Es gilt das gesprochene Wort
Statement
der Bundesministerin für Bildung und Forschung Edelgard Bulmahn auf der Pressekonferenz "Wissen schafft Zukunft"
am 3. Februar 2000 in Bonn
Mit dem Poster am Langen Eugen werben wir für eine stärkere Einbeziehung der Öffentlichkeit in die Bildungsdebatte. Der breite öffentliche Dialog ist ein wesentliches Element der Arbeit des Forum Bildung, und das in zwei Richtungen:
- Die Anregungen, Ideen und Kommentare derjenigen, die an Bildung teilnehmen, an Bildung interessiert sind oder Bildung gestalten, leisten einen wichtigen Beitrag zur Qualität unserer Empfehlungen.
- Andererseits muss sich die Bildungsreform auf eine breite öffentliche Debatte stützen. Nur wenn die entscheidende Bedeutung von Bildung für unsere Zukunft öffentlich wahrgenommen wird, wird es uns gelingen, das deutsche Bildungssystem auf die neuen Anforderungen vorzubereiten.
Als einen Beitrag zu diesem Dialog richtet das Forum Bildung unter www.forumbildung.de ein umfassendes Internet-Angebot für Dialog und Information ein:
- Eine Dialogplattform lädt ein zur Diskussion von Themen, Zwischenergebnissen und Vorschlägen. Ein erster Dialog zum Thema "Bildungs- und Qualifikationsziele von morgen" hat bereits wichtige Anregungen für die heutige Sitzung des Forum gebracht.
- Die Informationsplattform, die heute gestartet wird, wird die wichtigsten Beiträge zur aktuellen Bildungsdebatte enthalten. Wir starten heute mit über 30 Positionspapieren, die in Kurz- und Langfassung verfügbar sind. Daneben bauen wir eine Datenbank mit guten Beispielen auf.
Im Mittelpunkt der heutigen Sitzung des Forum Bildung steht das Thema "Bildungs- und Qualifikationsziele von morgen". Nach einer ersten Diskussion im Forum werden wir eine Expertengruppe einsetzen, deren Ergebnisse auf Kongressen, Workshops und im Internet öffentlich diskutiert werden.
Herr Kollege Zehetmair hat auf die Schlüsselrolle von Bildung für unsere Zukunft in einer Informations- und Wissensgesellschaft von morgen hingewiesen. Die Bildungs- und Qualifikationsziele von morgen müssen vor allem folgenden Herausforderungen an Bildung gerecht werden:
- Höhere Qualifikationen: Der Bedarf an mittleren und höheren Qualifikationen steigt ständig, während Beschäftigungsmöglichkeiten für Un- und Angelernte weiter dramatisch abgebaut werden. Nach einer Projektion von Prognos fallen bis 2010 2,4 Mio Arbeitsplätze für Personen mit geringen Qualifikationen weg.
- Andere Qualifikationen: Neben handfestem Grundwissen brauchen wir zunehmend Methoden-, Orientierungs- und Bewertungskompetenzen. Nur so können wir aus der immer unübersehbareren Fülle des global verfügbaren Wissens das auswählen, was wir für die beste Lösung unserer Aufgaben benötigen.
- Personale und soziale Kompetenzen: Immer wichtiger werden Verantwortung für das eigene Handeln und für die Gemeinschaft, Teamfähigkeit, Kreativität, aber auch die Fä-higkeit, mit dem immer rascheren Wandel umzugehen.
Aus diesen Herausforderungen ergeben sich dramatische Aufgaben für die Reform des Bildungswesens:
- Wir müssen heute die Vermittlung des Wissens und der Kompetenzen sicherstellen, von denen morgen die Zukunft des Einzelnen und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Gesellschaft und Wirtschaft abhängen.
- Wir müssen dabei zugleich verhindern, dass immer höhere und immer neue Anforderungen an Bildung zu sozialer Ausgrenzung führen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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