Bochum, 26.09.2006
Nr. 322
Politik verstehen
RUB-Tagung: Zwischen Monarchie und Republik
Stabilisierung und Veränderung in der Antike und heute
Politik verstehen ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Antike Stadtstaaten bieten sich dabei geradezu als Beispiel an, haben sie doch zum Teil mehrfache Veränderungen (Transformationen) durchgemacht, sind dabei jedoch gesellschaftlich und sozial "stabil" geblieben. Um das Spannungsfeld zwischen "Monarchie und Republik" dreht sich die gleichnamige Tagung in der RUB am 28. und 29. September 2006 am Institut für Alte Geschichte. Im Mittelpunkt stehen das Politische selbst und seine "schlafenden" Transformationspotenziale. Die Tagung hat den Charakter eines Workshops und ist daher offen für alle Interessierten.
Programm im Internet
Das ausführliche Programm steht im Internet unter
http://www.rub.de/althist/kolloquium
Gesellschaftlicher und sozialer "Mörtel"
Eine politische Gemeinschaft als demokratisch, monarchisch oder republika¬nisch zu qualifizieren, kann nicht Basis ihres Verständnisses sein: So lautet die zentrale These der Tagung. Das zeigen etwa der Übergang von der römischen "Republik" zur "kommunikativen" Monarchie des Augustus sowie das Konstrukt der Athenischen Demokratie, das erst im 4. Jahrhundert v. Chr. vollendet wurde. Das Politische basiert vielmehr auf gesellschaftlichen und sozialen Zusammenhängen, die weitgehend unabhängig von der jeweiligen Verfassungsform bestehen können. Sie zu stabilisieren setzt voraus, die politischen Transformationspotenziale der jeweiligen Gesellschaft zu kennen.
Wandel ohne Veränderung
Ein Grundprinzip, Monarchien zu stabilisieren, ist zum Beispiel die fast zwangsläufige Allianz zwischen dem König und der eher bäuerlichen Mittelschicht gegen die Macht des Adels, während "Macht" in republikanischen Formen gesellschaftlich anders ausdifferen¬ziert ist. Transformation, ob von der Republik zur Monarchie oder umgekehrt, kann ohne grundlegende gesellschaftliche Veränderungen von statten gehen.
Veranstalter
Veranstaltet wird die Tagung unter der Leitung von Prof. Dr. Bernhard Linke, Institut für Alte Geschichte und Europa von der Universität Chemnitz, Prof. Dr. Mischa Meier, Institut für Alte Geschichte der Universität Tübingen sowie Dr. Karl-Ludwig Elvers und Dr. Meret Strothmann von der Ruhr-Universität Bochum (Fakultät für Geschichtswissenschaft).
Weitere Informationen
Dr. Meret Strothmann, Tel. 0234/32-24689, E-Mail: meret.strothmann@rub.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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