Tagung am Institut für Klassische Archäologie zur Wahrnehmung des Kaisers Augustus in den Provinzen des Reiches und den Nachbarstaaten
(Mainz, 2. Oktober 2006, lei) Augustus, der erste römische Kaiser (27 v. Chr. - 14 n. Chr.) fand schon zu seiner Lebenszeit eine außergewöhnlich vielfältige und weite, selbst den geographischen Rahmen des Römischen Reichs übersteigende Wahrnehmung. "Dies lässt sich nur eingeschränkt als Reaktion auf ein effektives Repräsentationsgebaren verstehen", erläutert Univ.-Prof. Dr. Detlev Kreikenbom vom Institut für Klassische Archäologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Von Augustus liegen heute noch Bilder in Form von Reliefs, Statuen und Münzbilder vor, die in der Reichsmitte ausgegeben worden sind und absichtlichen wie auch absichtslosen Änderungen unterworfen waren. "Entscheidend ist dabei, wie unterschiedliche Regionen von Nordeuropa bis Afrika und von Marokko bis zum Mittleren Orient eine kulturelle Verständigung in der nicht übereinstimmenden, doch gemeinsamen Orientierung auf Augustus erreichten", so Kreikenbom. Unter dem Titel "Augustus - Der Blick von außen" veranstaltet das Institut für Klassische Archäologie vom 12. bis 14. Oktober 2006 eine Tagung zur Wahrnehmung des Kaisers in den Provinzen des Römischen Reiches und den Nachbarstaaten. Die Tagung wird vom Zentrum für Interkulturelle Studien der Universität Mainz unterstützt.
"Außenpolitisch" beinhaltete die Präsentation Augustus' nach damaligem Weltverständnis für alle Beteiligten eine "Globalisierung", "innenpolitisch" vor allem die Schaffung neuer Normen zur Fixierung von Machtstrukturen. Unmittelbare Spiegel der Ausrichtung auf Augustus sind die vielerorts zu konstatierenden Wechsel in der städtebaulichen, architektonischen und bildkünstlerischen Ästhetik sowie die Übernahme der lateinischen Sprache (in den westlichen Provinzen). Im thematischen Mittelpunkt der Tagung steht jedoch nicht Augustus selbst, sondern die Vielzahl zeitgenössischer Annäherungen an ihn: die Wahrnehmung seiner Person bzw. Funktion, seine Verehrung als gottgleiche Erscheinung, seine stellvertretende Präsenz durch Vergegenwärtigung in allen öffentlichen Bereichen und letztlich sogar, aber notwendig seine Ablehnung als ein Feind, den es zu besiegen galt.
Kontakt und Informationen:
Dr. Patrick Schollmeyer
Institut für Klassische Archäologie
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Tel. 06131 39-22753
Fax 06131 39-23073
E-Mail: schollme@uni-mainz.de)
http://www.uni-mainz.de/FB/Philologie-III/klassarch/Augustus%20Flyer_FIN.pdf
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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