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09.10.2006 17:57

SPD-Vorschlag zur Ingenieursausbildung für Uni-Vizepräsidentin Oster-Stierle nicht nachvollziehbar

Dr. Manfred Leber Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    "Die Ingenieursausbildung an den Hochschulen des Landes lässt zu wünschen übrig", wird heute in den Medien als Auffassung der SPD-Landtagsfraktion zitiert. Da sich diese Ansicht mit dem Vorschlag verbindet, die Ausbildung von Ingenieuren an der Saar bei der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) zu bündeln, soll sich die zitierte Meinung wohl vor allem auf die Ingenieursausbildung der Universität des Saarlandes beziehen.

    Hierzu ist Folgendes festzustellen:
    Universität und Fachhochschule halten unterschiedliche Formen der Ingenieursausbildung vor und werden damit verschiedenen Anforderungsprofilen der Wirtschaft gerecht. Insbesondere die vielschichtige Industrie eines Landes, das sich im Strukturwandel befindet, bedarf sowohl des klassischen Ingenieurs, der bei seinem wissenschaftlich in die Tiefe gehenden Studium u.a. gelernt hat, neue Techniken zu entwickeln, als auch des FH-Ingenieurs, der auf die Anwendung bekannter Techniken spezialisiert ist.
    Gerade an der Universität des Saarlandes wurde in jüngster Zeit die Ingenieursausbildung entscheidend modernisiert und vorangebracht. Mit der Mechatronik wurde ein neuer Studiengang eingerichtet, der besonders zukunftsweisend die klassischen Ingenieurfächer Maschinenbau und Elektrotechnik mit den modernen Informationstechnologien verbindet. Inzwischen zahlt sich die Umstrukturierung aus: In den letzten drei Jahren wurden von der Fachrichtung Mechatronik fast 30 Innovationen zum Patent angemeldet, 2005 konnten die Drittmitteleinnahmen auf über 1,86 Millionen Euro gesteigert werden. Neben DFG-, EU- und BMBF-Mitteln konnte dabei vor allem die Einwerbung von Forschungs- und Entwicklungsaufträgen aus der Privatwirtschaft erheblich gesteigert werden: Mit 770.000 € im Jahr 2005 wurden die direkten Industrieaufträge seit 2002 fast versechsfacht. Über die Hälfte dieser Mittel stammt aus Kooperationen mit der saarländischen Industrie. Damit wird deutlich, dass auch die Industrie von der neuen Ausrichtung der Mechatronik profitiert.
    Forscher der an der Saar-Uni traditionsreichen Werkstoffwissenschaft wurden vielfach mit renommierten Preisen ausgezeichnet. Unbestritten ist sie eine der fünf führenden Standorte der Materialforschung in Deutschland und hat ihr besonderes Profil als Brücke von den Natur- zu den Ingenieurwissenschaften. Davon zeugt u.a. auch die Auszeichnung des internationalen Elitestudiengangs "Advanced Materials Science and Engineering" als einziger von Deutschland aus geleiteter Masterstudiengang im Rahmen des exklusiven Erasmus-Mundus Programms der Europäischen Union.

    Vor diesem Hintergrund zeigte sich die Vizepräsidentin der Universität des Saarlandes Prof. Dr. Patricia Oster-Stierle erstaunt über die heutige Berichterstattung: "Sollten diese Medienberichte tatsächlich die Auffassung der SPD-Landtagsfraktion wiedergeben, so fragt sich, auf welcher Basis man zu solchen Schlüssen gekommen ist. Sowohl die Behauptung einer unzulänglichen Ingenieursausbildung im Saarland als auch der Vorschlag einer Bündelung der Ingenieurssausbildung an der HTW sind in meinen Augen nicht nachvollziehbar." Die Universitätsvizepräsidentin unterstreicht: "Für ein Gespräch stehe ich jederzeit zur Verfügung."

    Fragen beantwortet Ihnen
    Vizepräsidentin Prof. Dr. Patricia Oster-Stierle
    Tel.: 302-3641 oder -3007.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
    regional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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