idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
12.09.2006 10:11

Bestnoten für den Biologieunterricht auf Englisch

Dr. Georg Kääb Geschäftsführung / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Verband Deutscher Biologen und biowissenschaftlicher Fachgesellschaften e.V.

    Der 2. Workshop zum bilingualen Biologieunterricht an der Universität Kassel übertraf nochmals die schon überraschend große Resonanz des vergangenen Jahres.
    Dass englischsprachiger Biologieunterricht nicht nur für zukünftige naturwissenschaftliche Forscher einen Gewinn darstellt belegt eine aktuelle DESI-Studie. Ein Kurzbericht.

    Biologie auf Englisch - Wieso denn das? Diese Frage hört der Melsunger Biologie- und Englischlehrer Matthias Bohn immer seltener, seitdem sich auch unter Schülern herumspricht, dass der fremdsprachliche Fachunterricht (auch bilingualer Unterricht genannt) nicht nur dazu führt, dass man besser Englisch lernt, sondern gerade künftige Laboranten, Forscher, Manager, Juristen oder Mediziner auch besser auf Studium und Beruf vorbereitet werden.

    Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr trafen sich deshalb am 8.September wieder mehr als 100 Lehrer aus 7 Bundesländern zum Workshop "Bilingualer Biologieunterricht an deutschen Schulen" in der Uni Kassel. "Damit haben wir den größten Teil der Lehrer erreicht, die in deutschen Schulen Biologie in englischer Sprache anbieten. Vielleicht werden im nächsten Jahr auch erstmals ausländische Kollegen teilnehmen. Wir haben inzwischen viele Anfragen aus anderen europäischen Ländern, in denen immer mehr naturwissenschaftliche Fächer auf Englisch unterrichtet werden" sagt der Organisator Dr. Matthias Bohn, der als designierter Vizepräsident des Verbandes deutscher Biologen (vdbiol) die Belange der deutschen Biologielehrer zukünftig auch bundesweit vertreten wird.

    In vier Arbeitsgruppen wurden Konzepte entwickelt, um anspruchsvolle Themen der Biologie von der Ökologie über die Neurobiologie bis zur Gentechnik englischsprachig zu vermitteln. Ko-Organisator Prof. W. Nellen, Genetiker an der Uni Kassel, ist von dem Engagement der Lehrer begeistert: "Diejenigen, die die zusätzliche Belastung bilingualen Unterrichts annehmen, zeigen meist auch hohe Fachkompetenz und ihre Schüler fallen durch überdurchschnittliche Leistungen zu Beginn des Biologiestudiums auf". Nellen ist auch Vorsitzender des Vereins 'Science Bridge', der eine Brücke zwischen schulischer und universitärer Ausbildung bildet.

    "We acquire languages by going for meaning first" - Diese Feststellung des amerikanischen Linguisten Stephen Krashen bildete die Grundlage für die rasante, weltweite Entwicklung des englichsprachigen Sachfachunterrichts. Angetrieben von dieser Erkenntnis und den Anforderungen einer zunehmend globalisierten Berufswelt, in der Englisch heute zur wichtigsten Sprache geworden ist, haben sich in den vergangenen 30 Jahren bilinguale Unterrichtsangebote an mehr als 800 deutschen Schulen etabliert. Das gerade der "Bio-Bili-Unterricht" außerordentlich erfolgreich ist, wurde jetzt auch erstmals in einer bundesweiten Studie mit 11000 Schülern für die Kultusministerkonferenz empirisch belegt (die so genannte DESI-Studie).

    Prof. Günther Nold (Uni Dortmund), der diese Studie geleitet hat, war einer der Hauptreferenten der Kassler Tagung und er berichtete den Teilnehmern, dass Schüler aus bilingualen Klassen, in denen Geografie oder Biologie auf Englisch unterrichtet werden, bereits am Ende der neunten Klasse über Englischkenntnisse verfügen, die von der Mehrzahl ihrer Mitschüler nie erreicht werden. Selbst die besten anderen Schüler (mit vergleichbaren Begabungen!) von nicht-bilingualen Schulen erreichen ähnliche Kenntnisse erst zwei Schuljahre später. Damit wurde bestätigt, was Eltern und Lehrer an bilingualen Schulen schon seit Jahren erfahren: der englischsprachige Fachunterricht erbringt auch in naturwissenschaftlichen Fächern wie der Biologie außerordentliche Leistungen.

    Als ein Standardwerk des bilingualen Biologieunterrichts hat sich binnen kürzester Zeit das erste "Bilinguale Wörterbuch Biologie, Dt./Engl + Engl./Dt." etabliert. Dieses Werk mit über 40.000 Begriffen macht es den Lehrern und Schülern einfach, da Begriffe nicht einfach "nur" übersetzt, sondern ausführlich in beiden Sprachen erklärt werden. Autor Eckart Klein, selbst Biologie- und Englischlehrer hatte dieses 2 kg schwere Werk in fast 15 jähriger Nebentätigkeit erstellt und 2005 mit dem Verband dt. Biologen publizieren können. (http://www.biologie-bilingual.de)

    Bei soviel positiver Resonanz für die Kassler Tagung ließen sich die Organisatoren Wolfgang Nellen und Matthias Bohn nicht lange bitten und folglich ist für den nächsten September (2007) bereits eine Neuauflage geplant.

    Anmeldungen und Informationen bei:
    Dr. Matthias Bohn, Geschwister-Scholl-Schule-Melsungen/Universität Marburg, bohnm@staff.uni-marburg.de
    Prof. Nellen, Abteilung Genetik und CINSaT, Uni Kassel, nellen@uni-kassel.de

    Eine Kurzdarstellung der DESI-Studie finden Sie auf diesen Seiten.
    Die vollständige sowie weitere Ausschnitte aus der aktuellen Studie finden Sie bei:
    http://www.dipf.de/desi

    Für den vdbiol:
    Dr. Georg Kääb
    Geschäftsführung, Redaktion
    Verband dt. Biologen
    u. biowiss. Fachgesellschaften
    - vdbiol e.V. -
    Corneliusstr. 12, 80469 München
    T: 089-260 245 75
    F: 089-260 245 74
    mailto:redaktion@vdbiol.de
    http://www.vdbiol.de


    Weitere Informationen:

    http://www.vdbiol.de Verband dt. Biologen und biowissenschaftlicher Fachgesellschaften - vdbiol
    http://www.biologie-bilingual.de Informationen zum Wörterbuch
    http://www.dipf.de/desi aktuelle Studie zu Schülerleistungen Deutsch/Englisch


    Bilder

    Ausschnitt der DESI-Studie. Quelle: DIPF
    Ausschnitt der DESI-Studie. Quelle: DIPF
    Bitte nur unter Quellangabe: www.dipf.de/desi verwenden
    None

    Das erste bilinguale Wörterbuch Biologie. Hrsg. vdbiol, Autor: Eckart Klein, Hannover
    Das erste bilinguale Wörterbuch Biologie. Hrsg. vdbiol, Autor: Eckart Klein, Hannover

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Pädagogik / Bildung, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Ausschnitt der DESI-Studie. Quelle: DIPF


    Zum Download

    x

    Das erste bilinguale Wörterbuch Biologie. Hrsg. vdbiol, Autor: Eckart Klein, Hannover


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).