Freizeit- und Breitensport haben positive Auswirkungen auf die Gesundheit, aber auch in diesen Bereichen des Sports gibt es Doping und Arzneimittelmissbrauch. Das gesundheitsgefährdende Potenzial solcher Wirkstoffe ist bei missbräuchlicher Anwendung erheblich, zahlreiche Nebenwirkungen bis hin zu einer erhöhten Sterblichkeit werden beobachtet. Doping beim Freizeit- und Breitensport ist Thema des neuen GBE-Hefts, Nummer 34. Das Heft gibt einen Überblick über die Häufigkeit von Doping in diesen Bereichen des Sports, über Institutionen der Dopingbekämpfung, verwendete Substanzen, Gesundheitsschäden und Präventionsmaßnahmen. Das kostenlos erhältliche und auch auf den Internetseiten des Robert Koch-Instituts unter http://www.rki.de abrufbare Heft umfasst gut 30 Seiten.
Das Europäische Übereinkommen gegen Doping vom 16. November 1989 definiert den Begriff "Doping im Sport" als den Einsatz von verbotenen Wirkstoffen oder verbotenen Methoden bei Sportlern, die regelmäßig an organisierten Sportveranstaltungen teilnehmen. Da Breitensport auf Wettkampfbetrieb ausgelegt ist, kann hier auch von Doping gesprochen werden. Freizeitsport wird dagegen nicht in organisierten Wettkampfveranstaltungen ausgeübt, der Einsatz von Dopingwirkstoffen ist hier weniger als Doping, sondern als Arzneimittelmissbrauch zu bezeichnen.
Sowohl Breiten- als auch Freizeitsport zuzuordnen sind die Angebote von Fitnessstudios, von denen es in Deutschland circa 6.500 gibt, mit mehr als 4,6 Millionen Mitgliedern. Aus den wenigen verfügbaren Studien zum Doping außerhalb des Leistungssportes ist bekannt, dass ein, wenn auch geringer Teil der Kunden von Fitnessstudios verbotene Substanzen einnimmt, insbesondere Anabolika. Als Gründe werden zuerst Muskelaufbau gefolgt von Bodybuilding und Kraftzuwachs angegeben. Die Quote des Missbrauchs schwankt zwischen einzelnen Studios stark und reicht von 0 bis 46 %.
Da die beim Doping eingesetzten Wirkstoffe, hauptsächlich anabole Steroide, meist über einen längeren Zeitraum in höheren als therapeutischen Dosen und nicht ärztlich kontrolliert zugeführt werden, können sie erhebliche negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. So haben Anabolika zum Beispiel eine psychotrope Wirkung, die Bereitschaft zum übermäßigen Training wird für eine der psychotropen Wirkungen gehalten. Anabolika stören auch den Fettstoffwechsel und erhöhen dadurch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, etwa einen Herzinfarkt. Außerdem können Leberschäden auftreten. Schadwirkungen an Muskulatur und Sehnen, Verkalkungen im Gehirn und Depressionen werden als Nebenwirkungen vermutet. Sichtbare Nebenwirkungen des Anabolika-Missbrauchs sind ölige Haut, Akne, Haarausfall, Vermännlichung der Köperbehaarung bei Frauen und die Vergrößerung von Brustdrüsengewebe bei Männern. Besonders problematisch ist die gleichzeitige Einnahme mehrerer Dopingsubstanzen, die in Einzelfällen tödliche Folgen haben kann.
Das Robert Koch-Institut führt die Gesundheitsberichterstattung des Bundes in Kooperation mit dem Statistischen Bundesamt durch und veröffentlicht regelmäßig Themenhefte und Berichte. Die Bestelladresse für das GBE-Heft "Doping beim Freizeit- und Breitensport" lautet: Robert Koch-Institut, GBE, Seestraße 10, 13353 Berlin, E-Mail: gbe@rki.de, Fax: 030-18754-3513.
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Herausgeber
Robert Koch-Institut
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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