Am Montag, 31.2.2000, startet die NASA in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) im amerikanischen Cape Canaveral eine Shuttle-Mission zur Vermessung der Erde. An Bord befindet sich ein Radarsystem, das ein genaues Abbild der Oberfläche des bewohnten Bereichs der Erde liefern soll. Zentral an diesem Projekt beteiligt ist auch Professor Wolfram Mauser vom Lehrstuhl für Geographie und geographische Erderkundung an der Ludwig-Maximilians-Universiät München. "Wir beschäftigen uns unter anderem mit dem Weg des Wassers vom Niederschlag bis zum Abfluß in die Weltmeere", berichtet Mauser. "Die Shuttle-Mission wird uns sehr viel genauere Daten über die Erdoberfläche liefern, als wir sie jetzt haben. Damit hoffen wir, die betroffenen Menschen viel früher als bisher vor Überschwemmungen und auch Dürren warnen zu können."Wasser folgt dem Gelände. In bisher erstellten digitalen Geländemodellen lagen die einzelnen Punkte im Raster einen Kilometer weit auseinander. Ob sich dazwischen eine Ebene oder ein Berg befand, war nicht zu erkennen - Aussagen über die Geschwindigkeit des zwischen den beiden Punkten fließenden Regens waren unmöglich. Drohende Überschwemmungen wurden erst registriert, wenn sich bereits eine Flutwelle am Oberlauf eines Flusses angestaut hatte - den betroffenen Menschen blieb selten ausreichend Zeit, um Leben und Eigentum zu retten. -2-"Das neue Radarsystem wird zwischen zwei bereits bekannte Punkte im Raster zehn neue Geländepunkte einfügen", berichtet Mauser. "Damit präzisieren sich natürlich auch unsere Vorhersagen - die Vorwarnzeiten im Fall von Überschwemmungen verlängern sich beträchtlich."Mauser wird die vom Shuttle gemessenen Daten vor allem im Großraum München auf ihre Qualität und Brauchbarkeit hin untersuchen und im Rahmen von Projekten des DLR, der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) anwenden. Mit ersten lauffähigen Modellen rechnet er in drei Jahren. "Für weite Gebiete der Landoberfläche, beispielsweise auch in Indien, China, Südamerika und Afrika, wird damit erstmals eine vorausschauende Vorhersage von Hochwässern möglich", meint Mauser. "Überwiegend sind aber Länder in diesen Regionen betroffen, wie vor kurzem die schlimme Überschwemmung in Venezuela gezeigt hat."Ein weiteres Problem in manchen Entwicklungs- und Schwellenländern sind Trockenheiten und Dürren. Sie entstehen, wenn das im Boden gespeicherte Wasser so stark reduziert ist, daß die Vegetation geschädigt wird. "Durch die Messung der Bodenfeuchte kann man drohende Dürren erkennen und die Bewässerung so steuern, daß die verfügbaren Wasserressourcen optimal genutzt werden", berichtet Mauser. "Die neuen Daten sollen auch in diesem Bereich unsere Computersimulationen optimieren."
Ansprechpartner:Professor Wolfram Mauser, Lehrstuhl für Geographie und geographische Fernerkundung am Institut für Geographie der LMU München
bis Sonntag, 30.2.2000::Tel.: 08153-952205
ab Montag, 31.2.2000: Tel.: 2180-6674 e-mail: w.mauser@iggf.geo.uni-muenchen.de
Datumsfehler: es muss in der ersten Zeile richtig heißen: Montag, 31.1.2000 !!!
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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