Für eine Studie zu den psychischen Effekten von Cannabis sucht das Universitätsklinikum Bonn Probanden. Teilnehmen können Männer und Frauen im Alter von 16 bis 35 Jahren, die regelmäßig Cannabis konsumieren. Die Forschungsgruppe möchte zudem feststellen, wie erfolgreich speziell auf Konsumenten dieser Substanz ausgerichtete Beratungsangebote sind.
Rund ein Zehntel aller Patienten, die eine Drogenberatung aufsuchen, geben mittlerweile cannabisbezogene Probleme als Hauptgrund für ihren Besuch an - Tendenz: steigend. Klassische Beratungs- und Behandlungsangebote richten sich aber vor allem an Konsumenten härterer Drogen und Alkoholabhängige. Auf dieses Klientel sind sie daher nicht unbedingt übertragbar. Häufig suchen Cannabis-Konsumenten daher nur dann Hilfe, wenn schwerwiegende psychische und soziale Probleme aufgetreten sind.
Im Rahmen der BMBF-geförderten Studie evaluieren die Wissenschaftler der Uniklinik Bonn daher ein neues Beratungsangebot, das gezielt "niedrigschwellig" ausgerichtet ist: Es soll vor allem Konsumenten ansprechen, die nicht unter gravierenden Beeinträchtigungen leiden, sich aber gerne näher informieren und beraten lassen möchten.
Ein weiteres Ziel der Studie besteht darin, etwaige Beeinträchtigungen der Betroffenen wie Konzentrations- und Gedächtnisprobleme näher zu charakterisieren. Außerdem wollen die Wissenschaftler herausfinden, welche Rolle Faktoren wie Konsumhäufigkeit und -menge oder das Einstiegsalter bei der Entstehung solcher Probleme spielen. Darum werden Teilnehmer neuropsychologisch untersucht und zu ihrem allgemeinen psychischen Befinden interviewt. Die Probanden werden über ihre Untersuchungsergebnisse informiert und auf Wunsch zu Veränderungsstrategien beraten. Das Beratungskonzept wurde von bisherigen Teilnehmern überwiegend sehr positiv aufgenommen.
Interessenten können sich unter der Telefonnummer 0228/2871-1130 oder 0228/2871-1201 mit dem Team der Fachambulanz für Raucherentwöhnung in Verbindung setzen. Alternativ ist das Team unter der E-Mail-Adresse Raucherambulanz@ukb.uni-bonn.de zu erreichen.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter
http://www.meb.uni-bonn.de/psychiatrie/deutsch/forschung/ag/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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