Sprechen über Gesprochenes, Denken über Gedachtes, Bilder über Bilder: Wenn eine übergeordnete Sichtweise eingenommen und eine neue Dimension der Betrachtung eingeführt wird, spricht man von einer Meta-Ebene. Ob die nächst höhere Abstraktionsstufe in Sprache, Gedanken oder Bildern stattfindet, ist eine Frage der Sprachphilosophie und Semiotik. Und genau diese Meta-Repräsentation steht im Mittelpunkt der Tagung "Metarepresentation and (Self)-Consciousness: Levels of Selforganization in Nature and Culture", die vom 27. - 29. September 2006 in Bremen stattfindet. Sie wird ausgerichtet von Professor Wolfgang Wildgen und seinem Team aus dem Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften der Universität Bremen. Beteiligt sind außerdem Semiotik-Gruppen aus Groningen und Aarhus sowie das "Flowing Institute: Selbstorganisation und Synergetik in Natur und Gesellschaft" von Professor Peter Plath aus dem Studiengang Chemie der Universität Bremen.
Das Phänomen der Meta-Repräsentation ist eng mit der Evolution eines Bewusstseins beim Menschen und mit Fragen der Höherorganisation von Kommunikation, Sprache und anderem Zeichenverhalten verbunden. Der Mensch kann sich nicht nur Abwesendes vorstellen (es repräsentieren, wieder präsent machen) und darauf mit Gesten und besonders mit der Sprache verweisen. Auch das einmal Repräsentierte, Herausgehobene, Besprochene kann zum Gegenstand der Repräsentation werden. Dies geschieht einerseits im Verweis einer Zeichenmodalität auf die andere: Gestik verweist auf Gesprochenes, Sprache verweist auf Bilder oder Musik und umgekehrt. Die Verwendung der Meta-Ebenen und ihre Beziehungen untereinander sind komplex. Der Workshop soll dazu dienen, mehr Licht in die Verhältnisse zwischen Natur, Semiotik, Meta-Repräsentation und Bewusstsein zu bringen. Einen besonderen Stellenwert nimmt bei der Tagung die Kunst (Malerei, Musik, Film) als Meta-Repräsentation ein.
Die drei beteiligten Forschergruppen aus Bremen, Groningen und Aarhus (mit Verbindung zu Cleveland, USA) werden diese Thematik gemeinsam mit Naturwissenschaftlern und Mathematikern in Vorträgen behandeln und ausführlich diskutieren. Der Workshop wird von der Niederländischen Forschungsorganisation (NWO) und der Leibniz-Societät finanziell unterstützt.
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften
Prof. Wolfgang Wildgen
Tel. 0421 218 3148 oder - 3126
E-Mail: wildgen@uni-bremen.de
http://www.fb10.uni-bremen.de/representation/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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