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29.05.1997 00:00

Wer wird neuer Präsident?

Anne Ernst Pressestelle
HWP - Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik

    14/1997 Hamburg, den 29.05.1997

    Wer wird neuer Praesident?

    Den Fragen der Hochschuloeffentlichkeit stellten sich heute (Dienstag) nachmittag die vier BewerberInnen um den Chefsessel der Hamburger Hochschule fuer Wirtschaft und Politik (HWP). Rund 200 ZuhoererInnen verfolgten das Geschehen. Die Amtszeit des bisherigen Praesidenten, Prof. Dr. Lothar Zechlin, endet am 31. Dezember 1997. Das Konzil der HWP waehlt am 3. Juni 1997. Zuvor gibt der Hochschulsenat am kommenden Donnerstag einen Wahlvorschlag ab, an den das Konzil aber nicht gebunden ist. Die vier KandidatInnen, die sich heute nachmittag praesentierten, waren von einem Ausschuss aus einer Reihe von BewerberInnen ausgewaehlt worden.

    Zunaechst stieg Prof. Dr. Dr. Heiner Timmermann in den Ring. Der 57jaehrige, der zur Zeit als Direktor des Forschungsinstituts der Europaeischen Akademie der Otzenhausen taetig ist, betonte, dass ihm die HWP sehr sympathisch sei, weil sie sich mit ihrem Bildungsangebot in erster Linie an Berufserfahrene und AbsolventInnen des Zweiten Bildungsweges wende. Er selber habe zunaechst eine Verwaltungslehre gemacht und dann erst sein Abitur in einer Abendschule erworben. Durch seine vielen Kontakte, die er durch Gastprofessuren im Ausland bekommen habe, wolle er ein weiteres Markenzeichen der HWP, die Internationalitaet, staerken. Der Hochschule fehlten noch Partner in Osteuropa. Als Herausforderungen fuer die Hochschullandschaft des ausgehenden 20. Jahrhunderts insgesamt bezeichnete Prof. Timmermann einerseits, den Studierenden neben wissenschaftlichen Qualifikationen vor allem berufspraktische Kenntnisse zu vermitteln , andererseits Dienstleistungefunktionen fuer die Gesellschaft zu uebernehmen und die wissenschaftliche Weiterbildung auszubauen. Seine konkreten Vorschlaege fuer die HWP: die Faecher Europarecht und Geschichte staerken, das Studium Generale einfuehren, Studierende besser auf freiberufliche Taetigkeiten vorbereiten, das Weiterbildungsangebot ausweiten und eine Kontaktboerse zwecks Dialog mit Wirtschaft und Gesellschaft einrichten.

    Aufgrund ihrer Erfahrungen als Leiterin des Akademischen Auslandsamtes an der Fachhochschule Hildesheim ist fuer Dr. Anke Renning die internationale Ausrichtung der HWP von besonderer Bedeutung. In diesem Sinne stellte sie positiv die gestuften Studienabschluesse der HWP heraus, die mit den Abschluessen der angelsaechsischen Laender vergleichbar sind, sowie ihr Profil als Hochschule des zweiten Bildungsweges. Der Staerkung der internationalen Konkurrenzfaehigkeit der Hochschule wuerde nach Auffassung der 38jaehrigen Germanistin auch die Ausweitung des Curriculums in Richtung eines Studium Generale dienen. Um darueber hinaus die Lehre an der Hochschule zu verbessern, schlaegt die 38jaehrige Germanisten einerseits die Weiterbildung der Lehrenden auf paedagogischem Gebiet vor, andererseits die Verbindung von theoretischer und praktischer Bildung sowie die Etablierung von UEberblicksveranstaltungen. Durch ihre Verwaltungstaetigkeit im Auslandsamt und waehrend ihres Bibliotheksreferendariats erhielt Dr. Renning Kenntnis in der Initierung und Koordinierung von Projekten, der Einwerbung von Drittmitteln sowie auch der Mittelverwaltung.

    Eine Bilanz seiner sechsjaehrigen Amtszeit zog Prof. Dr. Lothar Zechlin, der einzige Hausbewerber und bisheriger Chef der kleinsten Universitaet Hamburgs. Sein Hauptprojekt sei der Profilbildungsprozess gewesen, so der 53jaehrige. Angesichts der staerker werdenden Konkurrenz der Hochschulen untereinander sei es wichtig gewesen, die HWP zu optimieren und alle Bereiche einer kritischen Pruefung zu unterziehen. In den vergangenen zwei Jahren seien in diesem Zusammenhang viele Verbesserungsvorschlaege erarbeitet und zum Teil schon realisiert worden. Zum Beispiel: eine neue Leitungs- und Entscheidungsstruktur, die Gruendung eines Forschungsverfuegungsfonds und die Schaffung eines Teilzeitstudiums fuer Berufstaetige. Ihn reize es, die noch ausstehenden Projekte umzusetzen und damit den Profilbildungsprozess zu Ende zu bringen, erklaerte Zechlin weiter. Fuer die Zukunft hat sich der Jurist vorgenommen, die politischen und finanziellen Rahmenbedingungen fuer die HWP entscheidend voran zu bringen. Von den politisch Verantwortlichen der Freien und Hansestadt forderte Zechlin, eine ergebnisbezogene Mittelvergabe einzufuehren, um Leistungen, wie z.B. den Profilbildungsprozess der HWP, zu belohnen. An der HWP selber strebt Zechlin folgende Verbesserungen an: Staerkung der Interdisziplinaritaet im Studium, Vermittlung von Schluesselqualifiaktionen wie Kommunikation oder Teamfaehigkeit, Einfuehrung eines neuen international ausgerichteten Studienganges, Ausbau der Weiterbildungsangebote, mehr Betreuung fuer NachwuchswissenschaftlerInnen, Einfuehrung von "Women Studies" sowie Einrichtung einer Praxiskontaktstelle.

    Prof. Dr. Beatrix Gromus betrachtet ihre Bewerbung auf das Praesidentenamt an der HWP als persoenliche Herausforderung. Vor allem ihre Kompetenzen im Bereich der Moderation, Kommunikation und Konfliktloesung wuerden nach Meinung der Psychologieprofessorin bei der erfolgreichen Leitung einer Hochschule helfen. Darueber hinaus hat sie jedoch ebenso weitreichende fachliche Kompetenzen vorzuweisen und als Frauenbeauftragte Erfahrungen im Verwaltungsbereich gesammelt. Die im Leitbild formulierten Ziele der HWP sprechen nach Auffassung der 49jaehrigen fuer die Moeglichkeit, an der HWP in einem demokratischen Klima kreative Ideen erarbeiten zu koennen. Dies sieht sie mit den Projekten des Profilbildungsprozesses bestaetigt, auch die Erarbeitung eines studentischen Leitbildes mit konkreten politischen Inhalten zeuge ihrer Meinung nach von einem starken Interesse der Studierenden an den Belangen ihrer Hochschule. Das Interesse von Prof. Gromus gelte im Falle einer Wahl der Staerkung der Interdisziplinaritaet, des Praxisbezuges und des hoeheren Bekanntheitsgrades der HWP in der gesamten Bundesrepublik sowie auch dem Erhalt des offenen Hochschulzuganges. Damit wuerde sie das Ziel verfolgen, die Hochschule als eigenstaendige, unabhaengig handelnde Institution zu etablieren.

    Verantwortlich: HWP-Pressestelle, Sigrun Nickel und Anne Ernst, Tel. 4123-2805


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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