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12.10.2006 14:58

Zwischenbilanz anlässlich des Welt-Rheuma-Tages am 12. Oktober:

Stefan Zorn Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    Rheuma-Modell Niedersachen: Mehr als 700 Hausärzte und fast alle Rheumatologen machen mit

    Mehr als 700 Hausärzte und fast alle niedergelassenen internistischen Rheumatologen in Niedersachsen nehmen am ersten landesweiten Versorgungsmodell für Rheumapatienten teil. Diese positive Zwischenbilanz zogen anlässlich des Welt-Rheuma-Tages am 12. Oktober die Medizinische Hochschule Hannover (MHH), die Kaufmännische Krankenkasse (KKH), die Hanseatische Krankenkasse (HEK), die IKK Niedersachsen, das Regionale Kooperative Rheumazentrum Hannover e.V., die Rheuma-Liga Niedersachsen e.V. und die Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover.

    Das Pilotprojekt läuft seit rund einem Jahr und ist zunächst auf Niedersachsen begrenzt. Ziel ist, Patienten aller Altersstufen mit einer neu diagnostizierten chronisch-entzündlichen Gelenk- oder Wirbelsäulenerkrankung schnell und unkompliziert an die entsprechenden Spezialisten zu überweisen, damit zügig eine adäquate Therapie eingeleitet werden kann. Eine Altersbegrenzung gibt es für das Behandlungsangebot nicht - auch Kinder können von einer Teilnahme profitieren.

    "Bei rheumatologischen Erkrankungen kommt es vor allem darauf an, die Krankheit schnell zu erkennen und die Zerstörung der Gelenke mit einer entsprechenden Therapie aufzuhalten", erklärt Dr. Jan L. Hülsemann, Oberarzt an der Abteilung für Rheumatologie der MHH und Vorsitzender des Rheumazentrums Hannover, den Hintergrund des Modellprojekts. "Denn: Sind die Gelenke einmal zerstört, kann keine Therapie diese Zerstörungen vollständig rückgängig machen. Absolute Priorität hat daher nach wie vor, dass die Diagnose schnellstmöglich gestellt wird", betont Hülsemann.

    "Das neue Versorgungsmodell verbessert aber nicht nur die Diagnostik, Therapie und Rehabilitation Rheumakranker", so Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender der KKH. "Aufgrund der frühzeitigen Diagnose, einer besseren Einbeziehung der Patienten und optimierter Abläufe ist langfristig mit Einsparungen, sowohl im Bereich der gesetzlichen Kranken- als auch der Rentenversicherung zu rechnen", bestätigt auch Dr. Manfred Benkler, Geschäftsführer der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover.

    Seit 01.01.2006 bietet auch die HEK ihren Versicherten die Teilnahme am ersten landesweiten Pilotprojekt für Rheuma-Patienten an. "Uns hat das Projekt und natürlich dessen Nutzen absolut überzeugt", so Jens Luther, HEK-Vorstand. Mitten in der Knochen- und Gelenkdekade der Weltgesundheitsorganisation (WHO) möchten die Projektinitiatoren so auch zu einer deutlichen Verbesserung der Behandlung Rheumakranker beitragen.

    Und so funktioniert das erste landesweite Integrierte Versorgungsprogramm für Rheuma-Patienten in Niedersachsen:
    Bereits bei der Verdachtsdiagnose können sich die Patienten bei ihrem Hausarzt in das Integrierte Versorgungsprogramm für Rheuma-Patienten in Niedersachsen einschreiben. Der Hausarzt bekommt im Rahmen des Projekts einfache Untersuchungskriterien an die Hand. Innerhalb von 14 Tagen werden die Patienten einem internistischen Rheumatologen vorgestellt. Bestätigt sich die Diagnose, wird eine entsprechende Therapie eingeleitet und der Patient stellt sich regelmäßig beim Rheumatologen vor. Mindestens einmal pro Halbjahr wird dieser Arztbesuch dokumentiert. Die Daten werden durch das Rheumazentrum wissenschaftlich ausgewertet. Die MHH ist im Rahmen der sektorübergreifenden Behandlung als Akutklinik und universitäres Zentrum eingebunden. Die Rheuma-Liga Niedersachsen e.V. unterstützt das Projekt als Patientenorganisation und bietet den betroffenen Patienten krankheitsspezifische Patientenschulungsseminare an.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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