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10.10.2006 17:16

Alzheimer - der Arzt und die Krankheit

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Uni veranstaltet zweitägiges Symposium

    Vor 100 Jahren beschrieb Alois Alzheimer zum ersten Mal die später nach ihm benannte Krankheit. Aus Anlass dieses Jubiläums veranstalten die Uniklinik Würzburg und die Alzheimer Gesellschaft Würzburg/Unterfranken am 21. und 22. Oktober ein Symposion. In dessen Mittelpunkt stehen neue Erkenntnisse über die Auslöser der Krankheit sowie mögliche Therapiekonzepte; darüber hinaus beschäftigen sich die Teilnehmer mit der Frage der Patientenversorgung in Zeiten knapper Kassen. Sämtliche Veranstaltungen sind öffentlich.

    "Wie heißen Sie?" - "Auguste." - "Familienname?" - "Auguste." - "Wie heißt Ihr Mann?" - "Ich glaube, Auguste." Weltberühmt dürfte dieser Dialog inzwischen sein. Geführt haben ihn der junge Nervenarzt Alois Alzheimer und seine Patientin Auguste Deter im Jahr 1901. Am Tag zuvor war die Frau in die Städtische Anstalt für Irre und Epileptische in Frankfurt am Main eingeliefert worden. Wort für Wort hatte Alzheimers Assistent die Äußerungen der Patientin dokumentiert. Fünf Jahre später berichtete Alzheimer auf der 37. Versammlung Südwestdeutscher Irrenärzte in Tübingen über den Fall. Damals wurde die erste Beschreibung der später nach Alzheimer benannten Demenz als kuriose Randerscheinung wahrgenommen. Niemand im Hörsaal ahnte, dass eines Tages Millionen Menschen an dieser Krankheit leiden würden.

    Inzwischen haben sich mit der gestiegenen Lebenserwartung der Bevölkerung demenzielle Erkrankungen, zu denen auch die Alzheimer-Krankheit zählt, zu einer Volkskrankheit entwickelt; die Zahl der Betroffenen wächst kontinuierlich. Noch ist die Diagnose schwierig, eine Heilung unmöglich - auch wenn dank medikamentöser Erfolge das Fortschreiten der Erkrankung inzwischen zumindest gebremst werden kann. Welche Fortschritte die Wissenschaft inzwischen auf diesem Gebiet gemacht hat, welche Therapien Erfolg versprechend sind, darüber berichten international renommierte Referenten während der Tagung in Würzburg. Darüber hinaus beschäftigen sie sich auch mit der Versorgungssituation der Betroffenen, die noch immer mangelhaft ist, und stellen zwei möglicherweise zukunftsweisende Lösungsansätze vor.

    Die Vorträge finden am Samstag, 21. Oktober, im Hörsaal der Universitäts-Nervenklinik, Füchsleinstraße 15, statt. Beginn ist um 9.00 Uhr, voraussichtliches Ende gegen 15.30 Uhr. Das ausführliche Programm steht im Internet: www.uni-wuerzburg.de/nervenklinik/ unter der Rubrik "Veranstaltungen".

    Einen kulturellen Schwerpunkt setzt das Symposion am Sonntag, 22. Oktober, ab 10.30 Uhr. Im großen Hörsaal des Instituts für Anatomie und Zellbiologie, Koellikerstraße 6, wird zunächst Detlev Drenckhahn über "Alois Alzheimer und die Universität Würzburg" sprechen. Alzheimer, der 1864 in Marktbreit geboren wurde, immatrikulierte sich im April 1884 an der medizinischen Fakultät der Julius-Maximilians-Universität; 1888 beendete er hier sein Studium.

    Im Anschluss daran steht die Lesung "Auguste D." auf dem Programm. Konrad und Ulrike Maurer, zwei anerkannte Alzheimer-Experten, haben dafür die Krankengeschichte zu einem Theaterstück umgeschrieben, das inzwischen mehrfach auf deutschen Bühnen zu sehen war - unter anderem auch im Würzburger Bockshorn. Von dieser Aufführung werden ebenfalls Video-Ausschnitte zu sehen sein. Die Lesung will die epochale Erkenntnis Alois Alzheimers in Erinnerung rufen. Gleichzeitig will sie dazu motivieren, sich verstärkt für die Patienten und ihre Angehörigen zu engagieren, um deren Lebenssituation zu verbessern.

    Alle Veranstaltungen sind öffentlich. Betroffene Angehörige und interessierte Laien sind sowohl beim Symposion als auch bei der Lesung herzlich willkommen.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geschichte / Archäologie, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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