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04.02.2000 09:50

EU fördert internationalen virtuellen Laborverbund der FH Ravensburg-Weingarten

Dipl.-Journ. Tove Simpfendörfer Pressestelle
Hochschule Ravensburg-Weingarten

    Die Zusammenarbeit von kanadischen und europäischen Hochschulen wird verstärkt. Eingerichtet werden mit EU-Unterstützung virtuelle Laboratorien aus den Bereichen Raumfahrt und Mechatronik.

    Die Fachhochschule Ravensburg-Weingarten hat wieder im europaweiten Wettbewerb um zukunftsorientierte Ausbildung überzeugt: Ihr Projektvorschlag "TEAM" ist eines von sieben europäisch-kanadischen Hochschulprojekten, das die EU-Kommission in einer europaweiten Ausschreibung zur Förderung ausgewählt hat. Im Rahmen von "TEAM" werden an sechs Hochschulen in vier Ländern Laboratorien aus den zukunftsorientierten High-Tech-Bereichen Raumfahrt und Mechatronik eingerichtet. Über Internet können die Studierenden aller internationalen Partnerhochschulen die Versuche an den quer über Europa und Kanada verteilten Standorten nutzen.

    Bereits vor Weihnachten wurde ein ähnliches Tele-Ausbildungsprojekt mit europäischen und US-amerikanischen Partnern unter Federführung der Fachhochschule Ravensburg-Weingarten bei europaweiter Konkurrenz von der EU ausgewählt und gefördert. Die Ausgangsbasis für diese beiden erfolgreichen Projekte legte der "Verbund Virtuelles Labor" in dem baden-württembergischen Programm "Virtuelle Hochschule". Die FH in Weingarten schaffte hier nun als erste Hochschule den doppelten Sprung über den Atlantik. Neben den Studenten profitiert auch die regionale Industrie von der "Virtuellen Hochschule": Die dort entwickelten Telematiktechniken werden bei Fernwartung und Fernsteuerung von Geräten in der industriellen Produktion eingesetzt.

    In der TEAM-Gesamtprojektsumme von mehr als einer Million Mark sind 200.000 DM Mark Fördermittel von der EU und 500.000 Mark von der kanadischen Regierung enthalten. Von der Unterstützung profitieren sechs Bildungseinrichtungen: Neben der Hochschule in Weingarten sind das die Universitäten im dänischen Aalborg und im italienischen Bologna sowie auf kanadischer Seite die Unis von Sherbrook, Victoria und Toronto. Zum Projektstart kamen jetzt Wissenschaftler aus allen vier Ländern nach Weingarten.

    Den Studenten eröffnen sich nun hervorragende Aussichten, durch Stipendien unterstützt an den interessanten Partnerhochschulen ein Semester zu arbeiten: In den nächsten drei Jahren werden 90 Studierende, davon 15 aus Weingarten, ausgetauscht. Deren Aufgabe wird es sein, vor Ort in internationalen Teams die Internet-Laboratorien aufzubauen, mit deren Hilfe Laborgeräte an weit entfernten Orten gesteuert werden können. 1.200 weitere Studierende erhalten dann die Möglichkeit, an ihrer Heimathochschule virtuelle Experimente durchzuführen. Das heißt, sie wählen sich über Internet in ein Labor zum Beispiel in Toronto ein und müssen im dortigen Versuch mehreren Roboterfahrzeugen beibringen, wie durch Zusammenarbeit Gegenstände gemeinsam transportiert werden können, die für jeden einzelnen Roboter zu schwer wären.

    Die Fachhochschule beteiligt sich mit einem Labor, das für mobile Roboter die Steuerung und die Sensoren zur Wahrnehmung der Umgebung behandelt. Insbesondere werden dabei Methoden untersucht, mit den im Internet auftretenden Verzögerungen bei der Fernsteuerung zurecht zu kommen. Diese Techniken sind darüber hinaus auch in der Raumfahrt oder bei der Unterwasserforschung anwendbar, da es dort oft Minuten dauert, bis ein Signal das Ziel erreicht.

    Die Initiatoren des Projektes, die Weingartener Professoren, Dr. Hubert Roth und Dr. Klaus Schilling freuen sich über dieses Projekt: "Interessante Vorlesungsinhalte, die für die einzelnen Hochschulen zu aufwendig wären, können so über das Internet in die Vorlesungen mit einbezogen werden und die Lehre mit motivierenden Inhalten bereichern. Durch diese transatlantischen Projekte wird nun in Weingarten weiter an vorderster Front Erfahrung mit dieser zukunftsorientierten Form der Ausbildung gesammelt werden."

    "TEAM" kam aufgrund der ausgezeichneten Beziehungen der Weingartener Dozenten zustande. So arbeitete zum Beispiel Klaus Schilling vor mehr als zehn Jahren zusammen mit einem kanadischen Kollegen an einer Weltraumsonde zur Erforschung der Kometen. Seit geraumer Zeit sind beide Wissenschaftler Professoren, doch der Kontakt zwischen ihnen riss nie ab.

    Geplant ist bei TEAM nicht nur der Austausch von Studierenden, sondern auch von Dozenten. So läuft an der FH gerade die Planung für ein "Summer Science Camp". Im Jahr 2001 werden Professoren aus der ganzen Welt nach Weingarten kommen und Studierende unterrichten.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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