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12.10.2006 10:52

Europäische Forschercharta in der Kritik

Petra Dhein Pressereferat
Alexander von Humboldt-Stiftung

    Gemeinsame Erklärung deutscher Wissenschaftsorganisationen

    Gemeinsam mit anderen deutschen Wissenschaftsorganisationen hat die Alexander von Humboldt-Stiftung Stellung zur Europäischen Forschercharta bezogen, dem von der Europäischen Kommission empfohlenen Verhaltenskodex für Forscher, ihre Arbeitgeber und Förderer in Europa.
    Grundsätzlich könne die Charta dazu beitragen, den Beruf Forscher in Europa attraktiver zu machen, so die Unterzeichner - neben der Humboldt-Stiftung die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e.V., der Deutsche Akademische Austauschdienst, die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Fraunhofer-Gesellschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft, die Hochschulrektorenkonferenz, die Leibniz-Gemeinschaft, der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft sowie der Wissenschaftsrat. Positiv sei etwa, dass Forscher bei ihren Rentenansprüchen wegen ihrer Auslandstätigkeit künftig nicht mehr benachteiligt werden sollen.

    Hinterfragt wird jedoch die unklare Verbindlichkeit der bislang als Empfehlung geltenden Charta. Wie hängen beispielsweise Charta und 7. Forschungsrahmenprogramm zusammen? Müssen künftig Forschungseinrichtungen erst der Charta zustimmen, bevor sie Mittel aus dem Rahmenprogramm erhalten? Weitere Punkte sind:
    o Die Charta geht davon aus, dass Forschung in der Regel anwendungsbezogen ist. Die Wissenschaftsorganisationen hingegen halten auch die Grundlagenforschung für elementar.
    o Die Charta fordert für alle Forscher Arbeitsverträge. Die Wissenschaftsorganisationen halten es für notwendig, weiterhin auch Stipendien und Preise als unbürokratische und flexible Förderinstrumente anzubieten.
    o Die Charta fordert, dass sich für alle Förderprogramme grundsätzlich Forscher aus allen Ländern bewerben können. Die Wissenschaftsorganisationen meinen, dass auch weiterhin regionalspezifische Förderprogramme beibehalten werden müssen. Nur so können die besonderen Bedürfnisse beispielsweise von Forschern aus Entwicklungsländern berücksichtigt werden.
    o Die Charta fordert stabile Beschäftigungsverhältnisse. Die Wissenschaftsorganisationen sehen dagegen in befristeten Arbeitsverträgen für bestimmte Karrierephasen eine Voraussetzung für die notwendige Personalfluktuation in der Forschung.

    Die Erklärung online sowie ein Link zur Forschercharta unter www.humboldt-foundation.de/presse.

    Pressekontakt:
    Antonia Petra Dhein und Richard Sporleder
    Tel: +49 (0)228 833-257 und -172; Fax: -441; E-Mail: presse@avh.de

    Die Alexander von Humboldt-Stiftung

    Jährlich ermöglicht die Humboldt-Stiftung über 1.800 Forschern aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. Die Stiftung pflegt ein Netzwerk von weltweit rund 22.000 Humboldtianern aller Fachgebiete in 130 Ländern - unter ihnen 40 Nobelpreisträger.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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