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20.09.2006 14:00

Simulationszentrum der Medizinischen Hochschule Hannover setzt Standards

Stefan Zorn Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    Medizinstudenten proben mit Hightech-Anästhesiesystem den Ernstfall

    Der operative Eingriff läuft wie geplant. Doch plötzlich steigt die Herzfrequenz, der Blutdruck fällt. Für einen Moment lang blicken sich die Anästhesie-Studenten ratlos an. Vielleicht eine Embolie? Oder eine allergische Reaktion? Sie beginnen umgehend mit der Sofortbehandlung einer schweren Unverträglichkeitsreaktion. Nach einiger Zeit stabilisiert sich die Herzfrequenz wieder. HAINS, dem Hannöverschen Anästhesie-, Intensiv- und Notfallsimulator, geht es aus medizinischer Sicht wieder besser. Dank der neu installierten Anästhesieplattform Aisys von GE erhalten die Studenten der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) bei Simulationsübungen sämtliche benötigten Informationen auf einen Blick. Dies hilft ihnen, in Sekundenschnelle die richtige Entscheidung zu treffen. Mit der Installation der neuen Anästhesielösung setzt die MHH bundesweit Maßstäbe für die Ausstattung von medizinischen Simulationszentren.

    Darüber hinaus ist der Ausbildungs-OP mit einem der modernsten Flüssigkeitsmanagementsysteme ausgestattet. Meist werden Patienten über eine Vielzahl von Infusionspumpen versorgt. Schon kleinste Dosierungsfehler können schwerwiegende Folgen haben. Mit dem Flüssigkeitsmanagementsystem "Space" der Firma B. Braun können Mediziner und Studierende der MHH präzise Medikamente dosieren. Ein modernes Alarmmanagement und eine integrierte Medikamentendatenbank warnen vor möglichen Dosierungsfehlern.

    "In der modernen Medizin werden operative Eingriffe immer komplizierter", erläutert Prof. Dr. Siegfried Piepenbrock, Direktor des Zentrums für Anästhesiologie der MHH. "Gleichzeitig haben wir es aber auch mit immer älteren Patienten zu tun, die anfälliger sind. Daher spielen Simulationsübungen im Rahmen der medizinischen Ausbildung eine wichtige Rolle." Und Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann, Präsident der MHH, zuständig für das Ressort Forschung und Lehre, ergänzt: "An der MHH gehören Simulationskurse inzwischen fest zum Ausbildungskatalog der Studenten. Hier werden sie intensiv auf kritische Situationen vorbereitet."

    Während zwei Studenten die Anästhesisten-Rolle übernehmen, beobachten acht weitere Kommilitonen das Geschehen. Ein wissenschaftlicher Mitarbeiter steuert von einem Laptop aus die Körperfunktionen und Reaktionen der lebensgroßen Puppe HAINS, die mit Hilfe einer Software so reagiert wie ein Patient. Seine Kollegin spielt eine Anästhesieschwester. Sie hilft, wo sie kann. Jedem Szenario folgt eine Nachbesprechung. "Es war ein allergischer Schock", klärt Dr. Heiner Ruschulte, MHH-Abteilung Anästhesiologie, die Studenten auf. "Wenn Sie den Patienten noch abgehorcht hätten, hätten Sie auch ein typisches Atemgeräusch gehört." Neben den medizinischen Inhalten wird auch das Verhalten der Studenten diskutiert.

    "Mit der neuen Anästhesieplattform Aisys und dem Flüssigkeitsmanagementsystem Space können wir unseren Studenten optimale Schulungsvoraussetzungen bieten", freut sich Dr. Ruschulte. "Beide Geräte vereinen modernste Technologien." Aisys kombiniert eine elektronische Gas- und Medikamentenüberwachung und -verabreichung mit erweiterter Ventilation sowie eine Überwachung der Lebenszeichen mit einem Beatmungssystem. Darüber hinaus misst und prüft die elektronische Zuführung die verabreichten Gase und Medikamente auf fünf verschiedenen Ebenen des Verabreichungssystems, bevor sie zum Patienten gelangen. Aisys erkennt Medikamente und Gase auch aufgrund ihres Molekulargewichts, eine sehr genaue Methode zur Bestimmung des Gases und des Medikaments, das dem Patienten zugeführt wird.

