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10.10.2006 12:14

Besserer Schutz für digitale Unterschriften - Wie Kamerahandys Sicherheit geben: Informatiker melden Patent an

Dr. Elisabeth Zuber-Knost Presse und Kommunikation
Universität Karlsruhe (TH) - Forschungsuniversität.gegründet 1825

    Nr. 103/10.10.2006/mk

    Besserer Schutz für digitale Unterschriften

    Wie Kamerahandys Sicherheit geben: Informatiker melden Patent an

    Steuererklärungen unterschreiben mit dem Fotohandy? Wenn sich die Erfindung von Dr. Jörn Müller-Quade und Stefan Röhrich von der Fakultät für Informatik der Universität Karlsruhe durchsetzt, könnte das bald Alltag sein. Ausgangspunkt ihres Tüftelns war die Tatsache, dass digitale Verträge bislang nicht manipulationssicher sind. So kann es etwa bei einem gefälschten EC-Kartenlesegerät im Supermarkt passieren, dass ein anderer Betrag vom Konto abgebucht wird als vom Display angezeigt. Mehr noch: Ein Vertragstext, den man auf seinem Computerbildschirm liest, muss nicht identisch sein mit dem, den man schließlich virtuell unterzeichnet, also mit einer Computersignatur versieht - Trojaner oder Viren sorgen dafür, dass man dem Computer, an dem man arbeitet, nicht vertrauen sollte.

    Die Idee hinter Müller-Quades und Röhrichs Erfindung ist einfach: Ein Fotohandy fotografiert den Vertragstext vom Bildschirm ab und bekommt gleichzeitig den Originaltext vom Absender geschickt. Im nächsten Schritt gleicht das Handy Original- und Bildschirmtext ab. Stimmen beide überein und gibt der Handybesitzer sein Einverständnis, so unterzeichnet das Handy den Vertrag mit seiner unverwechselbaren Signatur.

    Einsatzmöglichkeiten finden sich reichlich. Denn in Zukunft, so Müller-Quade, "werden neben Einkäufen auch viele Behördengänge übers Internet erledigt". So werden künftig beispielsweise Adressänderungen dem Einwohnermeldeamt elektronisch übermittelt. Sogar für komplexe Aktiengeschäfte können sich Röhrich und Müller-Quade einen Einsatz der Kamerahandys vorstellen.

    "What you see is what you sign", überschreibt das Duo sein Projekt augenzwinkernd. Ein funktionsfähiger und beim Patentamt angemeldeter Prototyp ist entwickelt. Marktreife könnte die neue Handy-Generation schnell erlangen: Kontakte zur Industrie haben die beiden Erfinder bereits aufgenommen.


    Nähere Informationen:
    Europäisches Institut für Systemsicherheit (EISS)
    Fakultät für Informatik
    Universität Karlsruhe (TH)
    Jörn Müller-Quade
    E-Mail muellerq@ira.uka.de
    Telefon 0721/608 4327
    Stefan Röhrich
    E-Mail sr@ira.uka.de
    Telefon 0721/608 4025


    Weitere Informationen:

    http://www.presse.uni-karlsruhe.de/6341.php


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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