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22.09.2006 12:00

Beckenbodenerkrankungen der Frau werden vernachlässigt

Dipl.Pol. Justin Westhoff MWM-Vermittlung
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Welchem Arzt "gehört" die Frau? - eine unzeitgemäße Frage!
    Vom Deutschen Kongress für Gynäkologie und Geburtshilfe in Berlin
    Pressetext von Dr. Annett Gauruder-Burmester
    Deutsches Beckenbodenzentrum im St. Hedwig-Krankenhaus Berlin

    Die Frage: "Welchem Arzt gehört die Frau?" ist überflüssig geworden. In der modernen Medizin zählen nicht mehr Einzelsiege, sondern die Kooperationen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Urogynäkologie. In Deutschland leiden vier Millionen Menschen an Harninkontinenz. Auch die Senkung der Urogenitalorgane ist meist ein entscheidender Einschnitt im Leben einer Frau.

    In den letzen Jahren wurden erhebliche Fortschritte in der Therapie der beiden genannten Krankheiten erzielt. Dennoch ist der Umsatz mit Hilfsmitteln gegen Inkontinenz nicht zurück gegangen. Man kann vermuten, dass die Behandlung nicht überall optimal ist.

    Jede zweite Frau mit Harninkontinenz und/oder Senkungsbeschwerden beklagt auch Darmfunktionsstörungen, vor allem Stuhlinkontinenz. Besserung bringt hier schon eine Umstellung der Ernährung, vorausgesetzt, diese erfolgt unter fachlicher Anleitung. Ernährungsberater haben auf diesem Gebiet Richtlinien erstellt und arbeiten an der Seite der Proktologen, die sich auf die Diagnostik und Therapie von Darmfunktionsstörungen spezialisiert haben.

    Sowohl Harnblasen- als auch Darmfunktionsstörungen können durch Schwangerschaft und Geburt ausgelöst werden. In vergleichbarer Häufigkeit kommt es auch zu Beschwerden beim Sexualverkehr, die sich aber durch Beckenbodentherapie nach Genesung des Geburtskanals bessern. Spezialisierte Physiotherapeuten geben Anleitung zur Beckenbodenbewusstseinsschulung und -konditionierung. Häufig ist es aber weniger ein organisches Problem als die neue familiäre Situation, die auch der Partnerschaft eine neue Qualität abverlangt. Gerade junge Paare können mit diesen Problemen überfordert sein. Eine Paarberatung kann helfen, übereilte Trennungen zu vermeiden. Sexualmediziner übernehmen hier Paarberatung und -therapie.

    Da alle angesprochenen Probleme erkennbar eine gemeinsame Basis haben - den Beckenboden - wurde am St. Hedwig-Krankenhaus in Berlin Mitte das Deutsche Beckenbodenzentrum gegründet. Hier können zum einen Doppeluntersuchungen und gegebenenfalls mehrfache Operationen vermieden werden. Andererseits sollen urologische, gynäkologische, neurologische und proktologische Operationen unter den Beckenboden schützenden Kriterien vorgenommen werden. Um diesen Anforderungen zu entsprechen, werden im Beckenbodenzentrum die Kompetenzen von Urogynäkologen, Proktologen, Urologen, Neurologen, Gastroenterologen, Physiotherapeuten, Öcotrophologen, Sexulamedizinern und Radiologen koordiniert. Nur ein interdisziplinärer Austausch kann die Qualität der Arbeit gewährleisten.

    Ansprechpartnerin:
    Dr.med. Annett Gauruder-Burmester
    Koordinatorin Deutsches Beckenbodenzentrum
    St. Hedwig-Kliniken, Fachbereich Urogynäkologie
    Große Hamburger Straße 5-11 , 10115 Berlin
    Tel.: 030/2311-2879; Fax: -2728
    Mail: a.gauruder@alexius.de
    http://www.alexius.de/Deutsches_Becken.2369.0.html


    Weitere Informationen:

    http://www.mwm-vermittlung.de/gyngeb06.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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