    "Mit Aisys steht dem Simulationszentrum eine komplette Patientenversorgungslösung zur Verfügung", erläutert Christoph Lenze, Sales Director Monitoring & Life Support Solutions GE Healthcare Deutschland. "Alle Elemente der Anästhesie, eine Patientenüberwachung und die Krankenakte sind in einem einzigen Gerät integriert. Aisys lässt sich mit Krankenhausinformationssystemen und Centricity-Anästhesiesystemen verbinden, um Daten über die Zuführung der Anästhesiemittel und physiologische Daten automatisch zu sammeln und zu dokumentieren. Insbesondere die gleichmäßige Aufzeichnung des Zustands des Patienten erleichtert den Studenten die Entscheidungsfindung."

    Prof. Piepenbrock ist zuversichtlich: "Mit der neuen Anästhesieplattform ist der Ausbau unseres Simulations-Schulungszentrums entscheidend vorangekommen. Die Einrichtung eines Besprechungsraums sowie die Installation von Übertragungstechnologien in einen Hörsaal sind in Planung. Wir freuen uns insbesondere, dass dieses Mal die Investition der Lehre zugute kam."

    Über die Medizinische Hochschule Hannover
    Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) ist ein Klinikum der überregionalen Maximalversorgung: Auf 90 Stationen wurden 2005 über 46.000 Patienten stationär sowie in 40 Polikliniken und Schmerzambulanzen rund 143.000 Patienten ambulant behandelt. Schwerpunkte sind unter anderem die Transplantationsmedizin, Infektionen, Herz-Kreislauf- und Lungenmedizin oder die funktionsersetzende Chirurgie. Im Sommersemester 2006 waren an der Hochschule 2821 Studierende der Human- und Zahnmedizin eingeschrieben.

    Über GE Healthcare
    GE Healthcare liefert medizintechnische Lösungen, die einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung des neuen Zeitalters für die Patientenversorgung leisten. Unser Know-how in den Bereichen medizinische Bildgebung und Informationstechnologien, medizinische Diagnostik, Patientenmonitoring, Arzneimittelforschung und biopharmazeutische Fertigungstechnologien sowie unsere Tools zur Effizienzsteigerung eröffnen Ärzten weltweit neue Möglichkeiten für Vorhersage, Diagnose, Information und Therapie von Krankheiten, um ihren Patienten eine volle Ausschöpfung ihres Lebens zu ermöglichen.

    GE Healthcare bietet ein breites Angebotsportfolio für das Gesundheitswesen, welches eine bessere und frühzeitigere Diagnose und Behandlung von Krebs-, neurologischen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen ermöglicht. Unsere Zukunftsvision ist ein neues "early health" Modell, das sich auf eine frühzeitigere Diagnose, die Erkennung von Krankheitsbildern vor dem Auftreten erster Symptome sowie eine effiziente Vorbeugung stützt.

    GE Healthcare ist ein Geschäftsbereich der General Electric Company (NYSE: GE) mit einem Umsatz von 15 Mrd. US$ und Hauptgeschäftssitz in Großbritannien. Weltweit beschäftigt GE Healthcare über 45.000 Mitarbeiter, die Healthcare-Anbieter und ihre Patienten in über 100 Ländern weltweit bedienen. Weitere Informationen zu GE Healthcare finden Sie unter www.gehealthcare.com

    Über B. Braun, Melsungen
    Das 1839 in Melsungen gegründete Familienunternehmen gehört mit heute circa 31.000 Mitarbeitern an 50 Standorten rund um den Globus zu den führenden Anbietern im weltweiten Gesundheitsmarkt. Mit Produkten wie dem Perfusor und der Braunüle hat das Unternehmen einen wichtigen Anteil an der Geschichte der Infusionstherapie.

    Pressekontakt:

    Medizinische Hochschule Hannover
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Simone Corpus
    Tel: 0511- 532-6774
    E-Mail: corpus.simone@mh-hannover.de

    GE Healthcare
    Christoph Lenze
    Sales Director Monitoring and Life Support Solutions Germany
    Tel: 0175-9341-159
    E-Mail: christoph.lenze@ge.com

    B. Braun, Melsungen AG
    Stabsabteilung Unternehmenskommunikation
    Tel: 05661-713801
    E-Mail: presse@bbraun.com


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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