2010 wird jeder zehnte Breitband-Haushalt über Glasfaser ans Internet angeschlossen sein, sagt das Fraunhofer ISI voraus. Auch die "Internetisierung" der Telekommunikation werde weiter voranschreiten.
Eine Million Kunden hat die Deutsche Telekom AG im letzten Jahr im Festnetz verloren - ein Indiz, welchen Umbruch die Telekommunikationsbranche derzeit erlebt. Immer mehr Kunden nutzen das Internet nicht nur zum Surfen, sondern auch zum Telefonieren und in Zukunft auch zum Fernsehen. Dieser Trend zur "Internetisierung" der Telekommunikation wird sich noch beschleunigen, sagt das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe. Die Studie "Langfristperspektiven der Telekommunikation (TK2010)", die das Fraunhofer ISI gemeinsam mit dem SAP-Stiftungslehrstuhl für Entrepreneurship und Innovation an der TU-Dresden für das Bundeswirtschaftsministerium erstellt hat, kommt außerdem zu dem Schluss, dass immer mehr Haushalte über Glasfaser an das Internet angeschlossen werden.
Für das Jahr 2010 rechnet das Fraunhofer ISI damit, dass bis zu zehn Prozent der Internet-Haushalte über einen extrem schnellen Glasfaseranschluss mit einer Übertragungsrate von mehr als 100 Megabit pro Sekunde verfügen, über den auch telefoniert und ferngesehen wird. Die Umrüstung rechnet sich in Ballungsräumen mittlerweile auch für kleinere Netzbetreiber, weil die Kosten für die Technik deutlich gefallen sind. Ebenfalls kräftig zulegen wird der Anteil von internetfähigen TV-Kabelanschlüssen, die dann etwa 15 Prozent der Haushalte versorgen. Verlierer wird DSL sein: Der Marktanteil wird von heute 98 Prozent auf 75 Prozent schrumpfen.
Der zunehmende Ersatz von Kupferleitungen durch Glasfaser als Hausanschluss wird die Branche gehörig durcheinanderwirbeln, wie zuletzt bei der Liberalisierung in den neunziger Jahren, prophezeit ISI-Projektleiter Dr. Bernd Beckert: "Die scharfen Grenzen zwischen etablierten Branchen und Technologien werden aufgeweicht und führen zu neuen Kooperationen zwischen Telekommunikations- und Medienunternehmen, Fernsehnetzbetreibern und Anbietern von Internetdiensten."
Der vollständige Übergang von herkömmlichen Telefonnetzen auf Basis von Kupferkabeln hin zu Glasfasern auch zum Endkunden, wird laut ISI-Studie aber noch mindestens bis 2020 dauern. Bis dahin werden Alternativen wie Kabel-TV-Netze aber auch mobile Technologien wie WLAN oder WiMAX an Bedeutung gewinnen.
Zusammenfassung der Studie:
http://www.isi.fraunhofer.de/pr/zusammenfassungTK2010.pdf
Kontakt:
Dr. Bernd Beckert
Telefon: (0721) 6809 - 171
E-Mail: bernd.beckert@isi.fraunhofer.de
Die Presseinformationen des Fraunhofer ISI finden Sie auch im Internet unter <www.isi.fraunhofer.de/pr/presse.htm. >
Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI untersucht Marktpotenziale technischer Entwicklungen und deren Auswirkungen auf Wirtschaft, Staat und Gesellschaft. Die interdisziplinären Forschungsgruppen konzentrieren sich auf neue Technologien, Industrie- und Serviceinnovationen, Energiepolitik und nachhaltiges Wirtschaften sowie auf die Dynamik regionaler Märkte und die Innovationspolitik.
http://www.isi.fraunhofer.de/pr/zusammenfassungTK2010.pdf Zusammenfassung der Studie
Breitband-Internetanschlüsse 2010 (FTTH: Fiber to the Home = Glasfaseranschluss)
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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