Mit einer Exkursion in das Naturerlebnisprojekt "Wildtierland" endete am 9. September das 3. Rotwildsymposium der Deutschen Wildtier Stiftung unter der Schirmherrschaft von Dr. Till Backhaus, Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern. Am ersten Tag diskutierten in Berlin auf Einladung der Stiftung 140 Teilnehmer aus Deutschland und dem europäischen Ausland die Zukunft der Rotwildgebiete in Deutschland. Am Ende stand der gemeinsame Appell, dem Rothirsch in Deutschland wieder mehr Lebensraum zu zugestehen.
Heute ist der Lebensraum von Rotwild in Deutschland auf ca. 140 so genannte Rotwildgebiete beschränkt und entspricht damit nur noch 25 % seines ursprünglichen Verbreitungsgebietes. Die Bundesländer gehen in dieser Frage aber auch ganz unterschiedliche Wege. Dies zeigten die Berichte aus drei Bundesländern. Während beispielsweise Mecklenburg-Vorpommern schon immer ganz auf die Ausweisung von Rotwildgebieten verzichtet hat, behandelt Baden-Württemberg die Rotwildverbreitung sehr restriktiv. Wenn hier Rotwild aus den sehr kleinen und stark verinselten Rotwildgebieten herauszieht, besteht eine Verpflichtung zum Abschuss.
Einen bemerkenswerten Weg beschreitet dagegen das Saarland. Hier wird seit zwei Jahren nicht mehr zwischen rotwildfreien Gebieten und Rotwildgebieten unterschieden. Außerhalb der einstigen Rotwildgebiete darf das Rotwild sich jetzt ungehindert ausbreiten und steht dabei sogar unter besonderem Schutz. "Erst wenn diese Bestände einen nennenswerten Umfang erreicht haben, setzt als Form einer nachhaltigen Nutzung die Bejagung des Wildes ein", so der saarländische Umweltminister Stefan Mörsdorf.
In der Podiumsdiskussion forderte Haymo G. Rethwisch, Stifter und Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung, Rotwild nicht länger in Reservate einzusperren. "Die Erfahrungen aus anderen europäischen Ländern wie der Schweiz oder der Region Südtirol sollten uns Mut machen, eine Wiederbesiedlung von heute rotwildfreien Gebieten durch unsere größte heimische Wildart auch bei uns in Deutschland wieder zu zulassen."
Aber nicht nur die Bejagung von Rotwild stand im Mittelpunkt der Diskussion, sondern auch die Chance, Rotwild im Rahmen von Naturtourismus zu nutzen. Wie dies aussehen kann, zeigt die Deutsche Wildtier Stiftung mit ihrem Projekt Wildtierland in Mecklenburg Vorpommern. Hier werden auf 1.000 Hektar Rothirsche und andere einheimische Wildtiere für Besucher erlebbar gemacht. "Dieser Weg kann für viele ländliche Regionen ein wichtiger Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung sein", lobte der Vertreter aus dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) Dr. Richard Lammel die Arbeit der Stiftung.
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Die gemeinnützige Deutsche Wildtier Stiftung mit Sitz in Hamburg wurde 1992 von Haymo G. Rethwisch gegründet. Ihr Ziel ist es, einheimische Wildtiere in ihren natürlichen Lebensräumen zu fördern und erlebbar zu machen. Schirmherr der Deutschen Wildtier Stiftung, die zu den bedeutendsten Stiftungen für Natur- und Wildtierschutz in Europa zählt, ist Bundespräsident a.D. Prof. Dr. Roman Herzog.
Pressekontakt:
Deutsche Wildtier Stiftung: Sven Holst, Geschäftsführer, Billbrookdeich 210, 22113 Hamburg, Telefon: 040 / 73 33 93 31, Fax: 040 / 7 33 02 78, S.Holst@DeWiSt.de, http://www.DeutscheWildtierStiftung.de
Kostenloses Bildmaterial: http://www.Presse.DeutscheWildtierStiftung.de
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Gesellschaft, Informationstechnik, Meer / Klima, Politik, Recht, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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