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03.02.2000 12:05

Berlinale 2000 - Kubanische Leidenschaften und russische Bildröhren

Angela Brendel-Herrmann Kommunikation & Marketing
Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg

    HFF-Studentenfilm eröffnet Internationales Forum des Jungen Films im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin 2000

    "Havanna mi amor" von Uli Gaulke eröffnet am 10. Februar 2000 das Internationale Forum des Jungen Films. Der Dokumentarfilm entstand als Regie-Diplom an der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf".

    Wenn die Sonne über Havanna untergegangen ist, ist Fernsehzeit. Das staatliche Fernsehen zeigt wieder eine Telenovela "Made in Cuba". Ein Jahrzehnt mussten die Kubaner auf den Fernsehroman warten, der allabendlich endlich wieder Geschichten von Menschen im heutigen Havanna erzählt. Bis dahin hielt sich die Telenovela-Fangemeinde an Importe und Uralt-Wiederholungen. "Si me pudieras querer" heißt der neue Straßenfeger - "Wenn Du mich lieben könntest". Mit der Titelmusik versammeln sich Millionen Kubaner vor ihren Fernsehern und verfolgen die Geschichten vom kleinen Glück und den großen Tragödien - unter ihnen Gladys, Silai, Juana, Marino, Vilma und José.

    José ist Fernsehmechaniker und im Kuba der Telenovela-Zeiten ein gefragter Mann. Seine goldenen Hände kümmern sich um die altersschwachen Fernsehgeräte zumeist russischer Bauart. Ersatzteile gibt es kaum, aber José ist ein Künstler. Er improvisiert, beschwört, erfindet und macht das Unmögliche möglich. Weniger Geschick zeigt er für sein Privatleben. Nach vierzehn Jahren Ehe hat ihn seine Frau rausgeschmissen. Silais letzte große Liebe ist auch nur noch Erinnerung. Von kleinen Amouren hält die Chefin eines Friseurladens längst nichts mehr. In ihrem Salon wird gefeiert, geschimpft, getanzt und manchmal auch gearbeitet. Silai sucht einen Mann als wirklichen Partner. Wenn sich keiner findet? Na, dann bleibt sie eben allein. Die Tabakarbeiterin Gladys ist jung und schön. Den Vater ihres Kindes hat sie vor die Tür gesetzt, und seit Monaten hat sie keine Arbeit. Mit den Jobs läuft es wie mit den Männern - jeder Versuch, einen zu bekommen, misslingt. Joana hat um ihren Felix lange gekämpft, und jetzt hält sie ihn fest. Felix ist schön und benimmt sich nicht wie ein Macho. Aber Felix leidet - für seine Joana. Er würde ihr gerne einen neuen Fernseher kaufen, doch das wenige Geld reicht gerade für eine Flasche Rum. Marino löst seine Probleme mit Sex. Von Beruf Kavallier, besucht er regelmäßig seine Exfrau. Für die schöne Vilma hat er sie nach 38 Jahren verlassen. Jeden Morgen kommt er ans Tor der Marmeladenfabrik und schenkt seiner Vilma eine Rose. José indes hat die Hoffnung, eine Frau zu finden, fast aufgegeben und ertränkt seinen Frust im Bier. Es ist wie es ist und der Anschein trügt nicht. Das Leben der Leute vor den Bildschirmen ist eigentlich viel spannender, als die allabendliche Telenovela ...

    Regisseur Uli Gaulke wurde 1968 in Schwerin geboren. Nach Abitur und Armeezeit studierte er Physik, Informatik, Film- und Theaterwissenschaften in Berlin. Seit 1995 studiert er Regie an der HFF "Konrad Wolf" Potsdam-Babelsberg. Uli Gaulke lebt in Berlin. Sein erster Kubafilm "Wer ist der Letzte" (1997) lief auf vielen internationalen Festivals und wurde mehrfach ausgezeichnet.

    Vorführtermine:
    09.02.2000, 10:30 Uhr, Pressevorführung, CinemaxX 5
    10.02.2000, 12:45 Uhr, CinemaxX 3, Potsdamer Platz
    10.02.2000, 19:00 Uhr, Delphi
    11.02.2000, 11:00 Uhr, Cinestar 8
    11.02.2000, 19:00 Uhr, Tschechisches Kulturzentrum
    12.02.2000, 19:30 Uhr, Arsenal


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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