Chemnitzer Professor: Joachim Gauck for President!
CHEMNITZ. Der Bundesbeauftragte fuer die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Joachim Gauck, soll naechster deutscher Bundespraesident werden. Das meint Professor Eckhard Jesse (48), Politikwissenschaftler und Extremismusforscher an der Technischen Universitaet Chemnitz-Zwickau, im Dezemberheft der Zeitschrift "MUT". Der nicht parteigebundene Gauck stehe fuer Pluralismus, antiextremistischen Konsens und Liberalitaet. Der protestantische Pfarrer habe nicht nur in der DDR Rueckgrat gezeigt, sondern auch im wiedervereinigten Deutschland danach. Gauck sei kein Berufspolitiker, aber ein durch und durch poltischer Mensch, und beides spreche fuer ihn.
Fuer den Posten des naechsten Bundespraesidenten sei zehn Jahre nach dem Zerfall der DDR eine Integrationsfigur von hoher Symbolkraft am besten gegeignet. Gaucks Wahl ist nach Jesses Einschaetzung ein grosser Schritt zur inneren Einheit und duerfte deshalb die parlamentarische Demokratie staerken. Auch ein Konsens ueber die Parteigrenzen hinweg sei bei ihm moeglich, schliesslich sei er erst 1995 mit den Stimmen aller Parteien mit Ausnahme der PDS in seiner Funktion bestaetigt worden. Die naechste Bundespraesidentenwahl steht 1999 an. Bis dahin werden allerdings noch eine Bundestagswahl und mehrere Landtagswahlen stattfinden, die ueber die Zusammensetzung der Bundesversammlung entscheiden. Der derzeitige Amtsinhaber Roman Herzog hatte vor kurzem wissen lassen, dass er nicht mehr kandidiert.
Wuerde Gauck aufgestellt, naehme zum ersten Mal eine Persoenlichkeit aus den neuen Laendern als Kandidat an der Wahl zum hoechsten deutschen Amt teil.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Politik, Recht
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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