Der Leiter des Fraunhofer Instituts für Werkstoffmechanik IWM in Halle, Professor Dieter Katzer, geht Ende September 2006 in Ruhestand. Seinem Nachfolger, Professor Ralf B. Wehrspohn, hinterlässt er ein Institut, das sich mit großem wissenschaftlichem und wirtschaftlichem Erfolg von einer Fraunhofer-Außenstelle mit 16 Mitarbeitern zu einem vollwertigen Schwester-Institut des Fraunhofer IWM in Freiburg entwickelt hat. Für ihn persönlich war der Schritt zum Wissenschaftsmanager nach der Wende aber keine Selbstverständlichkeit.
Es ist eine Erfolgsgeschichte, die Professor Dieter Katzer mitgeschrieben hat: Von 1996 an leitete der heute 62jährige den Institutsteil Halle des Fraunhofer IWM. Bei der Gründung der kleinen IWM-Außenstelle des Freiburger Fraunhofer IWM war er einer der damals 16 Mitarbeiter. Die Außenstelle war aus dem Institut für Festkörperphysik und Elektronenmikroskopie IFE der Akademie der Wissenschaften in Halle hervorgegangen. Zu diesem Institut hatte das Fraunhofer IWM in Freiburg schon vor der Wende Kontakte gepflegt. Unter dem Freiburger Dach sollten die Wissenschaftler in Halle nach der Wende ihre Kompetenzen in der Mikroelektronik und der sich gerade entwickelnden Mikrosystemtechnik für die industrienahe Forschung weiterentwickeln. Das gelang auf beeindruckende Weise: Heute macht das Fraunhofer IWM in Halle mit Industrieprojekten einen Umsatz von rund 2,5 Millionen Euro, der Gesamthaushalt liegt bei 5,2 Millionen Euro. Schwerpunkte der angewandten werkstoffmechanischen Forschung liegen in der Mikrosystemtechnik und der Nanotechnologie, bei Verbundmaterialien aus Polymeren und Biomaterialien.
Professor Dieter Katzer brachte damals mit seiner Arbeitsgruppe zur Halbleiter-Silicium-Technologie eine wichtige Grundlage für den späteren Erfolg ein. Er hatte in Halle Physik studiert, 1976 promoviert und war dann am Akademie-Institut geblieben. Nach der Wende hat er sich zunächst gesträubt, die Verantwortung als Leiter des Institutsteils Halle zu übernehmen. "Ich fühlte mich der Wissenschaft verbunden. Wenn ich damals als kommissarischer Leiter wieder einen Tag am Telefon verbracht hatte, bin ich mit dem Gefühl nach Hause gegangen, ich hätte nichts geleistet", erinnert Katzer sich heute. Dabei hatte der langjährige Institutsleiter des Fraunhofer IWM, Professor Erwin Sommer, mittlerweile seit fünf Jahren im Ruhestand, damals schnell erkannt, "wie gut dieser Mann zuhören, Lösungen entwickeln, diese seinem Gegenüber vermitteln und Vertrauen wecken kann - mit Charme und Kompetenz."
"Dieter Katzer hat das Fraunhofer IWM entscheidend geprägt", betont Professor Sommer in der Rückschau. Sein "Feingefühl für das Machbare, finanziell wie politisch, wissenschaftlich wie unternehmenspolitisch" sei Grundlage für die erfolgreiche Entwicklung in Halle gewesen. Diese wird mit dem Anfang 2007 bezugsfertigen Neubau für 80 Mitarbeiter fortgeführt.
Die enge Kooperation mit der Martin-Luther-Universität machte jetzt die gemeinsame Berufung eines Institutsleiters und Lehrstuhlinhabers möglich. Denn mit dem Ausscheiden Katzers erhält das Fraunhofer-Institut in Halle mit nun 97 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen eigenen Institutsleiter, Professor Ralf B. Wehrspohn, der jetzt gemeinsam mit seinem Kollegen am Fraunhofer IWM in Freiburg, Professor Peter Gumbsch, für die Geschicke des Instituts verantwortlich ist. "Das erreicht zu haben und auch so viele attraktive Arbeitsplätze geschaffen zu haben, freut mich besonders", sagt Professor Dieter Katzer.
Prof. Dieter Katzer ist mittlerweile "dankbar, dass ich die Rolle als Wissenschaftsmanager übernommen und diese Erfahrung gemacht habe". Er freue sich darauf, weiter als Berater für das Institut tätig zu sein. Ansonsten kann er sich gut vorstellen, sich mit seiner Frau auf eine mehrmonatige Bildungsreise zu großen europäischen Galerien zu begeben. Besonders die Maler der italienischen Renaissance haben es dem scheidenden Wissenschaftsmanager angetan.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Werkstoffwissenschaften
überregional
Organisatorisches, Personalia
Deutsch
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