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13.09.2006 12:58

Umgang mit MRSA im Krankentransport

Mirko Kösterke Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Landesinstitut für den Öffentlichen Gesundheitsdienst NRW (lögd)

    Ergebnisse der Veranstaltung des EUREGIO MRSA-net Twente/Münsterland
    am 07. September 2006 im Institut für Hygiene des Universitätsklinikums Münster

    Der Wundkeim Staphylococcus aureus verursacht weltweit die meisten im Krankenhaus erworbenen Infektionen. Besonders kritisch sind dabei Infektionen durch Methicillin-resistente Staphylococcus aureus, für die es nur noch wenige Möglichkeiten der Antibiotikatherapie gibt.

    In Deutschland wurde in den letzten 10 Jahren ein Anstieg der MRSA-Prävalenz von 2 % auf ca. 23 % aller S. aureus- Isolate beobachtet. In Deutschland kommen MRSA bis zu 20-mal häufiger vor als in den Niederlanden, die aufgrund konsequenter und koordinierter Präventionsstrategien mit einem MRSA-Anteil von unter 1% zu den Niedrig-Prävalenzländern gehören.

    MRSA kommen insbesondere in Krankenhäusern vor, werden aber in zunehmendem Maß auch außerhalb von Krankenhäusern nachgewiesen. Da die Liegezeiten häufig nicht ausreichen, um die erforderliche Sanierungsbehandlung zu Ende zu führen, verlassen jeden Tag mit MRSA besiedelte Patienten das Krankenhaus. Bei einer erneuten Krankenhausbehandlung kann der MRSA wieder auf andere Patienten übertragen werden oder zu einer Infektion führen. Die kontinuierliche und integrierte, Sektoren-übergreifende Weiterversorgung von MRSA-Patienten nach Entlassung aus dem Krankenhaus ist neben der Krankenhaushygiene und der rationalen Antibiotikatherapie die einzige Möglichkeit MRSA in den Griff zu bekommen. Voraussetzung dafür ist ein Konzept, das alle einbezieht, die an der Versorgung von MRSA-Patienten beteiligt sind.
    Aus diesem Grund wurde das grenzübergreifende Netzwerk "EUREGIO MRSA-net Twente/ Münsterland" ins Leben gerufen. Das Netzwerk setzt auf die Zusammenarbeit zweier Grenzregionen in Deutschland und in den Niederlanden. Seit Juli 2005 wird die Ausbreitung von MRSA in der EUREGIO Twente/Münsterland überwacht und es werden Netzwerkstrukturen für die langfristige Reduktion von MRSA geschaffen.
    Das Projekt wird finanziell gefördert durch die Europäische Union im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative Interreg-IIIA sowie durch das Wirtschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen. Koordiniert wird es durch das Institut für Hygiene des Universitätsklinikums Münster, das Landesinstitut für den Öffentlichen Gesundheitsdienst NRW, das Streeklab Enschede und die Universität Twente.

    MRSA-net arbeitet an dem Aufbau eines deutsch-niederländischen Netzwerks, in das die wichtigsten Partner in der EUREGIO, die mit MRSA zu tun haben (Krankenhäuser, Krankentransportdienste, niedergelassene Ärzte, Laboratorien, Pflegeheime, Gesundheitsämter, Krankenversicherungen) eingebunden werden. Ziel ist die Schaffung eines grenzüberschreitenden Qualitätsverbundes. Über die von den Teilnehmern zu erreichenden Qualitätsziele und die Projektaktivitäten sind aktuelle Informationen auf der Projekt-Homepage http://www.mrsa-net.org zu finden.

    Die Krankentransportdienste stehen an der Schnittstelle zwischen Krankenhaus, wo strenge Hygienemaßnahmen zur Bekämpfung von MRSA erforderlich sind, und dem ambulanten Bereich, wo das Einhalten von Standardhygienemaßnahmen ausreicht. Die Tätigkeit an dieser Schnittstelle führt oft zu großer Verunsicherung darüber, welche Maßnahmen beim Transport eines MRSA-Trägers notwendig und sinnvoll sind. Im Rahmen des EUREGIO-Projekts MRSA-net ist bei einer Veranstaltung am 07.09.2006 zusammen mit ca. 50 Vertretern von Krankentransportdiensten aus dem Münsterland und den zuständigen Gesundheitsämtern ein einheitliches Vorgehen für die EUREGI0 abgestimmt worden.

    Ansprechpartner zum Projekt:
    PD Dr. Alexander Friedrich (Projektleiter Münsterland)
    Tel.: 0251 / 83- 52317
    E-Mail: alexf@uni-muenster.de

    Dr. Inka Daniels-Haardt (Koordinatorin für den Öffentlichen Gesundheitsdienst)
    Tel.: 0251 / 7793-124
    E-Mail: inka.daniels-haardt@loegd.nrw.de


    Weitere Informationen:

    http://www.mrsa-net.org Homepage des Projekts


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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