In der Diskussion um eine Reform des Bildungssystems spricht sich der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), Manfred Kremer, dafür aus, die unterschiedlichen Bildungsbereiche künftig besser und enger miteinander zu verzahnen. "Leider besteht zwischen den Bildungsbereichen derzeit eher ein Konkurrenz- als ein Kooperationsverhältnis. Wir müssen jedoch dazu übergehen, das Bildungssystem als Ganzes zu begreifen", schreibt der BIBB-Präsident in seinem Beitrag für die neueste Ausgabe der BIBB-Zeitschrift "Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis (BWP)".
Zu den Schwächen des deutschen Bildungssystems gehöre, so Manfred Kremer, "dass es keine systematisch gestalteten Schnittstellen zwischen allgemeiner Bildung und Berufsbildung gibt, dass duale und schulische Berufsausbildung nahezu unabgestimmt nebeneinander entwickelt wurden und werden und dass tragfähige Verbindungen zwischen beruflicher Bildung und Hochschulstudium nur in Ansätzen bestehen."
Um jungen Menschen, die eine moderne Ausbildung suchen, zukunftsorientierte Perspektiven bieten zu können, müssten gerade diese Übergänge besser miteinander verknüpft und inhaltlich enger aufeinander bezogen werden. Um das deutsche Berufsbildungssystem und deutsche Berufsbildungsangebote international - vor allem aber europäisch - anschlussfähiger zu gestalten, seien unter anderem eine Ausweitung der interkulturellen Kompetenzen, eine intensivere berufsbezogene Fremdsprachenvermittlung, neue, innovative Lernortkooperationen sowie eine verstärkte Förderung von Auslandsaufenthalten vonnöten.
Die Diskussionen um einen Europäischen Qualifikationsrahmen (EQF) und den daraus folgenden Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) sollten alle Verantwortlichen in der Bildungspolitik nach Auffassung von Manfred Kremer "kritisch-konstruktiv begleiten und mutig als Chance begreifen, die deutsche Berufsbildung international fit zu machen." Vom Gelingen dieser Reformschritte hänge es ab, "ob wir 'Weltklasse' im Sinne eines international aner-kannten Vorbildes für qualitativ gute Berufsbildung bleiben oder zur im vorigen Jahrhundert stecken gebliebenen 'Berufsbildungsprovinz' werden."
Weitere Informationen zur Oktober-Ausgabe der BWP (Schwerpunktthema: "Berufliche Bildung international") finden Sie im Internetangebot des BIBB unter dem unten aufgeführtem Link.
Inhaltliche Auskünfte zur BWP erteilt:
Dr. Ursula Werner, Tel.: 0228 / 107-1722; Fax: 0228 / 107-2967; werneru@bibb.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Wissenschaftliche Publikationen, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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