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11.10.2006 08:42

Mit welchen sprachlichen Mitteln britische Zeitungen Meinungen artikulieren

Klaus P. Prem Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Augsburg

    Studie der Augsburger Linguistin Monika Bednarek zur Verwendung evaluativer Sprache bei Continuum erschienen
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    Wenn Zeitungsleser morgens beim Kaffee ihre Zeitung aufschlagen, wollen sie eigentlich nur über den Zustand der Welt informiert werden. Dass und wie in der Zeitung allein die Sprache allerdings täuschen oder auf subtile Weise "Meinung machen" kann, zeigt die Augsburger Linguistin Dr. Monika Bednarek anhand der Analyse von Artikeln britischer Zeitungen in ihrer kürzlich bei Continuum in London und New York erschienen Dissertation.

    Bednarek hat auf der Grundlage eines von ihr entwickelten Analyserasters 100 Artikel britischer Zeitungen, deren Themen vom Irakkrieg bis zu Prinzessin Diana reichen, intensiv untersucht und miteinander verglichen, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei der Verwendung evaluativer Sprache in "seriösen" Zeitungen einerseits und in Boulevardblättern andererseits herauszuarbeiten. "Das interessanteste Ergebnisse aus meiner Perspektive", erläutert Bednarek, "ist wohl, dass in der Tat beide Zeitungstypen relativ viel mit evaluativer Sprache arbeiten - mit einer Sprache also, die die Meinung des Schreibers ausdrückt." Obwohl es durchaus Unterschiede zwischen den beiden Typen gebe, seien diese geringer als erwartet, einige der Unterschiede seien in ihrer Subtiliät sogar überraschend.

    Die künftige Anwendungsmöglichkeit ihrer Theorie zur evaluativen Sprache und des von ihr entwickelten analytischen Instrumentariums sieht die Sprachwissenschaftlerin u. a. in einem Vergleich deutscher und englischer Zeitungen: "Die Presselandschaft in England unterscheidet sich sehr von der in Deutschland. Die Frage ist, ob dies sich auch in der Sprache niederschlägt", erläutert Bednarek. Sie hofft, dass ihre Forschung dazu beiträgt, beschreiben zu können, "wie wir dazu überredet werden können, an etwas zu glauben, Ideologien zu entwickeln oder Dinge zu kaufen, die wir zuvor nie für nötig gehalten hatten."

    Mit Fragen dieser Art hat sich im Juli 2005 auch bereits die von Bednarek und Prof. Dr. Wolfram Bublitz (Lehrstuhl für Englische Sprachwissenschaft) an der Universität Augsburg organisierte internationale Tagung "Evaluation and Text Types" beschäftigt (siehe http://idw-online.de/pages/de/news127164).
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    Monika Bednarek, Evaluation in Media Discourse: Analysis of a Newspaper Corpus, Continuum International Publishing Group Ltd., London/New York 2006), 272 Seiten, ISBN 0-8264-9126
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    KONTAKT:
    Dr. Monika Bednarek
    Lehrstuhl für englische Sprachwissenschaft
    Universität Augsburg
    86135 Augsburg
    monika.bednarek@phil.uni-augsburg.de
    http://www.MonikaBednarek.com


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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