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11.10.2006 11:34

Symposion in Heidelberg: Hochempfindliche Chips - Krankheiten früh erkennen

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Vom 18. bis 20. Oktober im Internationalen Wissenschaftsforum Heidelberg - Einzelmolekülspektroskopie und Chip-Technologie: zwei innovative Schlüsseltechnologien treffen aufeinander - Für die Durchführung der Tagung erhielten Dr. Nicole Marmé und Dr. Jens-Peter Knemeyer den mit 15.000 Euro dotierten Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger-Preis

    Früherkennung ist das Schlüsselwort, wenn es um die erfolgreiche Behandlung von Krankheiten geht. Dabei entscheidet die Empfindlichkeit der zur Verfügung stehenden Nachweismethoden maßgeblich darüber, in welchem Stadium eine Krankheit entdeckt werden kann. Vom 18. bis 20. Oktober findet an der Universität Heidelberg im Internationalen Wissenschaftsforum Heidelberg ein Symposion zu diesem Thema statt: 40 international anerkannte Forscher aus den USA, Schweden, Österreich, Schweiz, Irland, England und Deutschland diskutieren die Möglichkeiten für die Entwicklung von hochempfindlichen Chips zur Diagnose zahlreicher Krankheiten.

    "Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, durch die Kombination zweier moderner Technologien in Zukunft neue hochempfindliche Chips zu entwickeln, die routinemäßig in medizinischen Laboratorien zum Einsatz kommen können und mit denen sich Krankheiten rasch aufspüren lassen", erläutert Dr. Nicole Marmé vom Physikalisch-Chemischen Institut der Universität Heidelberg. Gemeinsam mit Dr. Jens-Peter Knemeyer aus der Abteilung Funktionelle Genomanalyse des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg (DKFZ) organisiert sie das Symposion. Für die Durchführung der Tagung erhielten die beiden Wissenschaftler den mit 15.000 Euro dotierten Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger-Preis für den wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität Heidelberg.

    "Wir möchten moderne einzelmolekülspektroskopische Methoden mit der konventionellen Chip-Technologie verbinden, die in die Medizin und Biologie schon lange Einzug gehalten hat", erläutert Dr. Jens-Peter Knemeyer weiter. "Wenn uns das gelingt, wäre dies ein Quantensprung bezüglich der Empfindlichkeit von Nachweismethoden und könnte die Früherkennung von Krankheiten wie zum Beispiel Krebs oder Tuberkulose revolutionieren."

    Was verbirgt sich hinter diesem Ansatz?

    Im Bereich der Bioanalytik ist die Chip-Technologie eine der größten Entwicklungen des 20. Jahrhunderts. Auf modernen Chips sind bis zu 100 000 Sonden auf einem Quadratzentimeter untergebracht, die spezifisch Moleküle in Proben aufspüren können. Auf diese Weise kann zum Beispiel eine Blutprobe auf 100 000 unterschiedliche Moleküle - zum Beispiel Tumor-Marker - untersucht werden. Diese Methode eignet sich sehr gut zur Untersuchung von vielen Proben (Massenscreening). Wissenschaftler räumen ihr daher in absehbarer Zeit einen enormen Stellenwert in der medizinischen Diagnostik ein, beispielsweise bei der Identifizierung antibiotikaresistenter Erreger oder für die Erkennung von Krebs.

    Das zweite Verfahren, das die Wissenschaftler mit dieser Methode zur Früherkennung koppeln möchten, ist die in den 1990er Jahren entwickelte äußerst empfindliche Fluoreszenz-Einzelmolekülspektroskopie. Dabei werden einzelne Moleküle durch einen fluoreszierenden Farbstoff sichtbar gemacht. In den letzten Jahren entwickelten Forscher mit Hilfe dieser Methode eine Reihe von hochempfindlichen Nachweismethoden für verschiedene medizinisch wichtige Moleküle. Dabei beschränkten sie sich jedoch weitestgehend auf Nachweise von Molekülen in Lösungen. Dadurch können die Forscher zwar sehr geringe Mengen einer Molekülsorte entdecken, aber nicht parallel sehr viele verschiedene Moleküle nachweisen. Biologische Proben bestehen jedoch in der Regel aus einer Vielzahl und einer Vielfalt unterschiedlicher Moleküle, die man gleichzeitig routinemäßig untersuchen möchte. Die zeitaufwendige Methode der Einzelmolekülspektroskopie eignet sich aber bislang noch nicht für den routinemäßigen Einsatz in medizinischen Testlaboren.

    Ziel des Symposions am IWH wird es sein, Brücken zwischen den beiden Methoden zu schlagen, die die Entwicklung neuer hochempfindlicher medizinischer Tests erlauben. Journalisten sind als Zuhörer willkommen und wenden sich bitte vorab an die Veranstalter Dr. Nicole Marmé oder Dr. Jens-Peter Knemeyer. Die Tagung beginnt am Mittwoch, 18. Oktober um 11.00 Uhr, und endet am darauf folgenden Freitag um 18.00 Uhr.

    Kontakt:
    Dr. Nicole Marmé
    Physikalisch-Chemisches Institut
    Universität Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 229, 69120 Heidelberg
    Tel. 06221 545044
    e-mail: nicole.marme@pci.uni-heidelberg.de

    Dr. Jens-Peter Knemeyer
    Abteilung Funktionelle Genomanalyse
    Deutsches Krebsforschungszentrum
    Im Neuenheimer Feld 580, 69120 Heidelberg
    Tel. 06221 545044
    e-mail: knemeyer@single-molecule-spectroscopy.de
    j.knemeyer@gmx.de

    Dr. Ellen Peerenboom
    Geschäftsführerin
    Internationales Wissenschaftsforum Heidelberg
    Universität Heidelberg
    Hauptstraße 242, 69117 Heidelberg
    Tel. 06221 543690, Fax 165896
    e-mail: iwh@uni-hd.de

    Allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
    http://www.uni-heidelberg.de/presse


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Mathematik, Medizin, Physik / Astronomie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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