3. Internationaler Intensiv-Kurs und Workshop "Zellkulturen
und andere alternative Methoden in der Arzneimittelforschung":
23. Februar bis 3. März 2000, Campus Saarbrücken,
Fachrichtung Biopharmazie und Pharmazeutische Technologie
Wissenschaftler aus aller Welt treffen ab dem 23. Februar zum dritten Mal zu einem 10tägigen Intensivkurs und Workshop an der Saar-Universität zusammen, um Alternativen zum Tierversuch in der Arzneimittelforschung kennenzulernen und zu diskutieren.
Ziel der Gastgeber Prof. Dr. Claus-Michael Lehr und Dr. Ulrich Schäfer ist es, den Experten und dem wissenschaftlichen Nachwuchs auf dem Saarbrücker Campus ein regelmäßiges Forum für den neuesten Stand der Forschung und Weiterbildung auf diesem Gebiet zu eröffnen. Im Zentrum stehen Methoden, bei denen mit Hilfe von Zellkulturen der Arzneistoff-Transport über biologische Barrieren wie Magen-/Darmschleimhaut, Haut oder Lunge simuliert wird. Diese Zellkulturmodelle sind gleichwertiger Ersatz für Tierversuche bei der Entwicklung und Prüfung neuer Arzneimittel und dienen z.B. der Untersuchung, ob Arzneistoffe auch dahin gelangen, wo sie wirken sollen.
Die Saarbrücker Wissenschaftler beschäftigen sich bereits seit Jahren mit solchen Zellkultursystemen. Dem Team um Prof. Lehr ist es zusammen mit der Thoraxchirurgie in Homburg (Prof. Schäfers) und Wissenschaftlern aus den Vereinigten Staaten weltweit erstmals gelungen, aus menschlichen Zellen eine künstliche Lungenschleimhaut "anzuzüchten". Mit diesem Fortschritt verbindet sich u.a. die Hoffnung, dass bei Diabetes-Patienten statt der heute üblichen Injektion in Zukunft Insulin einfach inhaliert werden kann. Auch für die Magen/Darm-Schleimhaut und die Haut gibt es Zellkulturmodelle, so dass Arzneistoffe, die geschluckt werden, ebenso getestet werden können wie Cremes und Salben.
Gleichfalls erwähnenswert: Die wissenschaftlichen Fortschritte der Fachrichtung auf dem Gebiet der Zellkulturmodelle haben zu einer erfolgreichen Firmengründung geführt: Die Across Barriers GmbH bietet Dienstleistungen rund um den Arzneistofftransport über biologische Barrieren an, beschäftigt sich aber auch mit Untersuchungen wie Toxizität von Materialien und Stoffen oder von kosmetischen Produkten etwa darauf hin, ob sie in tiefere Hautschichten eindringen. Für all dies werden Zellkultur- und Gewebemodelle für den Magen/Darm-Trakt, Lunge und Bronchien sowie die Haut verwendet.
Finanziell unterstützt wird der internationale Workshop durch das EU-Programm SOKRATES und das Europäische Netzwerk GALENOS. Sie steht unter Schirmherrschaft der Arbeitsgemeinschaft für Pharmazeutische Verfahrenstechnik (APV), der deutschen Sektion der Controlled Release Society (CRS), der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG), der Gesellschaft für Dermopharmazie (GD) und der European Federation for Pharmaceutical Sciences (EUFEPS).
Information/Programm im Internet:
http://www.uni-sb.de/matfak/fb12/lehr//jobs+ev.htm
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Claus-Michael Lehr oder Dr. Ulrich Schäfer.
Tel.: 0681/302-2039; Fax: 0681/302-4677;
Email: biopharm@rz.uni-sb.de
http://www.uni-sb.de/matfak/fb12/lehr//jobs+ev.htm
http://www.uni-saarland.de/matfak/fb12/lehr/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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