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27.01.2000 13:36

Vertrauenskrise in der Politik als Gesellschaftsgefährdung

Sven Pieper Pressestelle
Hochschule Vechta

    Aktuelle Politikskandale verstärken den Vertrauensschund in die Politik und deren Repräsentanten.Vechtaer Forschungsergenisse machen deutlich, dass eine Gesellschaft ohne jedoch Vertrauen nicht überlebensfähig ist.

    VECHTA. In der öffentlichen Diskussion wird zunehmend das schwindende Vertrauen der Bevölkerung in die Politik und deren Repräsentanten beklagt. Diese Entwicklung wird durch die aktuellen Enthüllungen im Rahmen des Spendenskandals der CDU sowie durch die Affären der SPD in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen deutlich verstärkt - das Vertrauen der Bevölkerung in die bundesrepublikanischen Grundfeste der Demokratie scheint auf längere Sicht nachhaltig erschüttert.

    Mit der Erforschung des Phänomens Vertrauen beschäftigt sich seit mehreren Jahren das "Vechtaer Zentrum für Vertrauensforschung" unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Schweer. Die hier gewonenen Ergebnisse empirischer Untersuchungen machen deutlich, dass eine Gesellschaft ohne Vertrauen nicht überlebensfähig ist - dies schließt insbesondere das Vertrauen in die Vertreter der zentralen gesellschaftlichen Institutionen ein. Besonders bedenklich sind in diesem Zusammenhang die Effekte der so genannten negativen Vertrauensspirale; Steuerhinterziehung von Politikern vermindert beispielsweise nicht nur das Vertrauen, sie wird vielmehr zu einer legitimen Rechtfertigung für ein entsprechendes Fehlverhalten der Bürger.

    Die Bevölkerung fordert Bemühungen von Seiten der Politik, um das Vertrauen der Bürger (wieder) zu gewinnen, wobei insbesondere von der heranwachsenden Generation eine zunehmende Personalisierung der Politik ("amerikanische Verhältnisse") als positiv erlebt wird. Dies bedeutet aber im Umkehrschluss, dass gerade den einzelnen Repräsentanten der Politik besonderes Gewicht zukommt - ohne das Vertrauen in diese Personen kann sich auch kein Vertrauen zu den verfassungsmäßigen Institutionen und zu den politischen Parteien etablieren.

    Um das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen, werden von den Vertretern der Politik immer wieder die gleichen Eigenschaften gefordert. An erster Stelle genannt werden hier Glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit, Interesse am Wohl der Bürger, Fachkompetenz, Charisma und Engagement.

    Ansprechpartner:
    Prof. Dr. Martin Schweer
    Zentrum für Vertrauensforschung (ZfV)
    Hochschule Vechta
    (04441)15-531/535/534
    (0171) 12 12 635


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-vechta.de/studium/ife/paed_psych/zfv.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Psychologie, Recht
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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