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20.09.2006 12:04

Freud und Leid der Medici-Frauen: Neue internationale Forschergruppe trifft sich in Mainz

Petra Giegerich Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Biographische Höhepunkte im Leben verschiedener Medici-Frauen als zentrales Thema des ersten Arbeitstreffens

    (Mainz, 20. September 2006) Während die Männer der Florentiner Medici-Dynastie bereits Generationen von Historikern und Kunsthistorikern intensiv beschäftigt haben, erfahren die beträchtlichen kulturellen Aktivitäten ihrer Frauen erst in jüngster Zeit verstärkte Aufmerksamkeit. Im Rahmen des DFG-Förderprogramms für wissenschaftliche Netzwerke hat sich nun eine internationale und interdisziplinäre Arbeitsgruppe konstituiert, die sich speziell mit den "Medici-Frauen" des 15. bis 18. Jahrhunderts befasst. Am 29. und 30. September 2006 wird die Forschergruppe ihr erstes Arbeitstreffen an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz abhalten. Unter der Überschrift "Freud und Leid der Medici-Frauen. Ihre rites de passage im diachronen Vergleich" werden sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit der Bedeutung zentraler biographischer Wendepunkte im Leben verschiedener Medici-Frauen befassen. Die interdisziplinäre Tagung wird von der DFG gefördert und erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Institut für Europäische Geschichte in Mainz sowie dem Kunsthistorischen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

    Unter "Medici-Frauen" werden zum einen Frauen verstanden, die in die Florentiner Dynastie einheirateten (z. B. die Großherzoginnen), zum anderen geborene Mediceerinnen, die an andere Höfe verheiratet wurden (etwa die französischen Königinnen Caterina und Maria de' Medici). Es soll untersucht werden, welche Rolle diese Frauen im höfischen Kulturtransfer spielten, welche in Kunstwerken formulierten Erwartungen an sie herangetragen wurden, wie sie sich mit solchen Rollenmodellen auseinandersetzten und welche Absichten sie mit ihren eigenen mäzenatischen Aktivitäten verfolgten.

    Die Gruppe mit Wissenschaftlern aus den USA, Italien, Frankreich, der Schweiz und Deutschland wird innerhalb der dreijährigen Förderperiode vier Arbeitstreffen an verschiedenen Orten veranstalten, jeweils auch unter Einbeziehung externer Referenten. Die erste Veranstaltung zu den rites de passage der Medici-Frauen thematisiert die zeremonielle und künstlerische Überhöhung von zentralen biographischen Wendepunkten. Die Hochzeit, die Geburt des ersten Sohnes und der Tod waren üblicherweise mit aufwendigen Zeremonien verbunden, die nicht nur in Chroniken und höfischen Diarien Erwähnung fanden, sondern oft auch durch ausführliche gedruckte Festbeschreibungen überliefert wurden - was von der hohen Bedeutung zeugt, die man solchen Feiern als Mittel höfischer "Propaganda" beimaß. Das Gruppentreffen soll es ermöglichen, die rites de passage verschiedener Mediceerinnen zu vergleichen, um einerseits zu klären, mit welchen Rollenstereotypen und Erwartungshaltungen sie konfrontiert wurden, und um andererseits das Verhältnis von individuellen und von außen einwirkenden Elementen solcher Feste näher zu bestimmen.

    Kontakt und Informationen:
    Mechthild Bäumer
    Sekretariat
    Institut für Kunstgeschichte
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz
    Tel. 06131 39-32258
    Fax 06131 39-30136
    E-Mail: baeumer@uni-mainz.de

    Dr. des. Christina Strunck
    Sprecherin des Netzwerks MEFISTO (Medici-Frauen Interdisziplinär: Soziale Rollen, kultureller Transfer, mäzenatisches Oeuvre)
    Bibliotheca Hertziana
    Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, Rom
    E-Mail: Strunck@biblhertz.it


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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