KFH NW richtet Forschungsschwerpunkt Sucht ein.
Kinder alkoholkranker Eltern sind besonders suchtgefährdet. Rechtzeitige und wirkungsvolle Hilfe könnte manche "Drogenkarriere" verhindern, wird aber bislang zumeist versäumt. Die Lage von Kindern und Jugendlichen aus suchtbelasteten Familien soll jetzt an der Katholischen Fachhochschule Nordrhein-Westfalen (KFH NW) in einem Forschungsschwerpunkt Sucht näher erforscht werden. Die Hochschule will wirkungsvollere Hilfsmaßnahmen zusammen mit Praxiseinrichtungen entwickeln und Weiterbildungen anbieten. In zehn miteinander vernetzten Einzelprojekten geht es vor allem um Früh- und Verlaufsformen von Suchtstörungen im familiären Bereich. Angestrebt ist in einem der Projekte auch die Zusammenarbeit mit 15 europäischen Staaten.
Der Forschungsschwerpunkt Sucht ist der erste Forschungsschwerpunkt an der KFH NW und gleichzeitig der erste an einer nichtstaatlichen Hochschule in NRW. Das Projekt wird vom Land NRW über drei Jahre mit insgesamt 360.000 Mark - im Rahmen des "Innovationsprogramms Forschung" - gefördert. An den Projekten beteiligt sind Professorinnen und Professoren aus allen vier Abteilungen der KFH NW in Aachen, Köln, Münster und Paderborn.
Die Forschungsprojekte im Schwerpunkt Sucht konzentrieren sich auf vier Schwerpunkte:
(1) Erforschung von Früh- und Verlaufsformen von Suchtstörungen und -erkrankungen bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den Bereichen Alkohol, Nikotin, Psychopharmaka und illegale Drogen.
(2) Entwicklung und Evaluation von innovativen Maßnahmen zur Primär- und
Sekundärprävention des Missbrauchs und der Abhängigkeit von legalen und illegalen Drogen und zur Behandlung und Rehabilitation von drogenmissbrauchenden und -abhängigen Kindern und Jugendlichen.
(3) Entwicklung und Evaluation von Trainings- und Kompetenzförderungsmaßnahmen im Bereich Suchtprävention und Suchttherapie im Rahmen beruflicher und postgradualer Fort- und Weiterbildung für Sozialarbeiter und Sozialpädagogen.
(4) Förderung der Vernetzung psychosozialer Hilfen für von Sucht gefährdete Kinder und Jugendliche in Europa. (Vernetzung mit 15 anderen europäischen Staaten, darunter auch etliche der neuen Beitrittskandidaten aus Osteuropa, speziell aus dem Baltikum).
Die einzelnen Projekte:
Projekt 1: Verhaltensmerkmale, Sekundärprävention und Frühintervention bei Kindern alkohol- und drogenabhängiger Eltern
Projekt 2: Verhaltensmerkmale, Sekundärprävention und Frühintervention in Bezug auf Nikotinmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen
Projekt 3: Essstörungen bei Töchtern suchtkranker Eltern - Merkmalsanalyse, Prognose, Verlauf, Prävention
Projekt 4: Suchtaffinität und Suchtresistenz Jugendlicher: (a) Jugendkultur und Suchtprävention, (b) Befragung von Jugendlichen im Aachener Raum, (c) Bedarfsanalyse des Hilfesystems für Drogenkonsumierende, psychisch auffällige/kranke Jugendliche im Aachener Raum
Projekt 5: Prävention früher Interaktionsstörungen bei Kindern Suchtkranker. Diagnostik basaler Mutter-(Vater-)Kind-Interaktionsmuster in den ersten Lebensmonaten
Projekt 6: Begleitforschung und Evaluation der stationären Behandlung von drogenmissbrauchenden und -abhängigen Kindern und Jugendlichen in der Abteilung "Szenenwechsel" der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Rhein. Landesklinik Viersen (Krapohl, Lammel & Schirra-Weirich).
Projekt 7: Basisdokumentation und Evaluation ambulanter Hilfeangebote für
Kinder von Suchtkranken in NRW
Projekt 8: Suchtprävention, Suchthilfe und Nachsorge in Organisationen, am Beispiel der Hochschulen des Landes NRW
Projekt 9: Entwicklung und Evaluation postgradualer Weiterbildungsgänge im Bereich Suchtprävention und Suchttherapie für Sozialarbeiter und Sozialpädagogen am Beispiel der KFH NW
Projekt 10: Children, Family and Alcohol: Fragile Childhood - A European Pilot Project
(Projektantrag bei der EU noch nicht entschieden
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Pädagogik / Bildung, Politik, Psychologie, Recht
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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