WissenschaftlerInnen der Universitäten Oldenburg, Münster und Stuttgart haben ein mathematisches Verfahren entwickelt, das zur Behebung von "Rausch-Problemen" (etwa bei Fernsehen- und Radioempfang) beitragen könnte.
Es ist allgemein bekannt, dass Rauschen die Information von Signalen verschleiert. Ein verrauschter Radiosender oder ein verrauschtes Fernsehbild erschwert es, die gewünschte Nachricht zu verstehen. WissenschaftlerInnen der Universitäten Oldenburg, Münster und Stuttgart ist es nun gelungen, das Rauschen quasi zu überlisten. Mit einem neu entwickelten mathematischen Verfahren vermögen sie aus verrauschten Signalen exakt den "deterministischen Informationsgehalt" zu bestimmen, d.h. unterschiedliche Rauscheinflüsse zu trennen und quantitativ zu erfassen. Über ihre Ergebnisse, die Konsequenzen für eine Reihe praktischer Anwendungsbereiche erwarten lassen, berichten sie in der renommierten Fachzeitschrift Physical Review Letters (Frank Böttcher, Joachim Peinke u.a.: Reconstruction of Complex Dynamical Systems Affected by Strong Measurement Noise, Physical Review Letters 97, 090603, 2006, Online-Ausgabe 1. September 2006).
"Schon unsere Vorarbeiten", so Prof. Dr. Joachim Peinke, Institut für Physik der Universität Oldenburg, "ließen eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten in unterschiedlichen Bereichen erkennen. Dazu zählen z.B. Datenanalysen zur Diagnose von Herzkrankheiten, die Frühwarnung vor Erdbeben oder Analysen von Börsenkursen." Aufgrund der Ergebnisse sei zu erwarten, so Peinkes früherer Mitarbeiter und Doktorand Dr. Frank Böttcher (der inzwischen in Neuseeland tätig ist), dass auch eine Vielzahl von alten Messungen neu ausgewertet werden und zu neuen Erkenntnissen führen könnten.
Kontakt: Prof. Dr. Joachim Peinke, Institut für Physik, Tel 0441/798-3536 oder -3402, E-Mail: peinke@uni-oldenburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).