Kooperationsprojekt zwischen der FH Jena und dem PARITÄTISCHEN Thüringen
Um Möglichkeiten zur Verbesserung der Implementation von Evaluation in Arbeitsfeldern von Sozialarbeitern/Sozialpädagogen in Thüringen zu finden, starteten zum 1. August 2006 Reinhard Müller, Landesgeschäftsführer des PARITÄTISCHEN Thüringen, und Prof. Dr. Michael Opielka, Professor für Sozialpolitik am Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Jena eine Kooperation im Rahmen eines vom Freistaat Thüringen finanzierten Forschungs- und Entwicklungsprojektes. Ziel ist es, Chancen, Risiken und Hindernisse in den wirtschaftlichen, politischen und legitimatorischen Aspekten von Evaluationen zu identifizieren, Zusammenhänge zu verstehen und praxisorientierte Vorschläge für die erfolgreiche Nutzung von Evaluationen in der Sozialen Arbeit in Thüringen zu entwickeln bzw. zu vertiefen.
Ausgangspunkt ist dabei die Bestimmung von Bedingungen erfolgreicher Evaluationsimplementation. Hierzu wird in einem ersten Schritt die Einbindung beispielhafter, abgeschlossener Evaluationen untersucht. Dabei werden relevante Faktoren (z.B. Größe der Organisation, Definition von Evaluationsbedarf, Art der Planung der Fragestellung, Evaluationstyp und -ausrichtung, Sichtweise von Evaluation) erhoben und in Beziehung zum Nutzen der Evaluation gesetzt. In einem zweiten Schritt werden die Ergebnisse von paritätischen Mitgliedsorganisationen gegenübergestellt, die aktuell die Implementation von Evaluation betreiben. Neben der Erhärtung bisheriger Ergebnisse dient dies der Identifikation erschwerender und förderlicher Faktoren im Implementationsprozess.
Die Ergebnisse werden im Rahmen zweier Forschungsworkshops, an denen auch externe Experten teilnehmen, präsentiert, reflektiert und ergänzt. Der abschließende Forschungsbericht wird der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Das Projekt hat eine Laufzeit von elf Monaten und sieht sich auch als Beitrag die bestehende Zusammenarbeit zwischen dem Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Jena und dem PARITÄTISCHEN zu vertiefen.
Was ist Evaluationsforschung? Evaluation ist ein vielgebrauchtes Wort. Es begegnet uns z.B. in Zusammenhang mit Programmen, Projekten ebenso wie mit Ausbildungsgängen oder Lehrenden. Umgangssprachlich bezeichnet es jede Art von Bewertung oder deren Ergebnis. Solche Bewertungen haben nicht selten erheblichen Einfluss, z.B. auf die Fortführung eines Projektes, die Existenz einer Einrichtung oder den Ruf einer Institution. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, sind seriöse Evaluationen zur Beachtung wissenschaftlicher Standards verpflichtet. Sie werden so zu einer Spezialform anwendungsorientierter Sozialforschung, deren Bedeutung auch im Bereich Sozialer Arbeit zunimmt. Sie sind wichtige Grundlage einer zielorientierten Steuerung von Organisationen, der Weiterentwicklung von Konzepten und Methoden oder der Legitimierung verwendeter Mittel gegenüber der Öffentlichkeit. Dabei gestaltet sich die Einbindung von Evaluation in Soziale Arbeit schwierig. Dies liegt vor allem an den Besonderheiten der Profession, z.B. der kooperativen Leistungserbringung mit den Klienten oder den hohen Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Maßnahmen und Hilfen, die die Messung von Erfolg deutlich erschweren.
Kontakt: Prof. Dr. Michael Opielka
michael.opielka@fh-jena.de
Tel. 03641 - 205 816
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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