13. Oktober 2006 bis 7. Januar 2007 im Museum für Ostasiatische Kunst Berlin, Takustr. 40, 14195 Berlin
Rückfragen bitte an:
Universität Heidelberg
Zentrum für Ostasienwissenschaften
Institut für Kunstgeschichte Ostasiens
Anton Schweizer
Seminarstr. 4, 69117 Heidelberg
Tel. 06221 542346
schweizer@sino.uni-heidelberg.de
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Kunst / Design, Musik / Theater
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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