idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
07.10.2006 11:49

Deutsche Studie: Dicke Bäuche leben gefährlich

Christiane Limberg Pressesprecher
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

    30. Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, 17. Jahrestagung der Arbeitsgruppen Herzschrittmacher und Arrhythmie; 5. bis 7. Oktober, Nürnberg

    Nürnberg, Samstag 7. Oktober 2006 - Das Risiko, innerhalb der nächsten zehn Jahre einen Herzinfarkt zu erleiden, steigt mit dem Taillenumfang an. Männer mit einem Taillenumfang ab 102 Zentimeter haben durchschnittlich ein 1,8fach höheres Herzinfarktrisiko als Männer mit einem Taillenumfang von unter 88 Zentimetern. Ebenso ist der Anteil der Personen mit einem mehr als 10-prozentigen Risiko, innerhalb von zehn Jahren einen Herzinfarkt zu bekommen, bei einem Taillenumfang ab 102 Zentimeter um mehr als das Doppelte gegenüber schlanken Männern erhöht. Das sind die Ergebnisse einer Studie eines Forscherteams um Prof. Heribert Schunkert, Direktor der Medizinischen Universitätsklinik II in Lübeck, die auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Nürnberg vorgestellt wurden. "Die Messung des Taillenumfanges erlaubt eine leichte Identifikation von Personen mit erhöhtem Risiko und der Notwendigkeit zu einer weiterführenden Diagnostik", berichtet Prof. Schunkert.
    Der Taillenumfang korrelierte dabei signifikant mit allen Risikofaktoren: LDL- und HDL-Cholesterin, Triglyceride, Nüchternblutzucker und systolischer Blutdruck. Der Taillenumfang steht außerdem mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in einem engen Zusammenhang mit dem PROCAM-Score, einer Risikoberechnung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese Berechnungen treffen auf Männer zwischen 35 und 65 Jahren zu. Für Frauen und Männer anderer Altersgruppen gilt der PROCAM Score nur eingeschränkt, weshalb diese nicht berücksichtigt wurden.
    Die Studie umfasst insgesamt 35869 eingeschlossene Patienten, die in 1511 Arztpraxen an einem vorgegebenen Stichtag vorsprachen. Erfasst wurden Körpergröße und -gewicht, Taillenumfang, Blutdruck, Blutzucker und Blutfette sowie Angaben zu Lebensstil, Vorerkrankungen, Familienanamnese, Medikation und soziodemographischen Merkmalen.

    Tabelle: Das Risiko, in den nächsten 10 Jahren einen Herzinfarkt zu bekommen

    Alter 35 - 44 Jahre
    Taillenumfang < 88 cm: 1,3 (1 %)
    Taillenumfang 88 - 93 cm: 1,8 (1 %)
    Taillenumfang 94 - 102 cm: 2,1 (1 %)
    Taillenumfang > 102 cm: 2,5 (3 %)

    Alter 45 - 59 Jahre
    Taillenumfang < 88 cm: 3,8 (8 %)
    Taillenumfang 88 - 93 cm: 5,0 (13 %)
    Taillenumfang 94 - 102 cm: 6,2 (20 %)
    Taillenumfang > 102 cm: 7,0 (23 %)

    Alter 60 - 65 Jahre
    Taillenumfang < 88 cm: 8,0 (30 %)
    Taillenumfang 88 - 93 cm: 11,3 (45 %)
    Taillenumfang 94 - 102 cm: 12,6 (54 %)
    Taillenumfang > 102 cm: 14,5 (63 %)

    Die Tabelle zeigt das mittlere Herzinfarktrisiko in zehn Jahren (PROCAM Risiko-Score) in Prozent nach Taillenumfang und Altersgruppe. In Klammern ist der Anteil der Männer pro Gruppe genannt, bei denen das Zehn-Jahresrisiko für den Herzinfarkt über zehn Prozent liegt und bei denen somit primärpräventive Maßnahmen sinnvoll erscheinen.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Eckart Fleck, Berlin (Pressesprecher der DGK)
    Christiane Limberg, Düsseldorf (Pressereferentin der DGK), D-40237 Düsseldorf, Achenbachstr. 43,
    Tel.: 0211 / 600 692 - 61; Fax: 0211 / 600 692 - 67 ; Mail: limberg@dgk.org
    Roland Bettschart, Bettschart & Kofler Medien- und Kommunikationsberatung GmbH; Mobil: 0043-676-6356775; bettschart@bkkommunikation.at
    Pressezentrum im CongressCenter Nürnberg: 0911 / 8606-6940


    Weitere Informationen:

    http://www.dgk.org


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).