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20.09.2006 16:10

Laufen bis zum Herzversagen - wo liegt das Limit?

Kerstin Endele GB Unternehmenskommunikation
Charité-Universitätsmedizin Berlin

    Charité-Forscher untersuchen Herzfunktion älterer Teilnehmer des Berlin-Marathons
    Berlin, 20. September 2006. Ob das Laufen über große Distanzen bei Männern ab 50 Jahren die Herzfunktion beeinträchtigt, soll eine Charité-Studie an Teilnehmern des Berlin-Marathons unter der wissenschaftlichen Leitung von Herrn Professor Dr. Gert Baumann, Privatdozent Dr. Adrian C. Borges und Dr. Fabian Knebel jetzt klären.
    "Bisher konzentrieren sich die wissenschaftlichen Untersuchungen auf jüngere Läufer und Profis", erklärt Professor Gert Baumann, Klinikdirektor der Medizinischen Klinik und Poliklinik am Charité Campus Mitte. Diese Studien hatten ergeben, dass nach dem Lauf vermehrt Signalstoffe für eine Herzschädigung freigesetzt werden. Bei einigen der jungen Sportler hatte sich auch die Herzfunktion zeitweise ver-schlechtert. Spätestens nach einigen Tagen waren diese Abweichungen jedoch verschwunden. Die entscheidende Frage ist nun, ob bei älteren Läufern die Extrem-belastung im Herzmuskel längerfristigen oder gar bleibenden Schaden anrichtet. "In den letzten Jahren hat sich der Marathon zu einem Massenphänomen entwickelt, für das sich auch ältere Menschen begeistern", sagt Professor Baumann. Mit dem Rest des Körpers altert aber auch das Herz, die Herzkranzgefäße sind weniger leistungs-fähig und haben weniger Reserven.
    "Unsere Probanden sind natürlich trotz ihres Alters topfit", erklärt Dr. Knebel. "Wir wissen also nicht, ob ihr Herz möglicherweise weniger gealtert ist als bei ihren Altersgenossen. Das wird die Untersuchung zeigen." Zu diesem Zweck werden mindestens 50 Männer ausführlich kardiologisch untersucht. Als Kontrollgruppe dienen etwa 20 junge männliche Läufer. Die Studienteilnehmer werden im Ziel von einem Team von Charité-Ärzten erwartet, die sie per Ultraschall untersuchen. Nachdem die Daten ausgewertet sind, erhalten die Probanden Auskunft über ihre persönlichen Messwerte.
    Auch unter dem Sicherheitsaspekt dürfte die Untersuchung für viele von ihnen interessant sein. Sollte sich etwa bei den Tests im Vorfeld herausstellen, dass einer der Probanden unter einer Herzerkrankung leidet, werden die Ärzte ihm davon abraten, am Marathon teilzunehmen. "Jedes Jahr sterben mehrere Menschen bei Marathonläufen am plötzlichen Herztod", sagt Dr. Knebel. "Oft sind das ältere Männer. Das liegt mit daran, dass sie vor dem Lauf zwar bei ihrem Orthopäden vorbeischauen und sich bestätigen lassen, dass die Gelenke durchhalten. An die Extrembelastung für das Herz denken aber die wenigsten."


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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