Zwei Wissenschaftler am Klinikum der Universität zu Köln wurden heute für den Deutschen Zukunftspreis nominiert. Sie haben einen neuen Hirnschrittmacher für die Behandlung von schweren Nervenkrankheiten entwickelt.
Professor Dr. Volker Sturm vom Klinikum der Universität zu Köln und Professor Dr. Dr. Peter A. Tass, der an der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln eine Stiftungsprofessur des Forschungszentrums Jülich innehat, wurden heute in Berlin für den Deutschen Zukunftspreis 2006 nominiert. Sie haben einen neuen Hirnschrittmacher für die Behandlung der Parkinson-Krankheit entwickelt.
"Wir freuen uns sehr ", sagt Professor Dr. Edgar Schömig, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln. "Natürlich sind wir stolz darauf, dass Professoren unserer Fakultät für einen so renommierten Preis nominiert sind. Die Nominierung ist Beleg für das hohe Niveau der Forschung an unserem Universitätsklinikum und Ausdruck der engen Zusammenarbeit zwischen unserer Fakultät und dem Forschungszentrum Jülich."
Professor Sturm ist Direktor der Klinik für Stereotaxie am Klinikum der Universität zu Köln. Die Klinik für Stereotaxie verfügt über den bisher einzigen Lehrstuhl für dieses Fach in Deutschland. Sie ist mit drei OP-Sälen, von denen einer mit einem Hochleistungs-MRT ausgestattet ist. Hier können nicht nur OP-Planungen und Kontrolluntersuchungen während der Operation durchgeführt werden. In dem Hochleistungs-MRT selbst kann auch operiert werden.
Hier wird zusammen mit einer exzellenten Rechnerausstattung ermöglicht, mit den genannten anderen Voraussetzungen optimale Bedingungen für stereotaktische Operationen zu gewährleisten. Zwei OP-Säle verfügen über spezielle Röntgeneinrichtungen, mit denen zu jeder Zeit der Operation ergänzend zur MR weitere Kontrollen vorgenommen werden können. Die stereotaktische Operationseinheit ist in Europa einzigartig. Die Mannschaft ist interdisziplinär zusammengesetzt; Zehn Ärzte und fünf spezialisierte Physiker.
Die Implantation von Elektroden, die an schrittmacherähnliche Impulsgeneratoren angeschlossen werden, ermöglicht die Stimulation von Neuronenverbänden mit schwachen elektrischen Impulsen. Hierdurch kann die Erregbarkeit in gestörten Funktionskreisen verbessert, bei manchen Patienten sogar normalisiert werden. Das ermöglicht die lokale Beeinflussung schwerster neurologischer Erkrankungen, etwa fortgeschrittene Studien bei Multipler Sklerose oder bei essentiellem Tremor. Die Klinik für Stereotaxie verfügt weltweit über die größte Erfahrung in der Behandlung der genannten motorischen Erkrankungen. Es wurden bereits etwa 600 Implantationen im Nucleus subthalamicus bei Parkinson durchgeführt. Sie ist die einzige Klinik in Deutschland, in der psychiatrische Erkrankungen durch Tiefenhirnstimulation behandelt werden. Die bislang erzielten Ergebnisse sind sehr gut, die Nebenwirkungsrate eist minimal.
Weitere Schwerpunkte der Klinik sind stereotaktische Tumoroperationen, insbesondere die Implantation von Radionukliden in schwer zugänglichen Tumoren, mit denen diese von Innen selektiv zerstrahlt werden.
..Zusammen mit der Klinik für Strahlentherapie werden unblutige strahlenchirurgische Behandlungen mit Hochpräzisions-Bestrahlungen von Tumoren und Angionen durchgeführt.
Der dritte Schwerpunkt der Klinik ist die Therapie von Schwerzerkrankungen und schwerer Spastik durch elektrische Stimulation des Rückenmarks.
Auch in diesen beiden Schwerpunkten gehört die Klinik zu den Häusern mit der weltweit größten Erfahrung. Zur Realisierung dieser Forschungsprojekte wurde u.a. von Tass und Sturm eine Firma ausgegründet, die die wissenschaftlichen Projekte in marktreife Produkte umsetzen soll.
Für Rückfragen:
Klinikum der Universität zu Köln Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Markus Lesch - Tel.: 0221 - 478 5745, Fax: 0221 - 478 5151
Ina Knegt - Tel.: 0221 - 478 5548, Fax :0221 - 478 5151
http://www.uk-koeln.de/kliniken/stereotaxie
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Personalia
Deutsch
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