Nahezu eine Million Menschen über 65 Jahre in Deutschland leiden an einer diagnostizierten Alzheimer-Demenz. In 20 bis 30 Jahren wird sich offiziellen Schätzungen zufolge diese Zahl verdoppeln. Die Erkrankung entwickelt sich fast unbemerkt und langsam schleichend über viele Jahre hinweg. Die körperlichen und psychischen Symptome, die sich zunehmend verschlimmern, sind mit erheblichen Belastungen für die Betroffenen und ihre Angehörigen verbunden. Eine Heilung ist derzeit nicht in Sicht.
Von besonderer Bedeutung sei daher die Demenzprävention, betont Prof. Dr. Reinhold S. Jäger, Leiter des Zentrums für empirische pädagogische Forschung (zepf) der Universität Koblenz-Landau. Das Kompetenzzentrum Gesundheit und Wohlbefinden am zepf werde ab sofort in Forschung und Praxis im Bereich der Demenzprävention tätig sein.
In einem ersten Schritt werden Präventivmaßnahmen entwickelt, die folgende Zielsetzungen verfolgen:
- Unterstützung des lebenslangen Lernens und eines selbstständigen, unabhängigen und kompetenten Alterns;
- möglichst lange Aufrechterhaltung von Gesundheit, Aktivität, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden;
- Aufbau bzw. Stärkung interner und externer Ressourcen und Kompetenzen;
- Aktivierung geistiger, körperlicher und sozialer Fähigkeiten;
- Vorbeugung von Gedächtnisproblemen;
- Verhindern einer Verschlimmerung erster Symptome kognitiver Störungen;
- Verbesserung der psychosozialen Befindlichkeit und Erhöhung der Lebensqualität von Betroffenen und ihren Angehörigen.
Die Angebote richten sich an Personen über 50 Jahre ohne eine vorliegende Symptomatik bzw. mit leichten bis mittleren kognitiven Beeinträchtigungen (keine diagnostizierte Demenz).
Zur Umsetzung kommen folgende Methoden und Strategien zum Einsatz:
- Durchführung diagnostischer Verfahren zur Prüfung der Gedächtnisleistung;
- Früherkennung leichter kognitiver Störungen;
- Weiterverweis zur differentialdiagnostischen Klärung bei fortgeschrittenen Beeinträchtigungen;
- Information und Aufklärung über Risikofaktoren, Symptome und Verlauf einer Demenz sowie über Möglichkeiten der Prävention und frühen Intervention;
- Beratungs- und Trainingsangebote zur Steigerung der geistigen, körperlichen und sozialen Fitness, zur Vorbeugung von und zum Umgang mit kognitiven Beeinträchtigungen;
- Transfersicherung: Übertragung des Gelernten in den Alltag, Anleitung zum eigenständigen Üben im Alltag und Fortführung nach einem Training oder einer Beratung ("Hilfe zur Selbsthilfe");
- Prüfung der Effekte durchgeführter Maßnahmen im Rahmen einer wissenschaftlichen Begleitung.
Ansprechpartnerin für weitere Informationen
PD Dr. Gabriele Dlugosch.
Tel.: 06341 - 906 199
e-mail: dlugosch@zepf.uni-landau.de
Internet: http://www.zepf.uni-landau.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Psychologie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
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