idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
07.10.2006 15:54

Tagung "Geodätische Referenzsysteme" vom 9.-14.10.2006 in München

Martin Schütz Pressestelle
Bayerische Akademie der Wissenschaften

    Das Deutsche Geodätische Forschungsinstitut bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften veranstaltet vom 9. bis 14. Oktober 2006 im Bayerischen Landesamt für Vermessung und Geoinformation, München, Alexandrastraße 4, das Symposium "Geodätische Referenzsysteme" (GRF2006) der Kommission 1 der Internationalen Assoziation für Geodäsie.

    Geodätische Referenzsysteme sind weltweit die Grundlage für sämtliche Positionierungs- und Navigationsverfahren. Es werden durch Kombination von Beobachtungen aus dem Weltraum (Radioastronomie, Lasermessungen zu künstlichen Erdsatelliten und zum Mond, Globales Positionierungssystem GPS) hochpräzise Koordinaten auf der ganzen Erde bestimmt, die die Grundlage bilden für
    - Landesvermessung (Satellitenpositionierungssystem SAPOSÒ, Landesgrenzen u.s.w.),
    - Katastervermessung (Grundstücksgrenzen, Nutzungsflächen u.s.w.),
    - Ingenieurvermessung (Straßen, Eisenbahnen, Tunnels, Brücken, Staudämme u.s.w.),
    - Geoinformationssysteme (raumbezogene Informationen und Geodaten),
    - Landmanagement (ländliche und städtische Planung und Raumordnung),
    - Kartographie (topographische und thematische Karten aller Maßstäbe),
    - Navigation (Raumfahrt, Flugzeuge, See- und Landfahrzeuge wie z.B. Toll Collect),
    - Geographie (mathematische, physikalische, Siedlungs-, Wirtschaftsgeographie u.s.w.),
    - Geophysik (Geodynamik, Plattentektonik, Erdbebenforschung, Vulkanologie u.s.w.),
    - Globaler Wandel (Veränderungen von Meeresspiegel, Eisflächen, Atmosphäre u.s.w.).

    Die Notwendigkeit einheitlicher Referenzsysteme für die Praxis wurde z.B. beim Bau einer Brücke zwischen Deutschland und der Schweiz deutlich, als ein falsch berücksichtigter Höhenunterschied von 54 cm zwischen den Referenzsystemen (Deutschland bezieht sich auf den Meeresspiegel der Nordsee - die Schweiz auf das Mittelmeer) zu Bauverzögerungen führte.

    Bei dem Symposium geht es um die wissenschaftlichen Grundlagen zur Einrichtung und nachhaltigen Entwicklung von globalen und regionalen Referenzsystemen, die heute eine Präzision der Lage- und Höhenkoordinaten auf der Erdoberfläche von wenigen Millimetern haben und kleinste Bewegungen von Punkten der Erdoberfläche, z.B. auf Grund der Plattentektonik und Erdkrustendeformation, im Bereich von Millimetern pro Jahr feststellen können (vergl. Abb). Diese extrem hohe Genauigkeit ist vor allem erforderlich, um kleinste Deformationen der Erde, die als Signale des globalen Wandels oder als Vorläufer von Erdbeben gedeutet werden können, signifikant zu erkennen.

    Es werden etwa 150 bis 200 Teilnehmer aus allen Kontinenten erwartet. Über 100 Vorträge und Posters werden den aktuellen Stand der Forschung in den Ländern der Erde präsentieren. Am Samstag, 14.10.2006 wird eine Exkursion zur geodätischen Fundamentalstation in Kötzting-Wettzell (Bayerischer Wald) angeboten.


    Weitere Informationen:

    http://www.badw.de\aktuell\PM_2006\Anlagen\31_DGFI_Programm.pdf Programm


    Bilder

    Bewegungen der Punkte des aktuellsten Internationalen Referenzsystems, die vor allem die Plattentektonik und Erdkrustendeformationen wiedergeben.
    Bewegungen der Punkte des aktuellsten Internationalen Referenzsystems, die vor allem die Plattentekt ...
    DGFI
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Geowissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Bewegungen der Punkte des aktuellsten Internationalen Referenzsystems, die vor allem die Plattentektonik und Erdkrustendeformationen wiedergeben.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).