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11.10.2006 13:36

HRK-Senat legt Konzept für "Hochschulpakt 2020" vor: Präsidentin Wintermantel fordert Mittel für eine "starke Akademiker-Generation"

Susanne Schilden Kommunikation
Hochschulrektorenkonferenz (HRK)

    Der Senat der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat Länder und Bund aufgefordert, sich schnell auf einen Hochschulpakt 2020 zu verständigen. Der Hochschulpakt soll für den erwarteten Studierendenandrang in den kommenden Jahren ein angemessenes Lehrangebot sichern. Allein für das Spitzenjahr 2013 hat die HRK einen Mehrbedarf von 3,4 Milliarden Euro errechnet.

    "Wir brauchen ein entschlossenes Handeln, keinen Tropfen auf den heißen Stein", sagte dazu HRK-Präsidentin Professor Dr. Margret Wintermantel am Mittwoch in Berlin. Sie bezog sich damit auf Meldungen, dass Länder und Bund für einen Hochschulpakt eine Größenordnung von etwa 200 Millionen Euro jährlich für die kommenden drei Jahre planen. "Das wären nicht einmal zehn Prozent der Summe, die die Hochschulen bis 2020 pro Jahr im Durchschnitt für notwendig halten." Sie warnte auch davor, die Sicherung des Lehrangebots mit Fragen der Forschungsförderung zu vermischen.

    Wintermantel verwies darauf, dass durch einen effektiven Hochschulpakt Bildungsbeteiligung und Absolventenquote deutlich erhöht werden könnten. "Deutschland hat einen Studierendenanteil von 37 und eine Absolventenquote von 20,6 Prozent. Gegenüber dem OECD-Mittel von 53 bzw. 34,8 Prozent sind wir nach wie vor deutlich im Hintertreffen. Jetzt können wir eine starke Generation akademisch qualifizierter junger Menschen heranbilden. Diese Chance dürfen wir nicht verpassen."

    Um das Lehrpersonal zu verstärken, sollten die Hochschulen eine Vielfalt von Möglichkeiten haben, die sie flexibel handhaben können. "Dazu gehören etwa zusätzliche Dozentinnen und Dozenten in Universitäten mit erhöhtem Lehrdeputat, zusätzliche Lehrkräfte in Fachhochschulen, Lehraufträge für Doktoranden, Seniorprofessuren mit Schwerpunkt in der Lehre sowie Lehrprofessuren auf Zeit für Habilitierte", erläuterte die HRK-Präsidentin. Auch eine Flexibilisierung der Lehr- bzw. Forschungstätigkeit von Professorinnen und Professoren gehöre zu den vorgeschlagenen Maßnahmen.

    Ab 2015 frei werdende Professuren sollten auf der Basis einer fachlichen Bedarfsanalyse ab sofort besetzt werden können. Dies führe zu einer Doppelbesetzung in der Phase mit dem besonders starken Studierendenandrang.

    "Das HRK-Konzept berücksichtigt die unterschiedlichen demografischen Entwicklungen in den Ländern. Studienplätze in Ostdeutschland sollten keinesfalls abgebaut werden, wie mancherorts angekündigt", so die HRK-Präsidentin. Stattdessen solle ihre Aufrechterhaltung unterstützt werden. Dann könnten die Hochschulen in den neuen Bundesländern mindestens ein Viertel der national zusätzlich benötigten Studienplätze bereitstellen.

    Für diese und weitere vom HRK-Senat geforderte Maßnahmen werden von 2007 bis 2020 durchschnittlich 2,3 Milliarden Euro pro Jahr zusätzlich benötigt. Darin sind die notwendigen Baumaßnahmen enthalten. Inflation und die bisherige Unterfinanzierung der Hochschulen werden hingegen nicht berücksichtigt. Auch eine deutlich verbesserte Betreuungsqualität im Rahmen der gestuften Studienstruktur kann in diesem Rahmen nicht erreicht werden. HRK-Präsidentin Wintermantel: "Wir nennen realistische Summen. Sie müssen den Hochschulen direkt zufließen und dort nach Bedarf eingesetzt werden können."


    Weitere Informationen:

    http://www.hrk.de/de/beschluesse/109_3434.php - Eckpunktepapier


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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